Richard Aabromeit

Eine Kritik ohne Wert?

Der Prüfstand des Michael Wendl

Was haben Michel Aglietta, Sir John Maynard Keynes, Joseph Alois Schumpeter, Friedrich August von Hayek, Lucas Zeise und Michael Heinrich (und obendrein einige andere, moderne und postmoderne „Theorien“, wie z.B. der Postoperaismus) gemein? Auf den Prüfstand der Wert-Abspaltungskritik und der aus ihr hervorgegangenen radikalen Krisenanalyse gestellt, ist die Antwort ganz einfach: sie können jeweils einige Aspekte der aktuellen Wirtschafts-, Finanz-, Sozial-, Kultur- und sonstwas -krise mehr oder weniger zutreffend empirisch beleuchten und beschreiben, sowie dazu mehr oder weniger nützliche Vorschläge in die öffentliche und insbesondere in die akademische Diskussion werfen – aber erklären und kategorial einordnen können sie alle zusammen am Ende recht wenig, weil ihnen zwar zahlreiche Modelle und Methoden, sowie umfangreiches Statistikmaterial zur Verfügung stehen bzw. standen – aber weitgehend die Begriffe bzw. die adäquaten Kategorien fehlen! Ob es Michael Wendl auch so geht und ob er also in obige Reihe einzuordnen ist oder nicht, das ist unser Thema. Was alle Diskutanten im Rahmen der Krisendebatte ebenfalls gemein haben, ist, daß sie sich ausgiebig und manchmal sogar amüsant gegenseitig diese Unfähigkeit gerne sachlich oder auch gelegentlich `mal unsachlich vorwerfen – vielleicht wollen wir uns hier anschließen…

Der Mainstream unter denjenigen Standpunkten, die sich in diesem Zusammenhang heute irgendwie auf Karl Marx beziehen, geht bei der Deutung und Erklärung der aktuellen Krisensituation davon aus, daß sich seit einigen Jahren (wieviele Jahre genau, das differiert von Autorin zu Autor erheblich) in unserer kapitalistischen Gesellschaftsformation gravierende Veränderungen zugetragen hätten. Insbesondere wird angenommen, daß der „Finanzsektor“, also Zentralbanken, Geschäfts- und Investment-Banken, Versicherungen, Hedge-Fonds, u.ä., sich qualitativ gewandelt und nunmehr eine erhebliche Macht- und Bedeutungssteigerung erfahren hätte, bis hin zu der These, daß seit über zwanzig Jahren „die industrielle Akkumulation unter der Herrschaft der Finanzmärkte [steht]“ (Bischoff / Lieber, 2013: 161). Der vorliegende Text nimmt in diesem Zusammenhang Stellung zu den Artikeln von Michael Wendl in der Zeitschrift „Sozialimus“ (insbesondere in der Ausgabe 3/2014: „Ein Marxismus ohne Wert?“ i. f. zit. als: S3/14, aber auch in der Ausgabe 6/2014: „Säkulare Stagnation oder Schieflage der Verteilungspolitik?“ i. f. zit. als: S6/14) und nicht zuletzt zu seinem Buch „Machttheorie oder Werttheorie“ (Hamburg, 2013).

