EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft
Heft 8
Roswitha Scholz
DAS ABSTRAKTIONSTABU IM FEMINISMUS
Wie das Allgemeine des warenproduzierenden Patriarchats vergessen wird
Nach den kulturalistischen 1990er Jahren wird auch im Feminismus wieder
verstärkt die Parole „Frauen denkt
ökonomisch!“ (Nancy Fraser) ausgegeben; es ist von
einem „social re-turn“(Knapp/Klinger) die Rede,
Debatten um Intersektionalität, um den Zusammenhang von
„Rasse“, Geschlecht und Klasse haben
Hochkonjunktur, in queerfeministischen Szenen wird wieder
verstärkt auf das Verhältnis von Produktion und
Reproduktion rekurriert und die Sinnhaftigkeit von Genderforschung wird
zumindest zur Diskussion gestellt. Dennoch ist immer noch viel von
Differenzen, Widersprüchen, Ambivalenzen,
Partikularitäten usw. die Rede. Der gegenwärtige
Feminismus ist weit davon entfernt, das asymmetrische
Geschlechterverhältnis als zentrales gesellschaftliches
Grundprinzip auszumachen, das für das warenproduzierende
Patriarchat wesentlich ist. Der offensichtlich androzentrische
Charakter einer „neuen Marxlektüre“ bleibt
auf diese Weise übrigens gänzlich unbehelligt. Es
scheint, als sei der Feminismus in die Differenzen, das Kleinteilige
und Partikulare geradezu vernarrt. Selbst die neuerlichen Analysen zur
Intersektionalität tummeln sich reduktionistisch auf einer
soziologisch-deskriptiven Meso-Ebene der gesellschaftlichen
Strukturbestimmungen, bar jeder Reflexion eines gesellschaftlichen
Basisprinzips. Vor dem Hintergrund der Wert-Abspaltungstheorie wird die
These vertreten, dass angesichts der noch immer gegebenen
dekonstruktivistischen Dominanz nicht nur ein
„Artikulationsverbot“ (Tove Soiland) der
Geschlechter-(Miss)Verhältnisse besteht, sondern ebenso ein
Abstraktionsverbot, das es unmöglich macht, das hierarchische
Geschlechterverhältnis als grundlegende philosophische
Größe zu behandeln und dann vor diesem Hintergrund
sozialökonomische Disparitäten, Rassismus,
Antisemitismus, Antiziganismus etc. zu skandalieren und den
Differenzen, dem Partikularen usw. statt zu geben.
Daniel Späth
DAS ELEND DER AUFKLÄRUNG
Antisemitismus, Rassismus und Sexismus bei Immanuel Kant
Im ersten Teil des Textes werden die kategorialen Bestimmungen der
Kantischen Philosophie mit deren gesellschaftlichen Bezugspunkt
vermittelt, um auf diese Weise einen Begründungszusammenhang
für die Genese der Ideologien des Aufklärers zu
gewinnen. Anhand eines Durchgangs durch die theoretische und praktische
Philosophie Kants wird dabei gezeigt, dass die grundsätzlichen
Begriffe seiner Philosophie einen Zusammenhang von
„Transzendentalität und
Zirkulationssubjektivität“ konstituieren. Um den
gesellschaftlichen Bedeutungskern der Kantischen
Transzendentalphilosophie freizulegen, wird im ersten Kapitel
des Textes das Transzendentalsubjekt in seiner erkenntnistheoretischen
Stuktur immanent kritisiert, wobei diese Analyse auch auf die Kritische
Theorie und deren Kant-Rezeption rekurriert, um, im Anschluss an diese,
die Präzisierung einer Kant-Kritik voranzutreiben. Diese
Präzisierung reflektiert im zweiten Kapitel auf das bereits in
der „Kritik der reinen Vernunft“ thematisierte
Verhältnis von Theorie und Praxis, wobei der dichotomische
Charakter dieses Verhältnisses seinerseits auf eine reale
Widersprüchlichkeit bürgerlicher
Subjektivität verweist. Der kritischen Darstellung derselben
auf der Ebene der Kantischen Philosophie im dritten Kapitel folgt
deshalb im vierten Kapitel der Versuch ihren gesellschaftlichen
Ursprung in abstracto zu antizipieren. Vor dem so gewonnenen
Hintergrund der Durchdringung der Kantischen Philosophie in ihrer
theoretischen und praktischen Dimension und der kritischen Restitution
ihrer Begriffskonstellationen als Ausdruck gesellschaftlicher
Beziehungen kann die negative Dialektik bürgerlicher
Subjektivität analysiert werden. Ihre Begründung bei
Kant wirft dabei zwangsläufig die Frage nach dem historischen
Status des Transzendentalsubjekts auf, weshalb das fünfte
Kapitel sich der Kantischen Geschichtstheorie zuwenden und
schließlich mit einer abstrakten Reflexion auf die
Negativität bürgerlicher Subjektivität unter
wertkritischen Gesichtspunkten enden wird. Dieser an sich noch
beschränkte Reflexionshorizont wird in dem für das
nächste Heft vorgesehenen zweiten Teil erweitert, in dem der
Kantische Antisemitismus, Rassismus und Sexismus im Fokus der Analyse
stehen werden.
Tomasz Konicz
EUROPAS HINTERHOF IN DER KRISE
Der Text unternimmt den Versuch, unter Rückgriff auf eine
breite empirische Grundlage die wichtigsten Momente der
ökonomischen Entwicklung Mittelosteuropas seit dem
Zusammenbruch des Realsozialismus nachzuzeichnen. Einen Schwerpunkt der
Untersuchung bilden diejenigen Länder, die im letzten
Jahrzehnt in die Europäische Union aufgenommen wurden und nun
deren östliche Peripherie bilden. Dem Zusammenbruch folgte ein
tiefgreifender Deindustrialisierungsprozess, der den
mittelosteuropäischen Volkswirtschaften ihre
Eigenständigkeit raubte und sie bestenfalls in die Rolle einer
„verlängerten Werkbank“
westeuropäischer und vor allem deutscher Industriekonzerne
trieb. Im Sinne der „Weltsystemtheorie“
Wallersteins ist Mittelosteuropa der
„Semiperipherie“ zuzurechnen, jedenfalls bis zum
erneuten Kriseneinbruch 2008/2009, durch den etlichen Volkswirtschaften
sogar noch dieser halbperiphere Status verloren zu gehen droht.
Robert Kurz
ES RETTET EUCH KEIN LEVIATHAN
Thesen zu einer kritischen Staatstheorie. Zweiter Teil
Wie bereits im ersten Teil des Textes wird die Geschichte der linken
Staatstheorien im Kontext der kapitalistischen Entwicklung dargestellt.
Ausgangspunkt ist die relativ kurz abzufertigende anarchistische
Staatskritik, die völlig überschätzt wird
und das Problem in krude Ideologie auflöst. In einer
Rückblende wird dann noch einmal die fragmentarische und
begrifflich inkonsequente staatstheoretische Reflexion von Marx und
Engels zwischen dem „Manifest“ und dem
„Anti-Dühring“ kritisch beleuchtet, wie
sie in der Auseinandersetzung mit den Bakunisten und um den Charakter
der Pariser Kommune erscheint. Daraus ergibt sich eine
Schwäche der Kritik am kapitalistischen Modus der
Vergesellschaftung: Notorisch wird das Problem der gesellschaftlichen
Synthesis verfehlt; die Ideen für eine Alternative zum
Kapitalverhältnis bleiben grundsätzlich auf der
(soziologisch verkürzt wahrgenommenen) Ebene des
Einzelbetriebs stehen, während die Frage der bewussten
gesellschaftlichen Planung wie von selbst in etatistische Bahnen
mündet. Methodologisch folgt die linke Ideologie seither der
Metamorphose der bürgerlichen Wissenschaft, die im Gegensatz
zu ihren eigenen Klassikern eine Tendenz entwickelt, die
gesellschaftlichen Kategorien in gewisser Weise zu individualisieren
und zu subjektivieren; die sogenannten strukturtheoretischen
Ansätze konterkarieren diese Tendenz keineswegs, weil sie eine
„Objektivität“ nur als
„Wechselwirkung“ und Resultante immanenter
Handlungen verstehen, während der apriorische und
transzendentale Charakter der gesamtgesellschaftlichen Formbestimmungen
und des daraus abgeleiteten „allgemeinen Willens“
gar nicht mehr vorkommt. Von marxistischer Seite war schon
frühzeitig keine zureichende Kritik an dieser
bürgerlichen Regression von Gesellschafts- und Staatstheorie
mehr möglich, die im Begriff des begründungslosen
„Ausnahmezustands“ mündet und damit die
spätkapitalistische Krisenpraxis widerspiegelt. Gerade der
„Ausnahmezustand“ bildet seither das geheime
Programm einer „politischen Reifeprüfung“
der Linken, die gleichzeitig in ihrer demokratischen Ideologie
weitgehend dem Elend des Rechtspositivismus verfällt. Die
positive Staatsgläubigkeit der Sozialdemokratie wird zum
uneingestandenen Erbe auch der sogenannten radikalen Linken. Der Text
wird mit seinem dritten Teil im nächsten Heft fortgesetzt.
