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Sozialkritik an den historischen Grenzen des Kapitalismus

Krisis-Seminar im Zinzendorfhaus Neudietendorf

25. - 27. April 2003

In dem Maße, wie der globalisierte Kapitalismus an seine absoluten historischen Grenzen stößt, kommen auch in den kapitalistischen Zentren die ohnehin schon seit Jahren ausgedünnten Einrichtungen des Sozialstaats und der öffentlichen Infrastruktur unter den Hammer. Obwohl dies einen substantiellen Eingriff in das Leben der meisten Menschen darstellt und aufgrund der zunehmenden Ausschlusstendenzen die Substanz der modernen Staatlichkeit in Frage stellt, ist ein emanzipatorischer Widerstand dagegen nicht in Sicht. Die Reaktionen schwanken zwischen den beiden Polen einer neoliberal geprägten Verdrängung (Krise, welche Krise?) und einer keynesianischen Nostalgie, die sich zunehmend antiamerikanisch, rassistisch und antisemitisch auflädt. Auch und gerade in der Linken vollzieht sich diese Polarisierung, die ihre Entsprechung etwa auch in der Haltung zum Irak-Krieg findet. Nachdem die traditionelle linke Politik, die immer auf der systemimmanenten Interessenbehauptung basierte ("Klassenkampf"), an ihre Grenzen gestoßen ist, verwildert sie entweder oder gibt sich gleich ganz auf.