Im zuerst genannten Artikel in „Sozialismus“ (S3/14) setzt sich Wendl vor allem mit zwei neueren Büchern kritisch auseinander: zum einen handelt es sich um die, von zweien der der IV. Internationale (also u.a. Ernest Mandel) nahestehenden Vertretern, Guenther Sandleben und Jakob Schäfer, verfaßte „Apologie von links – Zur Kritik gängiger linker Krisentheorien“ (Köln/Karlsruhe, 2013) und zum anderen um den Text von Wolfgang Krumbein et al. „Finanzmarktkapitalismus? Zur Kritik einer gängigen Kriseninterpretation und Zeitdiagnose“ (Marburg, 2014). Diese beiden Schriften wenden sich – wie Wendl selbst auch – gegen allzu simple Kriseninterpretationen von links (aber auch von rechts), die einem wie auch immer gearteten Finanzmarktkapitalismus eine heute dominierende Rolle im Spiel von Ökonomie, Ökologie, Politik, etc. innezuhaben unterstellen. Wendl will (vor allem) diese beiden Positionen auf den „Prüfstand“ stellen, und nimmt dies „seinerseits zum Anlass, um die Begründungen einer Suprematie der Finanzmärkte und darauf basierende Krisentheorien mit Rekurs auf die Marxsche Werttheorie zu hinterfragen“ (S3/14: 42). In seinem Buch „Machtheorie oder Werttheorie. Die Wiederkehr eines einfachen Marxismus“ (Hamburg, 2013) stellt Wendl u.a. heraus, daß „durch eine „falsche Unterscheidung zwischen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft“ (Wendl, 2013: 76) es zu einer „Dämonisierung der Finanzmärkte“ (ibid.: 74) käme. Krumbein et al. hingegen ist zugute zu halten, daß sie schon – aber auch nur – auf der Ebene der Empirie und der Ökonometrik, sowie der wissenschaftlichen Methodologie den Verfechtern einer Dominanz des Finanzsektors Paroli bieten wollen und können. Bei Sandleben / Schäfer setzt die Kritik erwartungsgemäß tiefer an. Es soll hier aber nicht primär darum gehen, im einzelnen den Aussagen von Sandleben / Schäfer und von Krumbein et al. kritisch nachzugehen; vielmehr soll der vorliegende Aufsatz verdeutlichen, welche Defizite der „Prüfstand“ von Wendl selbst bei dem Versuch aufweist, den Vertreter/inne/n eines „einfachen Marxismus“ alternative und bessere Konzeptionen vorzuhalten. Es soll insbesondere gezeigt werden, daß sein Wertbegriff, und infolgedessen seine Krisenanalyse (falls überhaupt formuliert oder wenigstens angedeutet), nicht geeignet sind, neomarxistische oder auch mandelistische Positionen hinreichend bzw. erschöpfend zu kritisieren – ja daß seine Argumente sogar, ihm sicher unliebsame, Ähnlichkeiten mit den von ihm kritisierten Standpunkten aufweisen –, trotz zahlreicher Ansätze zu einem tieferen Verständnis der aktuellen gesellschaftlichen Situation. Bevor wir zu den kritischen Punkten kommen, soll nicht versäumt werden, auch auf die aus unserer Sicht zu unterstützenden Aussagen bei Wendl hinzuweisen.

Schon allein die Zurückweisung der heute allzu leicht von vielen kritischen Menschen und Autor/inn/en adaptierten These eines (wie auch immer) „finanzmarktgetriebenen Kapitalismus“ verbindet ihn mit der hier vertretenen Position. Aber auch seiner kritischen Bemerkung, daß Rosa Luxemburg einem „fehlerhaften Verständnis der von Marx entwickelten sogenannten Reproduktionsschemata im 2. Band des ‚Kapital‘ [unterliegt]“ (Wendl, 2013: 46), indem sie von der „Notwendigkeit einer ‚äußeren‘ Landnahme“ (l.c.) spricht, kann zugestimmt werden. Solche Äußerungen beeinflußten ja ganz offensichtlich in nicht gerade zuträglicher Weise Texte von Klaus Dörre (u.a. 2009) und anderen, die dieses Landnahme-Theorem – jetzt allerdings nach innen gewendet – wieder in die Debatte einbrachten. Auch Wendls Hinweise darauf, daß die Behauptung einer Dominanz des Finanzsektors unterstellt, daß nicht mehr objektive Gegebenheiten, sondern pure Machtausübung durch große Unternehmen, Finanzunternehmen und deren Eliten, vorherrschend seien, stimmen wir erst einmal zu. So wird „Aus der Werttheorie eine Machttheorie.“ (ibid.: 48), was zweifellos gemeinsam zu kritisieren ist. Zuletzt noch wollen wir auf die Aussage, daß im Rahmen einer rein innenpolitischen Debatte in Deutschland „Diese Reduzierung von Ansprüchen auf den Soziallohn durch den Umbau der gesetzlichen Rentenversicherung und den Aufbau einer kapitalgedeckten Zusatzrente (…) und die damit verbundene Aufwertung betrieblicher Alterssicherung (…) aus makroökonomischer und verteilungspolitischer Sicht mit Recht kritisiert werden [kann], aber sie ist weder eine Landnahme, noch eine Umverteilung von sozialrechtlichen Ansprüchen.“ (ibid.: 54) aufmerksam machen, mit der es Wendl gelingt, gestützt auf seine lange Erfahrung als Gewerkschaftsfunktionär, tagespolitische Plattitüden linker Provenienz zu relativieren.