Elmar Flatschart
MESO-THEORIE DES STAATES OHNE KATEGORIALE KRITIK?
In dem Rezensionsessay zu Bob Jessops einflussreichen Buch
„The Future of the Capitalist State“ wird der
„State of the Art“ der englischsprachigen
materialistischen Staatstheorie verhandelt. Der Durchgang durch das
Buch erweist, dass Jessop ein scharfer Analytiker der
meso-strukturellen Veränderung des fordistischen Staates ist,
der durchaus probate definitorische Raster zu entwerfen vermag und
somit die komplexe Phänomenologie einer Veränderung
von Staatlichkeiten recht gut erfasst. Auch wenn seine These
über das Nachfolgermodell des fordistischen Staates, den
„Schumpeterianischen Wettbewerbsstaat“, partiell
hinterfragt werden müsste, kann auch aus den Vermutungen zu
zeitgenössischen Tendenzen noch einiges an Erkenntnis gewonnen
werden. Problematisch ist jedoch das fehlende Moment einer Kritik der
bestehenden Formen überhaupt, was bereits die theoretischen
Grundlagen des Buches nahelegen. Bei dieser rein analytischen, aber
nicht kritisch-dialektischen - und somit auch nicht prozessorientierten
- Perspektive bleibt die theoretische Anschlussfähigkeit auf
der Strecke. Damit verbunden ist gleichzeitig auch eine
wissenschaftstheoretische Inkonsistenz, auf die im Zuge einer Kritik
der kontingenztheoretischen Schlagseite des Jessop’schen
„Gliederungsethos“ aufmerksam gemacht wird.
Elmar Flatschart
KLEINE REFLEXION DES RE-THINKING MARX KONGRESSES
Die Reflexion des „Re-Thinking Marx“ Kongresses,
der von 20.-22.5. in Berlin stattfand, gibt einen
(selektiven) Einblick in den Ablauf dieserVeranstaltung und legt dabei
einige inhaltliche Schwerpunkte dar. Eine umfassendere Behandlung
findet das Themenfeld „Ideologiekritik“, das mit
VertreterInnen der „neuen Frankfurter Schule“ im
Anschluss an Jürgen Habermas stark präsent war. In
einer kurzen theoretischen Verhandlung des Themas wird auf die
Fallstricke einer Position hingewiesen, die zwar einige progressive
Momente des „esoterischen Marx“ aufnimmt, jedoch
letztlich in ihrer verhandlungstheoretischen Auflösung
affirmativ bleibt. Er zeigt, dass ein wesentliches Moment dieser
Auflösung die Ineinssetzung von Fetischismus und Ideologie ist
und pocht folglich auf die Bedeutung einer klaren Trennung von
Ideologiekritik und Fetischkritik: beiden sind unterschiedliche
erkenntnis- und gesellschaftstheoretische Rollen zuzuweisen.
Anselm Jappe
DIE SITUATIONISTEN UND DIE AUFHEBUNG DER KUNST
Die Situationistische Internationale heute wesentlich bekannter ist als
während ihrer Existenz (1957-1972). Sie gilt oft als der
historisch letzte Versuch, avantgardistische Kunst mit
avantgardistischer Politik zu verbinden. In Wirklichkeit ging es den
Situationisten jedoch um die „Aufhebung der Kunst“
in der Revolution. Kann sich irgendeine heutige Kunst- oder Politikform
zu Recht darauf berufen? Sind die situationistischen Ideen nicht
längst in das „Spektakel“ eingemeindet
worden, vor allem in der Kunstwelt? Und war dieses Programm der
Aufhebung nicht an einen Fortschrittsgedanken gebunden, der heute
selber überholt wirkt, weil an eine - vom Traditionsmarxismus
ererbte - allzu positive Auffassung der Entwicklung der
Produktivkräfte gebunden war? Vielleicht ist heute also eine
Verteidigung der Kunst möglich, die Argumente Adornos mit
„situationistischen“ Argumenten verbindet. Aber
welcher Kunst?
JustIn Monday
FRAUENBILD UND FRAUENBILDER
Zum Verhältnis von Kulturwissenschaft und Feminismus,
aufbauend auf Antje Flemmings Kritik der Filme Lars von Triers
Lars von Trier, einer der erfolgreichsten Regisseure des
europäischen Autorenfilms der letzten 20 Jahre, ist immer
wieder scharf für die patriarchalen Frauenrollen in seinen
Filmen kritisiert worden. Im Mittelpunkt der Handlung steht zumeist ein
von einer Frau mit außerordentlicher
Leidensfähigkeit gebrachtes Opfer. Zu beachten hat die Kritik
dabei, dass bei aller ästhetischen
Überhöhung des Opfers auch die Gewalt dargestellt
wird, die damit in Verbindung steht. Dies hat das Gerücht in
Umlauf gebracht, dass es sich bei den Filmen auch um kritische
Darstellungen handeln könnte. Anhand einer über weite
Strecken gelungenen feministischen Kritik dieser Filme - Antje
Flemmings „Lars von Trier. Goldene Herzen, geschundene
Körper“ - wird gezeigt, welche Grenzen der Kritik
gesetzt sind, wenn die aktuelle Orientierung an den gängigen,
kulturwissenschaftlich geprägten Methoden der aktuellen
Sozialforschung beibehalten wird. Während die inhaltliche
Analyse von Bildsprache und anderen filmischen Mitteln erhellend ist,
bleibt die Antwort auf die Frage nach den aktuellen Bedingungen, unter
denen denen diese Mittel wirken können, hinter dem Notwendigen
zurück. Immer wieder muss auf das Argument zurück
gegriffen werden, von Triers Frauenbilder seien antiquiert. Dieser
Eindruck entsteht, weil verfehlt wird, dass die Erneuerung der
patriarchalen Tradition kein Problem des Inhalts, sondern eines der
Abspaltung des Weiblichen von der gesellschaftlichen Form ist. Zu
diesem Zweck wird im Text versucht, die Abspaltungskritik auf
metapsychologischer Ebene fortzuführen und erörtert
die ahistorischen Implikationen des postmodernen Geschichtsbegriff, mit
denen Veränderungen nicht zu fassen sind. Im Kern des Problems
liegt die Unmöglichkeit, die Formdifferenz zwischen realer und
fiktiver Welt im Film zu verhandeln. Diese Kritik berührt
zentrale Annahmen und Implikationen aktueller Macht- und
Diskurstheorien, so dass der Text auch als Beitrag einer Kritik hieran
zu verstehen ist.
Roswitha Scholz
THE TABOO ON ABSTRACTION IN FEMINISM
Forgetting the general in commodity-producing patriarchy
After the culturalist 1990´s, voices within feminism are once
again exhorting women to „think economically!“
(Nancy Fraser); there’s talk of a „social
re-turn“ (Knapp/Klinger), debates on intersectionality, the
connection of „race“, sex and class have
proliferated, in queer-feminist milieus more emphasis is once again
being placed on the relationship of production and reproduction, and
the meaningfulness of gender studies is at least being discussed. Yet
there’s still a great deal of talk about differences,
contradictions, ambivalences, particularities, etc. Contemporary
feminism is far from recognising the asymmetric gender relationship as
the central, founding social principle that is essential for
commodity-producing patriarchy. Moreover, this leaves the obviously
androcentric character of a „new Marx reading“
wholly undisturbed. It appears that feminism has become infatuated with
differences, the fragmentary, the particular. Even the more recent
analyses of intersectionality flounder about in a reductionist manner
on a sociological-descriptive meso-level of determinations of the
social structure, without any reflection of a basic social principle.
Against the background of the value-scission theory, the
article’s thesis is that, in light of the persistent
domination of deconstructionist theory, there exists not only a
„prohibition on articulation“ (Tove Soiland) of the
(mis)relations between the sexes, but also a prohibition on abstraction
tout court, making it impossible to deal with the hierarchical gender
relationship as an element of fundamental philosophic importance, and
then, against this background, to denounce the scandal of socioeconomic
disparities, racism, anti-Semitism, hostility to Gypsies, etc. and
acknowledge differences, the particular, etc.
Daniel Späth
THE MISERY OF ENLIGHTENMENT
Anti-Semitism, racism and sexism in Immanuel Kant
In the first section of the essay, the determinations of the categories
of Kant´s philosophy are related to their social reference
point, so as to identify a foundational connection for the genesis of
the ideologies of the Enlightenment philosopher. A review of
Kant´s theoretical and practical philosophy shows that the
fundamental concepts of his philosophy constitute a nexus of
„transcendentality and circulation subjectivity“.
To lay bare the core social significance of Kantian transcendental
philosophy, in the first section the “transcendental
subject” is subjected to an immanent critique in its
epistemological structure, with the analysis also drawing on Critical
Theory and its reception of Kant in order to more precisely specify a
critique of Kant. In the second section this critique reflects on the
relationship between theory and practice already dealt with in the
„Critique of Pure Reason“, whereby the dichotomic
character of this relationship in turn points to a real contradiction
of bourgeois subjectivity. The critical presentation of this
contradiction within Kantian philosophy in the third section is
therefore followed in the fourth section by an attempt to anticipate
its social origin in abstracto. Against this background of the
penetration of Kantian philosophy in its theoretical and practical
dimensions and the critical restitution of its conceptual
constellations as an expression of social relationships it becomes
possible to analyse the negative dialectic of bourgeois subjectivity.
The manner in which it is grounded by Kant necessarily raises the
question of the historical status of the transcendental subject, which
is why the fifth section focuses on Kant’s theory of history,
concluding with an abstract reflection on the negativity of bourgeois
subjectivity from the value-critique perspective. These reflections
with a still-limited horizon will be broadened in a second part to be
published in the next issue, where the analysis will concentrate on
Kant's anti-Semitism, racism and sexism.
Tomasz Konicz
EUROPE´S BACKYARD IN CRISIS
The text, resting on a broad empirical basis, attempts to describe the
most important moments in the economic development of Central and
Eastern Europe since the collapse of real socialism. The study focuses
particularly on the countries that were admitted into the European
Union over the past decade and which now constitute its eastern
periphery. The collapse of real socialism was followed by a process of
extensive deindustrialisation that robbed the Central and Eastern
European economies of their independence and forced them (in the best
of cases) into the role of „subsidiary workshops“
of Western European (and especially German) industrial groups. In terms
of Wallerstein´s „world-systems theory“,
Central and Eastern Europe must be considered to be part of the
„semi-periphery“ - at least until the onset of the
renewed crisis in 2008/2009, as a result of which several of these
economies risk losing even this semi-peripheral status.
Robert Kurz
NO LEVIATHAN TO SAVE YOU
Theses for a critical theory of the state. Part two.
The presentation of the history of leftist theories of the state within
the context of capitalist development continues, beginning with the
anarchist critique of the state, which can be dealt with relatively
briefly, since it is absurdly overvalued, resolving the problem in a
crudely ideological manner. There follows a critical look at the
fragmentary and conceptually inconsistent reflections of Marx and
Engels on state theory between the „Manifesto“ and
the „Anti-Dühring“, as illustrated in the
polemics with the Bakunists and discussions of the nature of the Paris
Commune. This highlights a weakness in the critique of the capitalist
mode of societization: the problem of social synthesis was obviously
left unresolved; the ideas for an alternative to the capital
relationship remain fundamentally on the level (understood in a
sociologically foreshortened manner) of the individual factory, while
the question of conscious, social planning quasi-spontaneously moves in
a Statist direction. Methodologically since then the leftist ideology
has followed the metamorphosis of bourgeois science, which - in
contrast to its own classics - has tended to individualise and
subjectivise the social categories; the so-called
structural-theoretical approaches by no means constitute an exception
to this trend, because they understand
„objectivity“ only as
„interaction“ and the result of immanent actions,
while the a priori and transcendental character of the overall societal
form-determinations and the „general will“ deriving
from them are no longer addressed at all. It has long been impossible
among Marxists to find any adequate criticism of this bourgeois
regression of social and state theory, which ends up in the concept of
the ungrounded „state of exception" and thus reflects the
practice of crises in late capitalism. It is precisely the
„state of exception“ that has ever since formed the
secret programme of a „ political rite of passage“
of the left, which at the same time in its democratic ideology largely
succumbs to the misery of legal positivism. Social
democracy´s positive belief in the state becomes the
unacknowledged legacy of the so-called "radical left" as well. Part
three of this text will be published in the next issue.
Elmar Flatschart
MESO-THEORY OF THE STATE WITHOUT CATEGORICAL CRITIQUE?
This review-essay of Bob Jessop´s influential book
„The Future of the Capitalist State“ looks at the
„state-of-the-art“ of materialist state theory in
the English-language area. Jessop proves to be a sharp analyst of the
meso-structural changes of the Fordist state, capably producing an
effective framework of definitions that neatly capture the complex
phenomenology of a transformation in the structure of the state. Even
if certain questions must be raised about his thesis of the successor
model to the Fordist state, the „Schumpeterian competition
state“, much can be learned from his hypotheses about
contemporary tendencies. Problematic, however, is the complete absence
of any critique of the existing forms, which logically follows from the
theoretical foundations of the book. This purely analytical - not
critical-dialectical, not even process-oriented - perspective leaves
any theoretical connectivity out of the picture. Related to this is
also an epistemological inconsistency that will be highlighted in the
course of a criticism of the theoretical contingency of
Jessops´ „classification ethos“.
Elmar Flatschart
A NOTE ON THE “RE-THINKING MARX” CONFERENCE
A (selective) look at the presentations given during the
„Re-Thinking Marx“ Conference (held on May 20-22 in
Berlin) and some of its substantive emphases, with a more detailed
focus on the theme of „ideology critique“, which
was strongly present with representatives of the „New
Frankfurt School“ linked to Jürgen Habermas. A brief
theoretical exposition of the theme points out the snares of a position
that, while adopting some of the progressive moments of the
„esoteric Marx", ultimately remains affirmative in its
action-theoretical dissolution. The author shows that an essential
moment of this dissolution is the equation of fetishism and ideology,
and consequently insists on the importance of clearly distinguishing
between the critique of ideology and the critique of fetishism: the two
must be understood to play different epistemological and
social-theoretical roles.
Anselm Jappe
THE SITUATIONISTS AND THE SUBLATION OF ART
The Situationist International is far better known today than when it
actually existed (1957-1972). It is often seen as the last historical
attempt to combine avant-garde art with avant-garde politics, but in
fact the Situationists were concerned with the „sublation of
art" in the revolution. Is any present-day form of art or politics
rightly able to claim this heritage? Hasn´t the
„spectacle“ long since appropriated the
Situationist ideas, especially in the art world? And was this programme
of sublation not tied to a notion of “progress”
that today itself seems outdated, because it was bound to an all-too
sanguine view - inherited from traditional Marxism - of the development
of the forces of production? Thus a defence of art combining
Adorno´s arguments with „Situationist“
arguments might be possible today . . . but what art?
JustIn Monday
THE IMAGE OF WOMAN AND WOMEN´S IMAGES
On the relationship of cultural studies and feminism, building on Antje
Flemming´s critique of the films of Lars von Trier
Lars von Trier, one of the most successful European auteur filmmakers
of the past 20 years, has been sharply and repeatedly criticised for
the patriarchal nature of the women´s roles in his films,
which are often centred on a sacrifice made by a woman with an
extraordinary capacity for suffering. And the criticism highlights that
not only is the sacrifice aesthetically exacerbated, but the related
violence is also represented, giving the films a reputation for being
critical representations. On the basis of a largely-convincing feminist
critique of these films - Antje Flemming´s „Lars
von Trier. Goldene Herzen, geschundene Körper“ [Lars
von Trier. Golden Hearts, Flayed Bodies] - it is shown what limits are
placed on criticism when the present-day cultural-studies orientation
of social research is retained. While the substantive analysis of
visual language and other filmic means is enlightening, the answer to
the question of the current conditions under which these means can have
an effect falls short. The objection is repeatedly made that
Trier´s images of women are “antiquated”.
This impression arises due to overlooking the fact that the renewal of
the patriarchal tradition is not a problem of content, but rather one
of the scission of the female from the social form. The text therefore
attempts to extend the gender scission critique on the
metapsychological level and shows the ahistorical implications of the
postmodern conception of history, which makes it impossible to
understand changes. At the heart of the problem lies the impossibility
of dealing with the formal difference between the real and fictional
worlds in film. This critique touches on central assumptions and
implications of current theories of power and discourse, so that the
text should also be seen as a contribution to their critique.
Roswitha Scholz
LE TABOU DE L’ABSTRACTION DANS LE FEMINISME
Comment on oublie l’universel du patriarcat producteur de
marchandises
Après les années 1990 marquées par le
culturalisme, on entend au sein du féminisme aussi, et avec
une énergie accrue, le mot d’ordre «
Femmes, pensez économie !» (Nancy Fraser) ; on
parle d’un social return (Knapp/Klinger), les
débats sur l’intersectionalité, sur les
rapports entre « race », sexe et classe sont
très à la mode, on revient de manière
accrue dans les milieux queer sur les rapports entre production et
reproduction, et la pertinence de la recherche sur le gender est au
moins mise à la discussion. Pourtant, on parle toujours
beaucoup de différences, de contradictions,
d’ambivalences, de particularités, etc. Le
féminisme d’aujourd’hui est loin de
poser le rapport asymétrique des sexes comme fondement
central du principe social, alors que c’est essentiel pour le
patriarcat producteur de marchandises. D’ailleurs, de cet
égard, le caractère manifestement androcentrique
d’une « nouvelle lecture de Marx » reste
totalement inaperçu. On dirait que le féminisme
s’est entiché des différences, du
parcellaire et du particulier. Même les analyses les plus
récentes sur l’intersectionalité
pataugent de manière réductionniste sur le mode
de la sociologie descriptive, en restant au plan
intermédiaire des déterminations de la structure
sociale, sans la moindre réflexion sur ce qui serait son
principe de base. A partir de la théorie de la
dissociation-valeur, on pose la thèse que face à
la domination de la théorie déconstructionniste,
il n’y a pas seulement un « interdit de
l’analyse » (Tove Soiland) des rapports entre les
sexes et de leurs ratages. Il y a aussi un interdit de
l’abstraction, qui rend impossible de traiter le rapport
hiérarchique entre les sexes comme un
élément d’importance philosophique
fondamentale, et ensuite de traiter comme des scandales les
disparités sociales et économiques, le racisme,
l’antisémitisme, l’antitsiganisme, etc.,
et de rendre compte des différences, du particulier, etc.
Daniel Späth
LA MISERE DE L’ AUFKLÄRUNG
L’antisémitisme, le racisme et le sexisme chez
Emmanuel Kant
Dans la première partie du texte, les
déterminations des catégories de la philosophie
de Kant sont mises en relation avec leur articulation sociale, afin de
parvenir à expliquer la genèse des
idéologies du philosophe de l’Aufklärung.
Dans ce parcours à travers la philosophie
théorétique et pratique de Kant, on montrera que
les concepts fondamentaux de sa philosophie permettent de lier
« transcendantalité et de subjectivité
de la circulation ». Pour mettre en évidence le
noyau essentiel, social, de la philosophie transcendantale de Kant, on
fait dans la première partie du texte une critique immanente
du sujet transcendantal dans sa structure
épistémologique, en recourant aussi, au cours de
cette analyse, à la Théorie Critique et
à sa réception de Kant, pour enfin mettre en
avant une critique plus précise de Kant. Cette critique est
prolongée dans le deuxième chapitre par celle du
rapport entre théorie et pratique, qui est justement
thématisé dans la Critique de la raison pure,
où l’on voit que le caractère
dichotomique de ce rapport renvoie à une contradiction
réelle dans la subjectivité bourgeoise.
Après la présentation de celle-ci dans la
philosophie de Kant dans le troisième chapitre, suit alors
dans le quatrième chapitre une tentative pour faire une
hypothèse théorique sur son origine sociale.Une
fois posé cet arrière-plan d’une
élaboration de la philosophie de Kant dans sa dimension
théorétique et pratique, et de la restitution
critique de sa configuration comme expression des relations sociales,
on peut analyser la dialectique négative de la
subjectivité bourgeoise. La manière dont elle est
fondée par Kant pose alors de manière
nécessaire la question du statut historique du sujet
transcendantal ; c’est pourquoi le cinquième
chapitre se penchera sur la théorie de l’histoire
chez Kant et s’achèvera, en s’appuyant
sur la critique de la valeur, sur une réflexion
générale à propos de la
négativité de la subjectivité
bourgeoise. Cette réflexion à l’horizon
encore limité s’élargira, dans la
deuxième partie prévue pour le prochain
numéro de la revue, pour mettre au centre de
l’analyse l’antisémitisme, le racisme et
le sexisme de Kant.
Tomasz Konicz
L’ARRIERE-COUR DE L’EUROPE DANS LA CRISE
En reprenant les éléments empiriques
d’une large documentation, ce texte tente de dresser le
tableau des moments les plus importants du développement
économique de l’Europe de l’Est depuis
l’effondrement du socialisme réel. Au
centre de cette étude, il y a les pays qui furent, dans la
dernière décennie, admis dans l’Union
Européenne et qui maintenant constituent sa
périphérie orientale. L’effondrement du
socialisme réel a été suivi par un
processus profond de désindustrialisation, qui a fait perdre
aux économies de l’Europe de l’Est leur
indépendance et les a cantonnées, au mieux,
à un rôle d’« ateliers annexes
» pour les groupes industriels de l’Europe de
l’ouest et surtout de l’Allemagne. Dans un
« système mondial » au sens de
Wallerstein, il faut considérer que l’Europe
centrale est dans la « semi-périphérie
», en tout cas jusqu’à la nouvelle crise
de 2008/2009, qui fait que quelques économies sont
menacées de perdre même ce statut.
Robert Kurz
IL N’EST PAS DE SAUVEUR SUPRÊME…
Thèses pour une théorie critique de
l’Etat. Deuxième partie.
Comme dans la première partie, on présente
l’histoire des théories de gauche sur
l’Etat dans le contexte du développement
capitaliste. Le point de départ est la théorie
anarchiste de l’Etat, que l’on peut
régler de manière relativement rapide : elle est
totalement surévaluée et résout le
problème de manière grossièrement
idéologique. Puis on reviendra, avec un regard critique, sur
la théorie de l’Etat de Marx et d’Engels
entre le Manifeste et l’Anti-Dühring, fragmentaire
et inconséquente dans ses concepts, telle qu’elle
apparaît dans le conflit avec les bakouninistes et
à propos du caractère de la Commune de Paris. On
voit alors apparaître une faiblesse dans la critique du mode
capitaliste de la socialisation : il est clair qu’on rate le
problème de la synthèse sociale ; les
idées d’une alternative au capitalisme restent
fondamentalement sur le plan (compris d’une
manière restreinte, sociologique) de la petite entreprise,
tandis que la question d’une planification consciente,
sociale, débouche comme spontanément sur une mise
sur des rails étatiques. Sur un plan
méthodologique, l’idéologie de gauche
est depuis lors à la traîne de la
métamorphose de la science bourgeoise, qui, au contraire de
ses propres classiques, développe une tendance à,
d’une certaine manière, individualiser et
subjectiviser ses propres catégories. Ce qu’on
appelle les théories de structure ne va en aucun cas au
contraire de cette tendance, parce que celles-ci ne comprennent
l’ « objectivité » que comme
« interactions» et résultantes de
mouvements immanents, alors que le caractère a priori et
transcentantal de l’ensemble des déterminations
sociales globales et de ce qui en apparaît sous la forme
d’une « volonté
générale »
n’apparaît plus du tout. Depuis longtemps, on ne
trouve plus, du côté marxiste, de critique
suffisante de cette régression bourgeoise de la
théorie de la société et de
l’Etat qui aboutit au concept sans fondement
réel d’« état
d’urgence », une théorie qui
reflète la pratique des crises dans le capitalisme
avancé. Depuis, cet « état
d’urgence » constitue le programme secret de
l’« examen de passage politique » de la
gauche, qui en même temps, avec son idéologie
démocratique, tombe largement dans la misère du
positivisme juridique. La foi positive de la
social-démocratie dans l’Etat devient
également l’héritage inavoué
de la prétendue gauche radicale. Ce texte sera
prolongé d’une troisième partie dans le
prochain numéro de la revue.