In der Tat ließen sich noch einige weitere Details benennen, die Kongruenzen in der Einschätzung aktueller Krisenerscheinungen aufzeigen könnten; dies würde aber den Rahmen dieser Replik überschreiten. Daher sollen im folgenden die wichtigsten Kritikpunkte verdeutlicht werden.

Krise als geschlechtsneutrales Ding?

Anhand von drei etwas längeren Zitaten aus den Texten von Wendl soll hier nun zweierlei zusätzlich untermauert werden: erstens, daß mit einer unzureichenden Rezeption und ohne eine adäquate Weiterentwicklung der Marxschen Kritik der Politischen Ökonomie heutige Krisenerklärungsversuche, die sich nur auf empirische Daten und methodologische Spitzfindigkeiten beziehen (inkl. einer eher emotionalen Abneigung gegen verschiedene, durchaus menschenverachtende Krisenerscheinungen), nicht sinnvoll einordnen lassen; und zweitens, daß am Ende wieder nur die Anrufung des Staates als Handlungsoption verbleibt, was auch dazu führt, daß, gewollt oder ungewollt, die Positionen etatistischer Macht- und Organisationsstrategien verharmlost oder gar gestärkt werden, obwohl dies gerade kritisiert werden sollte.

Ist der Wert Ländersache?