Elmar Flatschart
THEORIE DES INSTANCES INTERMEDIAIRES DE L’ETAT SANS CRITIQUE
CATEGORIELLE ?
Dans la recension du livre très influent de Bob Jessop The
Future of the Capitalist State, on traite du «dernier cri
» de la théorie matérialiste
de l’Etat dans le domaine anglophone. En lisant le livre, on
constate que Jessop est un critique pertinent des transformations qui
ont eu lieu dans les structures intermédiaires de
l’Etat fordiste. Il sait esquisser un cadre de
définitions de manière plutôt
convaincante et ainsi, il saisit très correctement la
phénoménologie complexe d’une
transformation de la structure de l’Etat. Même si
sa thèse sur le modèle qui a
succédé à l’Etat fordien,
l’« Etat schumpeterien de concurrence »,
reste discutable, on peut retirer quelques enseignements de ses
hypothèses sur les tendances contemporaines. Ce qui reste
problématique, c’est qu’il manque le
moment d’une critique proprement dite des formes existantes,
alors que c’est le fondement même des bases
théoriques du livre. Dans ce qui est une perspective
analytique mais qui n’est pas critique-dialectique - et qui
donc n’est pas sensible non plus aux processus - la
perspective d’une issue théorique reste
fermée. Il y a en même temps une inconsistance
épistémologique sur laquelle on attirera
l’attention, avec une critique de ce que
l’ ethos des articulations que propose Jessop
présente de « contingence théorique
».
Elmar Flatschart
PETIT RETOUR SUR LE CONGRES « RE-THINKING MARX »
Ce retour sur le congrès « Re-Thinking Marx
», qui a eu lieu à Berlin du 20 au 22 mai,
présentera un regard (sélectif) sur le
déroulement de cette manifestation et exposera quelques
points essentiels sur son contenu. On étudiera de
manière plus approfondie le thème de «
critique de l’idéologie » qui, avec des
représentantEs de la « nouvelle école
de Francfort » liée à Jürgen
Habermas, était fortement présent. Dans un bref
exposé théorique du sujet, on montrera les
pièges d’une position qui, certes, reprend
quelques aspects progressistes du « Marx
ésotérique » mais qui, finalement,
reste apologétique dans son développement en
direction de la théorie de la négociation.
L’exposé montrera qu’un aspect essentiel
de ce développement est l’identification du
fétichisme et de l’idéologie, et
qu’il mise finalement sur l’importance
d’une distinction claire de la critique de
l’idéologie et de la critique du
fétichisme : les deux ont des rôles distincts dans
la théorie de la connaissance et la théorie de la
société.
Anselm Jappe
LES SITUATIONNISTES ET LE DEPASSEMENT DE L’ART
Aujourd’hui, l’Internationale Situationnistes est
notablement mieux connue que pendant son existence (1957-1972). Elle
passe souvent aujourd’hui pour la dernière
tentative historique de lier l’art d’avant-garde et
la politique d’avant-garde. En réalité,
ce qui importait aux situationnistes, c’était le
« dépassement de l’art » dans
la révolution. Est-ce qu’une forme d’art
ou de politique aujourd’hui peut à bon droit se
réclamer d’elle ? Le « spectacle
» ne s’est-il pas depuis longtemps
approprié les idées situationnistes, surtout dans
le monde de l’art ? Et ce programme du dépassement
n’était-il pas lié à une
vision du progrès aujourd’hui elle-même
dépassée, parce qu’elle
était liée à une vision trop positive
du développement des forces productives
héritée du marxisme traditionnel ? Et donc il est
peut-être possible aujourd’hui de
défendre l’art d’une manière
qui lie les arguments d’Adorno et les arguments
situationnistes ». Mais quel art ?
JustIn Monday
IMAGE DE LA FEMME ET IMAGES DE FEMMES
A propos des relations entre cultural studies et féminisme,
en partant de la critique des films de Lars von Trier par Antje Flemming
Lars von Trier, l’un des metteurs en scène les
plus célèbres du cinéma
européen des vingt dernières années, a
toujours été vivement critiqué pour
les rôles de femmes, dans ses films, marqués par
le patriarcat. Au centre de l’action, il y a la plupart du
temps le sacrifice d’une femme, d’une
capacité de souffrir hors du commun. Et la critique met en
évidence qu’on ne fait pas qu’exacerber
esthétiquement de sacrifice, mais aussi qu’on
expose la violence qui lui est liée. Cela a fait circuler la
rumeur que ces films pouvaient aussi être des
exposés critiques. En s’appuyant sur une
critique féministe de ces films plutôt
réussie, celle de Antje Flemming Lars von Trier.
Goldene Herzen, geschundene Körper [Lars von Trier.
Cœurs d’or, chairs à vif], on montrera
les limites de cette critique quand on conserve l’orientation
actuelle des méthodes courantes, marquées par les
cultural studies. Même si l’analyse de contenu des
images, et des autres moyens cinématographiques, est
éclairante, on se demande en quoi, dans les conditions
actuelles, ces moyens sont nécessaires. Il faut
toujours reprendre l’argument que les images de la femme chez
Lars von Trier sont désuètes. On a cette
impression parce que ce qu’on ne voit pas, c’est
que le renouveau de la tradition patriarcale n’est pas un
problème de contenu mais un problème de la
dissociation du féminin, ce qu’opère la
forme sociale. C’est pourquoi on essaiera dans ce texte de
prolonger la critique de la dissociation au plan
métapsychologique, et de montrer les implications
anhistoriques de la conception de l’histoire qu’a
la postmodernité, qui ne permet pas de comprendre les
changements. Au cœur du problème, il y a
l’impossibilité de traiter la
différence formelle entre monde réel et monde
fictif dans le cinéma. Cette critique touche à
des conceptions centrales et à ce qu’impliquent
les théories actuelles sur le pouvoir et le discours, de
sorte que ce texte est aussi à comprendre comme une
contribution à leur
critique.
Roswitha Scholz
IL TABU DELL’ASTRAZIONE NEL FEMMINISMO
Come si dimentica l’universale del patriarcato produttore di
merci
Dopo il culturalismo che predominava negli anni ’90 del
Novecento, ricomincia a circolare anche nel femminismo la parola
d’ordine : « Donne, pensate l’economia !
» (Nancy Fraser) ; si parla di un „social
re-turn“ (Knapp/Klinger) ; sono in auge i dibattiti
sull’« intersezionalità
»· e sul nesso tra « razza »,
genere e classe ; negli ambiti femministi queer si fa nuovamente
riferimento al rapporto tra produzione e riproduzione ; e il senso dei
gender studies viene talvolta messo in discussione. Tuttavia, si parla
sempre molto di differenze, contraddizioni, ambivalenze,
particolarità ecc. Il femminismo contemporaneo è
lontanissimo dall’identificare nel rapporto asimmetrico tra i
sessi il principio sociale di base che è essenziale per il
patriarcato produttore di merci. D’altronde, in questo modo
il carattere visibilmente androcentrico della « nuova lettura
di Marx »·? non viene nemmeno percepito. Il
femminismo sembra veramente ossessionato dalle differenze, dai dettagli
e dai particolari. Perfino le analisi recenti
sull’intersezionalità sono riduzionisti e
permangono al livello « medio », puramente
sociologico e descrittivo, delle determinazioni sociali della
struttura, senza nessuna riflessione sul principio di base sociale.
Partendo dalla teoria del valore-dissociazione si sostiene la tesi che
a causa della dominazione persistente del decostruttivismo esiste non
solo un « divieto di articolare » (Tove Sailand) i
(cattivi) rapporti tra i sessi, ma anche un « divieto di
astrazione » che lo rende impossibile di trattare il rapporto
gerarchico tra i sessi come una dimensione filosofica basilare, per
evidenziare poi lo scandalo delle disparità
socio-economiche, del razzismo, dell’antisemitismo,
dell’antiziganismo ecc. e rendere conto delle differenze e
del particolare.
Daniel Späth
LA MISERIA DELL’ILLUMINISMO
Antisemitismo, razzismo e sessismo in Immanuel Kant
Nella prima parte del testo, le determinazoni categoriali della
filosofia kantiana vengono messe in relazione con il loro fondamento
sociale, per poter spiegare poi la genesi delle ideologie
dell’illuminista. Percorrendo la filosofia teorica e pratica
di Kant si dimostra che i concetti principali della sua filosofia
costituiscono un nesso tra « trascendendalità e
soggettività della circolazione ». Per mettere a
nudo il nucleo del significato sociale della filosofia trascendentale,
nel primo capitolo del testo si critica in termini immanenti il
soggetto trascendentale nella sua struttura epistemologica. Questa
analisi si riferisce ugualmente alla Teoria critica e alla sua
ricezione di Kant e l’utilizza per precisare la critica a
Kant. Nel secondo capitolo si riflette sul rapporto tra teoria e
prassi, già tematizzato nella Critica della ragion pura. Il
carattere dicotomico di questo rapporto rimanda, da parte sua, alle
reali contraddizioni della soggettività borghese.
L’esposizione critica di quest’ultima
nell’ambito della filosofia kantiana sarà
perciò seguita nel quarto capitolo dal tentativo di
anticiparne l’origine sociale in abstracto. Sulla base di
questa analisi della filosofia kantiana nella sua dimensione teorica e
pratica e della descrizione critica dei suoi concetti come espressione
di rapporti sociali, si può analizzare la dialettica
negativa della soggettività borghese. La loro fondazione in
Kant fa sorgere necessariamente la questione dello statuto storico del
soggetto trascendentale. Il quinto capitolo si occupa perciò
della teoria della storia in Kant e si conclude con una riflessione
astratta sulla negatività della soggettività
borghese dal punto di vista della critica del valore. Questo orizzonte
di riflessione, ancora limitato, verrà allargato nella
seconda parte, prevista per il prossimo numero, in cui
l’analisi si concentrerà
sull’antisemitismo, il razzismo e il sessismo in Kant.
Tomasz Konicz
IL CORTILE DI CASA EUROPEO NELLA CRISI
Questo testo tenta, sulla base di una larga documentazione empirica, di
descrivere i momenti più importanti dello sviluppo economico
dell’Europa centro-orientale dopo il crollo del socialismo
reale. Al centro di questo studio si troveranno i paesi ammessi
nell’ultimo decennio nell’Unione Europea e che ne
formano ormai la periferia orientale. Il collasso è stato
seguito da una profonda deindustrializzazione che ha tolto alle
economie dell’Europa centro-orientale la loro autonomia,
lasciando loro, nel migliore dei casi, il ruolo di « siti
delocalizzati » per le imprese industriali
dell’Europa occidentale e soprattutto tedesche. Nei termini
della « teoria del sistema-mondo » di Wallerstein,
l’Europa centro-orientale è da considerare una
« semiperiferia », almeno fino alla nuova crisi del
2008/2009, che minaccia di far perdere a molte economie perfino questo
status semiperiferico.
Robert Kurz
NON C’E LEVIATANO CHE VI SALVERÀ
Tesi per una teoria critica dello Stato. Parte seconda
Come già nella prima parte di questo testo, si espone qui la
storia delle teorie dello Stato nel contesto del suo sviluppo
capitalista, proposte a sinistra. Il punto di partenza è
costituito dalla critica anarchica dello Stato che si può
trattare abbastanza rapidamente : essa viene totalmente sopravvalutata,
mentre risolve il problema nei termini di un’ideologia rozza.
Poi si getterà ancora una volta uno sguardo critico sulla
teoria dello Stato di Marx e Engels tra il Manifesto e
l’Anti-Dühring, frammentaria e concettualmente
incoerente, così come appare nella confrontazione con i
bakunisti e a proposito del carattere della Comune di Parigi. Ne deriva
una debolezza nella critica del modo capitalista di socializzazione. Si
perde soprattutto di vista il problema della sintesi sociale : le idee
per un’alternativa al capitalismo permangono sempre al
livello (percepito nei termini del riduzionismo sociologico) della
singola impresa, mentre la questione della pianificazione sociale
cosciente riporta, come se ciò fosse naturale, alle vie
dello statalismo. Sul piano metodologico, l’ideologia di
sinistra segue da allora la metamorfosi della scienza borghese, che,
differentemente dai propri classici, sviluppa una tendenza a
individualizzare e soggettivizzare, in un certo senso, le categorie
sociali ; le cosiddette teorie della struttura non contraddicono in
nessun modo questa tendenza, perché comprendono l’
« oggettività » solo come «
effetto reciproco » e come risultante di azioni immanenti,
mentre sparisce completamente il carattere a priori e
trascendentale delle determinazioni sociali globali e della «
volontà generale » che ne deriva. Il marxismo non
riesce più a produrre, da molto tempo, una critica
sufficiente di questa regressione borghese della teoria della
società e dello Stato che sfocia nello « stato di
eccezione » senza giustificazione, rispecchiando
così la realtà delle crisi nel tardo capitalismo.
E’ proprio lo « stato di eccezione » a
formare da allora il programma segreto di una « prova di
maturità politica » della sinistra, che allo
stesso tempo cade largamente, con la sua ideologia
democratica, nella miseria del positivismo giuridico. La
fiducia nello Stato che caratterizzava la socialdemocrazia diventa
l’eredità inconfessata anche della cosiddetta
sinistra radicale. La terza parte di questo testo sarà
pubblicata nel prossimo numero.
Elmar Flatschart
UNA TEORIA « MESO »*** DELLO STATO SENZA CRITICA
CATEGORIALE ?
In questa recensione dell’influente libro di Bob
Jessop Il futuro dello Stato capitalista si esamina lo stato attuale
della teoria materialista dello Stato in ambito anglosassone. Si mette
in evidenza che Jessop è un analista acuto delle
trasformazioni meso-strutturali dello Stato fordista e che riesce a
sviluppare delle griglie definitorie convincenti con cui coglie
abbastanza bene la fenomenologia complessa di una trasformazione delle
statalità. La sua tesi sul successore dello Stato fordista,
lo « Stato schumpeteriano di concorrenza », deve
essere messa parzialmente in questione ; si possono tuttavia trarre
alcuni insegnamenti dalle sue ipotesi sulle tendenze contemporanee. Ma
ciò che rimane problematica è la mancanza di una
critica delle forme esistenti in quanto tali, come lo suggeriscono
già le basi teoriche del libro. Con questa prospettiva
puramente analitica, ma non critico-dialettica - e dunque non orientata
verso i processi - si perde la capacità di stabilire dei
nessi teorici. A questo si aggiunge inoltre un’inconsistenza
sul piano della teoria della scienza che si evidenzia
nell’ambito di una critica degli elementi della «
teoria della contingenza » che l’« ethos
delle articolazioni » di Jessop contiene.
Elmar Flatschart
PICCOLA RIFLESSIONE SUL CONGRESSO „RE-THINKING
MARX“
La riflessione sul congresso „Re-Thinking Marx“
[Ri-pensare Marx] svoltosi dal 20 al 22 maggio a Berlino offre uno
sguardo (selettivo) sullo svolgimento di questa manifestazione e ne
presenta alcuni punti centrali. Si descrive soprattutto il campo
tematico della « critica delle ideologie »,
rappresentata da numerosi esponenti della « Nuova scuola di
Francoforte » legata a Jürgen Habermas. In una breve
discussione teorica del tema si indicano le insidie di una posizione
che accoglie alcuni elementi progressisti del « Marx
esoterico », rimandendo però finalmente
apologetica nel suo riferimento alla « teoria della
negoziazione ». Si dimostra che un elemento essenziale di
questo riferimento è l’identificazione tra
feticismo e ideologia, insistendo perciò
sull’importanza di una chiara distinzione tra critica
dell’ideologia e critica del feticismo : ad ognuna
è da attribuire un diverso ruolo nella teoria della
conoscenza e della società.
Anselm Jappe
I SITUAZIONISTI E IL SUPERAMENTO DELL’ARTE
L’Internazioale situazionista è molto
più conosciuta oggi che durante la sua esistenza
(1957-1972). E’ spesso considerata come l’ultimo
tentativo storico di combinare un’arte di avanguardia con una
politica di avanguardia. In verità, per i situazionisti si
trattava del « superamento dell’arte »
nella rivoluzione. C’è una qualsiasi forma di arte
o di politica contemporanea che vi si può richiamare a
ragione ? Le idee situazioniste non sono state recuperate da tempo
dallo « spettacolo », soprattutto nel mondo
dell’arte ? E questo programma di superamento non era troppo
legato a un’idea di progresso che oggi sembra superata essa
stessa, perché legata a una concezione troppo positiva -
ereditata dal marxismo tradizionale - dello sviluppo delle forze
produttive ? Oggi forse è diventata possibile una difesa
dell’arte che collega degli argomenti di Adorno con degli
argomenti « situazionisti ». Ma di quale arte ?
JustIn Monday
IMMAGINE DELLA DONNA E IMMAGINI DELLA DONNA
Sul rapporto tra studi culturali e femminismo, a partire dalla critica
di Antje Flemming ai film di Lars von Trier.
Lars von Trier, uno dei registi più acclamati del cinema
d’autore europeo degli ultimi vent’anni,
è stato ripetutamente e fortemente criticato per i ruoli
femminili patriarcali nei suoi film. Al centro dell’azione si
trova in generale un sacrificio fatto da una donna con una
straordinaria capacità di soffrire. La critica deve tenere
conto del fatto che accanto alla glorificazione estetica del sacrificio
si rappresenta anche la violenza ivi collegata. Ciò ha fatto
nascere la voce secondo cui questi film potrebbero anche essere delle
rappresentazioni critiche. Riferendosi a una critica largamente
riuscita di questi film - Antje Flemming : « Lars von Trier.
Cuori d’oro, corpi martoriati » - si dimostrano i
limiti di una critica che continua a seguire i metodi abituali, marcati
dagli studi culturali, dell’attuale ricerca sociale. Mentre
l’analisi dei contenuti delle immagini e degli altri mezzi
cinematografici è illuminante, rimane insufficiente la
risposta alla questione quali sono le condizioni attuali nelle quali
questi mezzi possono operare. Sempre si fa ricorso
all’affermazione che le immagini femminili di Triers sono
antiquate. Quest’impressione nasce perché non si
vede che il rinnovamento della tradizione patriarcale non è
un problema di contenuto, ma un problema della dissociazione
dell’elemento femminile dalla forma sociale.
Perciò si tenta in questo testo di continuare la critica
della dissociazione a livello metapsicologico e di discutere
le implicazioni anti-storiche del concetto postmoderno di storia, con
cui non si possono cogliere i mutamenti. Nel cuore del problema si
trova l’impossibilità di trattare al cinema la
differenza di forma tra il mondo reale e il mondo fittizio. Questa
critica tocca delle ipotesi e implicazioni centrali delle teorie
attuali sul potere e sui discorsi, di modo che il testo possa essere
letto anche come un contributo alla loro critica.
Roswitha Scholz
O TABU DA ABSTRAÇÃO NO FEMINISMO
Como se esquece o universal do patriarcado produtor de mercadorias
Após o culturalismo da década de 1990,
também no feminismo volta a circular cada vez mais o lema
"Mulheres, pensai economicamente" (Nancy Fraser); fala-se de um "social
return" (Knapp / Klinger), estão em alta os debates sobre a
interseccionalidade, sobre a relação entre
“raça”, género e classe, nos
círculos feministas voltam a avolumar-se a
referências à relação entre
produção e reprodução e a
razoabilidade dos estudos de género é no
mínimo posta à discussão. No entanto,
continua a falar-se ser muito de diferenças,
contradições, ambiguidades, particularidades etc.
O feminismo actual está longe de identificar a
relação assimétrica de
género como princípio social fundamental central,
essencial para o patriarcado produtor de mercadorias. Deste modo se
mantém com total impunidade, por falar nisso, o
carácter evidentemente androcêntrico de uma "nova
leitura de Marx”. É como se o feminismo estivesse
absolutamente apaixonado pelas diferenças, pelos detalhes,
pelas particularidades. Mesmo as recentes análises sobre a
interseccionalidade movem-se de modo reducionista num plano meso de
determinação da estrutura social sociologicamente
descritivo, desprovido de qualquer reflexão sobre um
princípio social básico. Tendo como pano de fundo
a teoria da dissociação e do valor, apresenta-se
a tese de que, perante a dominância desconstrutivista ainda
dada, existe não só uma
"proibição de articular" (Tove Soiland) o (mau)
relacionamento de género, mas também uma
proibição de abstrair que torna
impossível tratar a relação
hierárquica de género como uma
dimensão filosófica fundamental, para
então, perante esse pano de fundo, denunciar o
escândalo das disparidades socioeconómicas, do
racismo, do anti-semitismo, do anticiganismo etc. e ceder às
diferenças, ao particular etc.
Daniel Späth
A MISÉRIA DO ILUMINISMO
Anti-semitismo, racismo e sexismo em Immanuel Kant
Na primeira parte do texto, os conceitos categoriais da filosofia de
Kant são postos em contacto com o seu ponto de
referência social, para desse modo conseguir um contexto de
justificação para a génese das
ideologias do iluminista. Com base numa passagem pela filosofia
teórica e prática de Kant, mostra-se que os
conceitos básicos da sua filosofia constituem um contexto de
"transcendentalidade e subjectividade da
circulação”. A fim de revelar o
núcleo de significado social da filosofia transcendental de
Kant, no primeiro capítulo do texto critica-se imanentemente
o sujeito transcendental na sua estrutura epistemológica,
recorrendo esta análise também à
teoria crítica e à sua
recepção de Kant para, em
ligação com isso, avançar na
clarificação de uma crítica de Kant.
Esta clarificação reflecte, no segundo
capítulo, sobre a relação entre teoria
e prática, já tematizada na Crítica da
Razão Pura, sendo que o carácter
dicotómico dessa relação, por sua vez,
aponta para uma contraditoriedade real da subjectividade burguesa.
À exposição crítica desta
no plano da filosofia de Kant, no terceiro capítulo,
segue-se, por isso, no quarto capítulo, a tentativa de
antecipar a sua origem social in abstracto. No contexto da
penetração assim conseguida da filosofia de Kant
na sua dimensão teórica e prática, e
da restituição crítica das suas
constelações de conceitos como
expressão das relações sociais, pode
analisar-se a dialéctica negativa da subjectividade
burguesa. Em Kant a sua fundamentação levanta
inevitavelmente a questão do estatuto histórico
do sujeito transcendental, pelo que o quinto capítulo se
dedica à teoria kantiana da história e termina
com uma reflexão abstracta sobre a negatividade da
subjectividade burguesa do ponto de vista da crítica do
valor. Este horizonte de reflexão, em si ainda limitado,
será alargado na segunda parte, prevista para a
próxima edição, cujo enfoque de
análise recairá sobre o anti-semitismo, o racismo
e o sexismo de Kant.
Tomasz Konicz
O PÁTIO DAS TRASEIRAS DA EUROPA NA CRISE
O texto empreende a tentativa de traçar, recorrendo a uma
ampla base empírica, os momentos mais importantes do
desenvolvimento económico do Centro-Leste da Europa, desde o
colapso do socialismo real. Um ponto central da
investigação são os países
admitidos na última década na União
Europeia e que agora formam a sua periferia oriental. Ao colapso
seguiu-se um profundo processo de
desindustrialização, que roubou às
economias do Centro-Leste da Europa a sua independência e, na
melhor das hipóteses, lhes atribuiu o papel de "bancada de
trabalho alargada" das grandes empresas industriais da Europa Ocidental
e sobretudo alemãs. Para efeitos da "teoria do sistema
mundial" de Wallerstein, o Centro-Leste da Europa deve ser
incluído na "semi-periferia", em todo o caso até
ao novo surto de crise de 2008/2009, com o qual algumas economias
correm o risco de vir a perder mesmo esse estatuto de semi-periferia.
Robert Kurz
NÃO HÁ LEVIATÃ QUE VOS SALVE
Teses para uma teoria crítica do Estado. Segunda Parte
Como já na primeira parte do texto, a história
das teorias de esquerda do Estado é apresentada no contexto
do desenvolvimento capitalista. O ponto de partida é a
crítica anarquista do Estado, despachada relativamente
depressa, a qual tem sido perfeitamente sobrestimada e resolve o
problema em tosca ideologia. Em seguida, volta a analisar-se
criticamente, em retrospectiva, a reflexão
fragmentária e conceptualmente inconsistente da teoria do
Estado de Marx e Engels entre o Manifesto e o Anti-Dühring,
como se apresenta na disputa com os bakuninistas e em torno do
carácter da Comuna de Paris. Daí resulta uma
fraqueza da crítica ao modo capitalista de
socialização: falha-se notoriamente o problema da
síntese social; as ideias para uma alternativa à
relação de capital detêm-se
fundamentalmente no plano da empresa individual (percebido de modo
sociologicamente redutor), enquanto a questão do planeamento
social consciente desemboca, como que por si mesma, nas vias do
estatismo. A ideologia de esquerda segue desde então
metodologicamente a metamorfose da ciência burguesa que, ao
contrário dos seus próprios clássicos,
desenvolve uma tendência para individualizar e subjectivar de
certa maneira as categorias sociais; as abordagens teóricas
ditas da teoria da estrutura de modo nenhum contradizem esta
tendência, porque entendem a "objectividade" apenas como
"efeito recíproco" e resultante das
acções imanentes, enquanto o carácter
apriorirístico e transcendental das
determinações da forma social total e da "vontade
geral" daí derivada já nem sequer aparece. Pela
parte do marxismo, desde cedo deixou de ser possível
qualquer crítica adequada a esta regressão
burguesa da teoria social e da teoria do Estado que desemboca no
conceito do "estado de excepção" injustificado,
reflectindo assim a praxis de crise do capitalismo tardio. É
precisamente o "estado de excepção" que constitui
desde então o programa secreto de uma "prova de maturidade
política" da esquerda que, na sua ideologia
democrática, cai simultaneamente em grande parte na
miséria do positivismo jurídico. A
crença positiva no Estado da social-democracia torna-se a
herança não reconhecida também da
chamada esquerda radical. O texto continuará com a terceira
parte na próxima edição.
Elmar Flatschart
TEORIA MESO DO ESTADO SEM CRÍTICA CATEGORIAL?
No ensaio-recensão do influente livro de Bob Jessop The
Future of the Capitalist State [O Futuro do Estado Capitalista]
analisa-se o "Estado da Arte" da teoria materialista do Estado no
espaço de língua inglesa. A passagem em revista
do livro mostra que Jessop é um analista atento da
mudança meso-estrutural do Estado fordista, conseguindo
esboçar uma adequada grelha definitória e assim
agarrar muito bem a fenomenologia complexa de uma mudança de
estatalidades. Ainda que a sua tese sobre o modelo sucessor do Estado
fordista, o "Estado de concorrência
schumpeteriana”, deva ser parcialmente questionada, mesmo
assim pode obter-se algum conhecimento a partir das conjecturas sobre
as tendências contemporâneas.
Problemática, no entanto, é a ausência
do momento de uma crítica das formas existentes de modo
geral, o que já os fundamentos teóricos do livro
sugerem. Nesta perspectiva puramente analítica, mas
não crítico-dialéctica - nem,
portanto, processualmente orientada - a capacidade de
ligação teórica fica pelo caminho. A
isto associa-se também uma inconsistência na
teoria da ciência, para que se chama a
atenção no âmbito da crítica
à tendência do “ethos da
organização” de Jessop para a teoria da
contingência.
Elmar Flatschart
PEQUENA REFLEXÃO SOBRE O CONGRESSO RE-THINKING MARX
A reflexão sobre o congresso “Re-Thinking
Marx” [Repensar Marx], que teve lugar em Berlim de 20 a
22.05.2011, dá uma visão (selectiva) do andamento
desse evento e apresenta alguns tópicos de
conteúdos. O campo temático "crítica
da ideologia", que teve uma forte presença, com
representantes da "Nova Escola de Frankfurt" ligada a Jürgen
Habermas, recebe um tratamento mais abrangente. Numa curta
discussão teórica dos temas, chama-se a
atenção para as armadilhas de uma
posição que, apesar de assumir alguns momentos
avançados do "Marx esotérico", acaba por se
manter afirmativa quanto à sua solução
da teoria da negociação. Demonstra-se que um
elemento essencial desta solução consiste na
identificação do fetichismo com a ideologia e
insiste-se coerentemente na importância de uma clara
separação entre a crítica da ideologia
e a crítica do fetiche: a ambas devem ser
atribuídas funções diferentes na
teoria do conhecimento e na teoria social.
Anselm Jappe
OS SITUACIONISTAS E A SUPERAÇÃO DA ARTE
A Internacional Situacionista é muito mais conhecida hoje em
dia do que durante sua existência (1957-1972). É
frequentemente considerada como a última tentativa
histórica de juntar arte vanguardista com
política vanguardista. Na realidade, no entanto, para os
situacionistas tratava-se da "abolição da arte"
na revolução. Poderá alguma forma
actual de arte ou de política invocar isso com
razão? Não foram as ideias situacionistas
há muito incorporadas no "espectáculo",
especialmente no mundo da arte? E não estaria esse programa
de superação amarrado a uma ideia de progresso
que, ela própria, hoje se afigura ultrapassada, porque
estava ligada a uma visão excessivamente positiva - herdada
do marxismo tradicional - do desenvolvimento das forças
produtivas? Assim sendo, talvez hoje seja possível uma
defesa da arte que junte argumentos de Adorno com argumentos
"situacionistas". Mas de que arte?
JustIn Monday
IMAGEM DA MULHER E FIGURAS FEMININAS
Sobre a relação entre estudos culturais e
feminismo, com base na crítica de Antje Flemming aos filmes
de Lars von Trier
Lars von Trier, um dos mais bem sucedidos realizadores do cinema de
autor europeu dos últimos 20 anos, tem sido repetida e
duramente criticado pelos papéis femininos patriarcais nos
seus filmes. No centro da acção está
na maioria dos casos um sacrifício feito por uma mulher
dotada de uma extraordinária capacidade de sofrimento. Neste
âmbito, a crítica tem de ter em conta que, apesar
de todo o empolamento estético da vítima,
também se mostra a violência que lhe
está associada. Isso pôs a correr o boato de que
os filmes também poderiam ser considerados
representações críticas. Com base numa
crítica feminista em grande parte bem sucedida desses filmes
- Antje Flemming, Lars von Trier. Goldene Herzen, geschundene
Körper [Lars von Trier. Corações
dourados, corpos maltratados] - demonstra-se quais são os
limites impostos à crítica se se mantiver a
orientação actual pelos métodos
correntes da investigação social actual, marcados
pelos estudos culturais. Embora a análise de
conteúdo da linguagem visual e de outros meios
cinematográficos seja esclarecedora, a resposta à
questão sobre quais as reais condições
em que estes meios podem funcionar fica aquém do
necessário. Repetidamente se tem de insistir no argumento de
que as imagens femininas de von Trier estariam antiquadas. Esta
impressão ocorre porque não se percebe que a
renovação da tradição
patriarcal não é um problema de
conteúdo, mas sim um problema de
dissociação do feminino da forma social. Com este
objectivo tenta-se prosseguir no texto a crítica da
dissociação a nível
metapsicológico, e discutem-se as
implicações a-históricas do conceito
pós-moderno de história, com as quais
não se consegue abarcar as mudanças. No cerne do
problema está a impossibilidade de lidar com a
diferença de forma entre o mundo real e o mundo
fictício no filme. Esta crítica atinge
hipóteses e implicações centrais das
actuais teorias do poder e do discurso, de modo que o texto
também pode ser entendido como uma
contribuição para a sua crítica.