Aber zurück zu der Frage, ob wir es im Zusammenhang mit dem Wertgesetz mit einer nationalen oder einer globalen Basis zu tun haben. An wenigstens zwei Stellen weist schon Marx darauf hin, daß das Kapital den Weltmarkt empirisch und begrifflich voraussetzt. „Die Phänomene, die wir in diesem Kapitel untersuchen [u.a. Wertsteigerung und Entwertung, R.A.], setzen zu ihrer vollen Entwicklung das Kreditwesen und die Konkurrenz auf dem Weltmarkt voraus, der überhaupt die Basis und die Lebensatmosphäre der kapitalistischen Produktionsweise bildet“ (MEW 25: 120), schreibt er im dritten Band des „Kapital“; und schon vorher in den „Grundrissen“: „Die Tendenz, den Weltmarkt zu schaffen, ist unmittelbar im Begriff des Kapitals selbst gegeben. Jede Grenze erscheint als zu überwindende Schranke.“ (MEW 42: 321; Herv. i. O.). Und bei Robert Kurz heißt es: „Seinem Begriff nach ist der sozioökonomische Aktionsraum des Kapitals grenzenlos, beschränkt allein durch die jeweiligen technischen (und auch militärisch-weltpolizeilichen) Zugriffsmöglichkeiten.“ (Kurz, 2005: 36). Von der Ebene der Begrifflichkeit, auf der die Gesamtzusammenhänge, also die Totalität, zu erfassen und zu kritisieren sind, ist diejenige der Empirie, der konkreten Ereignisse, damit auch der Handlungsfelder und –möglichkeiten der staatlichen Organe, der Einzelkapitale, der Individuen mit ihren Assoziationen, usw. zu unterscheiden. Diese beiden Ebenen sind zwar miteinander verschränkt; zum Verständnis und epistemisch sind sie aber zunächst gedanklich zu trennen. Auf letzterer Ebene spielt sich auch die Geld- und Finanzpolitik der Zentralbanken, der Privatbanken und der Regierungen ab. Hätte die Ausgangsfrage gelautet: wo werden die wichtigen geld- und finanzpolitischen Entscheidungen getroffen, im nationalen oder im globalen Maßstab? – dann müßte auch heute noch die Antwort lauten: zu einem erhebliche Teil immer noch in ersterem, da die weltweiten Exekutivkräfte (trotz des von Hardt / Negri postulierten „Empire“) nur sehr beschränkt handlungs- und durchsetzungsfähig sind. Man vergleiche nur die Wirksamkeit von Maßnahmen einer EZB oder einer Fed mit derjenigen von Beschlüssen des IWF, der BIZ, oder gar einer der VN-Organisationen; auch ist Wendl an dieser Stelle wenigstens teilweise Recht zu geben, wenn er behauptet: „Die schwere Krise der europäischen Währungsunion und des europäischen Integrationsprozesses demonstriert schlagend, dass wir es noch mit nationalen Kapitalismen zu tun haben und dass es in dieser Währungsunion sowohl zu realen Abwertungen wie zu realen Aufwertungen der verschiedenen nationalen Waren (…) kommt“ (S3/14: 44). Nun zielte die Ausgangsfrage aber auf die Wert- und nicht auf die Geldproblematik. Der Unterschied zwischen den Handlungspotentialen und tatsächlichen -strategien unter dem Diktat der allgemeinen Konkurrenz auf der einen Seite, sowie der begrifflichen und kategorialen Analyse bzw. Kritik auf der anderen, ist derjenige zwischen „Theorie und Praxis“, wie er so gerne von sogenannten Aktivist/inn/en hochgehalten wird. Zwar wird eine Vernachlässigung der Empirie mit dem heuristischen Risiko einer Phantasmagorie bestraft, umgekehrt bleibt aber die Ignoranz der begrifflich-kategorischen Ebene stets bei einer oberflächlichen Betrachtungsweise bzw. einer falschen und unverstandenen Realitätswahrnehmung oder Betroffenheit stehen. Aber schon seit vielen Jahren – im Prinzip seit der Beendigung der Konstitutionsphase des Kapitalismus (cf. Kurz, 2012: 135ff) etwa Ende des 18. Jahrhunderts – drängen Einzelkapitale auf den Weltmarkt. Daß dieser Prozeß auch in der heutigen Ära der Globalisierung noch nicht wirklich vollendet ist, sagt nichts darüber aus, daß für das Verständnis der Totalität des Kapitalismus die Welt, also eigentlich das ganze Universum, Voraussetzung ist; ganz besonders kann die Bewegung des „automatischen Subjekts“, also der Wertverwertung nur dort verortet werden. Ansonsten gäbe es ja grundsätzlich und kategorial verschiedene Kapitalismen oder gar verschiedene, lokal vom Kapitalismus zu differenzierende Gesellschaftsformationen auf dieser Erde – was das Kapital per se nicht zulassen würde und auch gar nicht zulassen könnte.

Zwar sollte jetzt klar sein, daß das Wertgesetz begrifflich nur zusammen mit dem Weltmarkt zu denken ist; trotzdem ist die Frage, ob wir eine neue Qualität des Kapitalismus, nämlich einen von den Finanzmärkten beherrschten, vor uns haben oder nicht, damit noch nicht beantwortet. Da weder Banken noch Unternehmen, und auch Regierungen oder andere politische und staatliche Institutionen, verstehen, was hinter ihrem Rücken vor sich geht, versuchen sie auch gar nicht erst, Einfluß darauf zu nehmen. Vielmehr haben sie seit Beginn der sogenannten Finanzkrise 2007 immer wieder Maßnahmen ergriffen, die stets auf die Finanz- und Geldprobleme abstellten, die Bewegungen und die Produktion des abstrakten Reichtums, also des Werts, aber völlig ignoriert. So ist es zwar einigermaßen gelungen, einen Zusammenbruch des internationalen Geld- und Währungssystems zunächst zu verhindern; da aber die eigentlichen Ursachen der aktuellen Krisenerscheinungen völlig unangetastet geblieben sind, bedeuten alle Maßnahmen im günstigsten Fall einen Aufschub des „großen Kladderadatsch“, zumindest aber werden die Voraussetzungen für künftige Krisen nicht bekämpft. Insofern könnte den Anhänger/innen einer Theorie vom „finanzmarktgetriebenen Kapitalismus“ konzediert werden, daß beim Thema Management von Krediten, bei der Kreation von Spekulationsobjekten, bei der Beherrschung und Steuerung der Geldmengen und nicht zuletzt bei der Bewegung von riesigen Mengen fiktiven Kapitals, den angesprochenen Geld- und Finanzkapitalen seit nunmehr rund dreißig Jahren eine nicht unerhebliche Macht zueigen geworden ist, die früher (z.B. zu Zeiten eines Rudolf Hilferding oder auch noch bis in die 1970er Jahre) in solch einem Umfang nicht gegeben war. Nur: das träfe lediglich auf die empirischen Erscheinungen, wie z.B. Inflation, Finanzblasenbildung, Geldmengensteuerung, Vertrauen bei der Kreditvergabe, und nicht zuletzt Verschiebung riesiger Mengen von Geld, Wertpapieren, Derivaten etc., zu. Betrachten wir die Bewegungen (oder Nicht-Bewegungen) der Werte – also eben nicht der Gebrauchswerte und ihrer Preise –, so bleiben diese beinahe völlig unberührt von all diesen Anstrengungen, da ja der Wert als real-abstraktes Ding zwar eine gesellschaftliche Realität aufweist, empirisch oder statistisch aber selbstverständlich gerade nicht erfaßt werden kann.

Halten wir fest: auf der empirischen Ebene der Einzelkapitale und ihrer regionalen Assoziationen, sowie der konkreten Handlungen und Entscheidungen von politischen und ökonomischen Institutionen befindet sich die Etablierung eines globalen Zusammenhangs bzw. Weltmarktes noch nicht am Ende der Entfaltung; da das Kapital aber dem Begriff nach von Beginn an nur global aufgefaßt werden kann, muß die Behauptung von Wendl relativiert werden, daß „von einer Internationalisierung des Wertgesetzes (…) keine Rede sein [kann].“ (S3/14: 44).

Woher der Wert kommt…

Als Zwischenergebnis läßt sich festhalten, daß Wendl die begriffliche Einordnung der Wertbildung auf der Ebene der ganzen Welt nicht sieht, und daß er die Entstehung des Wertes in die sogenannte Zirkulationsebene verlegt, anstatt sie in der Produktion zu verorten. Damit befindet er sich ganz in der Nähe der von ihm massiv kritisierten Standpunkte, bei denen ja auch nationale Kapitalinteressen und auf die Zirkulationssphäre zielende Analysen und Forderungen im Vordergrund stehen.

Das alte Problem der Linken: der Etatismus!

Die innere Schranke

Es stellt sich heraus, daß der Prüfstand für Wendls Prüfstand die eine oder andere Schwäche der Wendlschen Argumentation offenlegt. Daß dies hier nur rudimentär und fragmentarisch erfolgen konnte, ist der gebotenen Kürze geschuldet. Eine weiter- bzw. tiefergehende Auseinandersetzung würde aber zu ähnlichen Ergebnissen führen.

Es wäre wünschenswert, wenn es mithilfe einer Diskussion der letztgenannten Begriffe der „inneren Schranke“ und des „prozessierenden Widerspruchs“ dazu käme, den Versuch zu wagen, die immerhin vorhandenen Übereinstimmungen mit Wendl auszubauen! Alle Marxist/inn/en sollten sich darüberhinaus aufgerufen fühlen, eine Debatte zu führen, mit der das folgende, niederschmetternde (Vor-)Urteil über sie (und andere) begründet zurückgewiesen werden könnte: „Gegenwärtig bewirken die modernen Ökonomen, da sie ihren Gegenstand vollkommen mißverstehen, überall in der zivilisierten Gesellschaft mit großem Fleiß, großer Anstrengung und in bester Absicht soviel Leid und Böses, daß sie ungewollt die verderblichsten Denker sind, die in irgendeinem Teil der Welt tätig sind.“ (Owen, 1827 / 1988: 38). Auf geht’s – oder wie Robert Kurz sagen würde: hic Rhodus, hic salta!

Literatur: