EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft
Heft 10
Zusammenfassungen
Robert Kurz
Krise
und Kritik
Die innere Schranke des Kapitals und die
Schwundstufen des Marxismus
Bei diesem Text handelt es sich um den
ersten
Teil eines bereits im Frühjahr 2010 verfassten Fragments aus
dem Nachlass von Robert
Kurz. Robert Kurz hatte sich entschieden, aus seinem
ursprünglichen,
großangelegten Buchprojekt „Tote Arbeit“
eine Reihe von Büchern zu
machen. „Geld ohne Wert“ war das
einzige, das er tatsächlich noch hat
fertigstellen können. „Krise und Kritik“
wäre ein weiteres Buch in
dieser Reihe geworden, es liegt aber nur in Teilen vor. Der Text
versteht sich
als Propädeutik zur Krisentheorie und zur kategorialen Kritik,
die den
aktuellen Stand der einschlägigen Diskussion im Rest- und
Postmarxismus
angesichts der hereinbrechenden realen Weltwirtschaftskrise
aufarbeitet. In den
ersten vier Abschnitten geht es um die Bedeutung der Krisentheorie in
der
Geschichte des Marxismus, um die aus dem Mangel der historischen
Zeitdimension
resultierende Krisenignoranz, um den Versuch, die
„Zusammenbruchstheorie“ durch
Mythologisierung abzuwehren, und um die Verwechslung des Endes des
Kapitalismus
mit der Apokalypse. Die weiteren vorliegenden Abschnitte des Fragments
werden
in EXIT! 11 veröffentlicht.
Elmar Flatschart
Ein Apostelbrief
zwischen Szientismus und Historismus
Zur
kritische Aufarbeitung der
„Marxismus-Mystizismus“-Debatte zwischen Ingo Elbe
und den „marxistischen
Theologen“
Dieser Text hat zwei Ziele. Erstens stellt er eine
nachträgliche Intervention in eine
bestehende Debatte dar, die im Wesentlichen zwischen Ingo Elbe, einem
Vertreter
der sog. „Neuen Marxlektüre“ und einigen
„antideutschen“ Autoren um die
Zeitschrift „Prodomo“ geführt wurde. In
dieser Auseinandersetzung geht
es um den Status kritischer Theorie
zwischen formaler Erkenntnisweise und negativ-spekulativem Moment. In
beiderlei
Hinsicht ist ein Anschluss an die Frankfurter Schule möglich
und wird auch von
den Proponenten hochgehalten, in der Debatte erweist sich jedoch, dass
diese
Bezugnahme sehr unterschiedliche, ja in vielerlei Hinsicht
gegensätzliche
Resultate liefern kann. Elmar Flatschart möchte nun zeigen,
dass beide von den
jeweiligen Seiten vorgebrachten Diffamierungen, jene der
emanzipatorisch leeren
„akademischen Erbsenzählerei“ (gegen Elbe)
und der eines quasi-religiöse Züge
annehmenden „marxistischen Mystizismus“ (gegen die
Prodomo-Fraktion) in
gewisser Weise Berechtigung haben, in mancherlei Hinsicht aber auch
falsch
sind. Zwischen diesen beiden Seiten eine dritte Position zu suchen, ist
nun
auch der Anspruch des Autors und kann als zweites,
eigenständiges, über der reinen Auseinandersetzung
mit der geführten Debatte
stehendes Ziel betrachtet werden. Es geht dabei um nichts weniger als
die
(Selbst-)Legitimation kritischer Theorie und somit auch der
wert-abspaltungskritischen Theoriebildung als genuin
negativ-dialektischem
Zugang und eigenständiger Position zwischen
„Wissenschaft“ und „(historischem)
Standpunkt“. Diesbezüglich wird im Artikel die
Ansicht entwickelt, dass
kritische Theorie an wissenschaftliche Methode anschlussfähig
und in mancher
Weise oft auch auf ihre formalen Erkenntnismodi angewiesen ist, jedoch
über
jene hinausgeht und ein spezifisch-historisches und materialistisches
spekulatives Moment inkorporiert, das sich wissenschaftlicher
Formalisierung
sperrt und den dialektischen Kern nicht nur der Theorie, sondern auch
der
„realabstrakten“ Verhältnisse des
warenproduzierenden Patriarchats ausmacht.
Anzumerken bleibt, dass die Auseinandersetzung mit diesem, gleichsam
zwischen
Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie stehenden Thema keineswegs als
abgeschlossene betrachtet werden kann, weder hinsichtlich der Position
des
Autors noch der im Umfeld von EXIT andauernden, in manchen Punkten
durchaus
kontroversen Diskussion.
Georg Gangl
Im Dschungel
Eine Kritik der theoretischen
Grundlagen linker
Biopolitik
Der Text beschäftigt sich mit
linken Theorien
moderner Biopolitik. Begriff wie Untersuchungsfeld, zumindest in ihrer
linken
Gestalt, nehmen Ausgang von Theoretisierungen von Michel Foucault. Der
Text
versucht nachzuweisen, dass diese Theoretisierungen bereits bei
Foucault
widersprüchlichen Charakter aufweisen, insbesondere was
grundlegende
gesellschaftstheoretische und philosophische Grundannahmen angeht.
Diese
Widersprüchlichkeit, die
sich auf ein
postmarxistisch-poststrukturalistisches Grundverständnis von
Gesellschaft und
Realität im Allgemeinen zurückführen
lässt, ist vielen AutorInnen im Feld der
Biopolitik eigen, darunter auch Giorgio Agamben, Roberto Esposito und
Michael
Hardt / Antonio Negri, die im vorliegenden Text ebenso genauer
diskutiert
werden. Dabei haben alle besprochenen Autoren – allen voran
Foucault, der eine
komplexe Analyse moderner Biopolitik vorgelegt hat, an die die
restlichen
TheoretikerInnen im Feld zumeist nicht herankommen – einzelne
phänomenologisch
interessante Momente der genuin modern-kapitalistischen Biopolitik
analysiert;
die negative Dialektik der Biopolitik im Kapitalismus, die diese eng
mit der
allumgreifenden Menschenverwaltung und dem Rassismus
zusammenschweißt, konnten
sie aufgrund der genannten theoretischen Grundlagen aber nicht als
solche
erfassen. Dazu bedarf es eines umfassenderen gesellschaftstheoretischen
Zugangs. Der Text endet mit einer kurzen Reflexion über das
ideologiekritische
Unterfangen von Theoriekritik.
Roswitha Scholz
Die Bedeutung Adornos
für die feministische Theoriebildung heute
Rückblick und Ausblick auf
eine widersprüchliche Rezeption
In
dem Aufsatz wird gezeigt,
dass in der
feministischen Theorie bis
in die zweite Hälfte der 1980er Jahre die Möglichkeit
bestanden hat, zu einer
Formkritik des kapitalistischen Patriarchats zu gelangen. Stattdessen
ging
man/frau zu formal-soziologistischen Denkmustern über. Dabei
macht Scholz
deutlich, welche Bedeutung Adorno
für
die Wert-Abspaltungskritik hat, auch wenn er bloß vom Tausch
und nicht vom
(Mehr-)Wert als gesellschaftlichem Grundprinzip ausgeht, geschweige
denn das
hierarchische Geschlechterverhältnis in Gestalt der
Wert-Abspaltung in den Rang
einer gesellschaftlichen Basisbegrifflichkeit
erhebt, sondern es bloß
deskriptiv behandelt und als solches kritisiert. Von Adorno
übernimmt Scholz
dabei auch für die Wert-Abspaltungskritik die Ablehnung eines
identitätslogisch
verengten Denkens, was u.a. bedeutet, dass sie verschiedenen sozialen
Disparitäten stattgeben
muss. Während
dies zum Kern der Wert-Abspaltungskritik gehört,
lässt sich aus den
Widersprüchlichkeiten der Tausch- bzw. Wertlogik allein eine
Kritik der
Identitätslogik allenfalls zwanghaft abgewinnen. Die
Wert-Abspaltungskritik
treibt so nicht nur Adorno über sich hinaus, sondern auch sich
selbst. Sie muss
sich selbst in Frage stellen, um ihrem inneren Wesen gerecht zu werden.
Damit steht die
Aufklärung zur Disposition. Obwohl auch die
Wert-Abspaltungskritik in gewissem
Sinne selbst auf dieser beruht, schließt sie eine radikale
Kritik derselben
nicht aus. In der Wert-Abspaltungskritik ist nämlich
gleichzeitig beschlossen,
über das aufklärerische Denken radikal hinaus zu
gehen, ja selbst noch über
eine negative Dialektik Adornos, um – zunächst
einmal bloß gedanklich-abstrakt
– die Möglichkeit zukünftiger, nicht
kapitalistisch-patriarchaler Denk- und
Existenzformen offen
zu halten.
Daniel Späth
Das Elend der
Aufklärung: Antisemitismus / Antizionismus, Rassismus und
Antiziganismus bei
Immanuel Kant
Mit
diesem Text schließt Daniel
Späth seine ideologiekritische Analyse der
kantischen Philosophie ab. Dabei
trägt das erste Kapitel dem Übergang von dessen
Sexismus zu seinem
Antisemitismus und Rassismus, sowie ihren unterschiedlichen
Bezugsebenen zur
transzendentalen Vernunft begrifflich Rechnung. So ist es Ergebnis
einer
vernunftimmanenten Widersprüchlichkeit, dass Kant eine
Identifikation von
Judentum und (der falsch aufgefassten) abstrakten Dimension des
Kapitals
vornimmt. Diese mündet auf
der Ebene
der theoretischen Vernunft ebenso in einen Antisemitismus wie auf der
Ebene des
praktischen Subjekts. In diesem zweiten Kapitel wird darüber
hinaus kritisch
analysiert, wie die kantische Philosophie einer antizionistischen
Ideologie
Ausdruck verleiht, obwohl Ende des 18. Jahrhunderts der Staat Israel
bekanntlich in keiner Weise auf der politischen Tagesordnung stand. Das
dritte
Kapitel wendet sich dem kantischen Rassismus zu. In ihm wird, ebenso
wie in der
Kritik des Antisemitismus/ Antizionismus, der Zusammenhang von
Vernunftphilosophie und Ideologie dargestellt. Der kantische Rassismus
ist
wesentlich ein Produkt der Urteilskraft und ihrer paradoxen
Konzeptualisierung.
Das vierte
Kapitel widmet sich abschließend der Frage der kritischen
Historisierung Kants
wie auch einer Einschätzung seiner oftmals gepriesenen
subjektiven
Denkleistung.
Résumés
Robert Kurz
Crise et
critique
La
limite
interne du capital et l’affaiblissement progressif du marxisme
Ce
texte
est constitué par la première partie
d’un fragment tiré des écrits
inédits de
Robert Kurz, et qui date du printemps 2010. Robert Kurz avait pris la
décision
de transformer son projet original d’un ouvrage de grande
ampleur, Tote Arbeit [Travail
mort], en une série de livres. Geld ohne Wert [Argent
sans
valeur] fut le seul qu’il a pu mener à
terme. Krise und Kritik [Crise et
critique] aurait été un
deuxième livre de cette série, mais il
n’en
subsiste que quelques parties. Son texte est conçu comme une
propédeutique à la
théorie des crises et à la critique
catégorielle, et il examine l’état
actuel
de la vive discussion qui a lieu dans le marxisme résiduel
et le post-marxisme
au sujet de la crise économique qui a effectivement
éclaté. Ce
qui est étudié dans les quatre
première
sections, c’est la signification de la théorie des
crises dans l’histoire du
marxisme, l’ignorance sur les crises résultant de
l’absence d’une dimension
historique de l’analyse, la tentative
d’éviter la
« théorie de
l’effondrement »
en la remplaçant par une mythologisation, et la substitution
du thème de la fin
du capitalisme par celui de l’apocalypse. Les parties
suivantes de ce fragment
seront publiées dans le numéro 11 de Exit !
Elmar Flatschart
Une
lettre apostolique entre scientisme et historicisme
Un
examen
critique au débat sur le
« marxisme-mysticisme » entre
Ingo Elbe et
les « théologiens
marxistes ».
Ce
texte a
deux objectifs. D’abord, il constitue une intervention
après coup dans le débat
actuel qui s’est tenu essentiellement entre Ingo Elbe,
l’un des représentants
de ce qui se présente comme la « neue
Marxlektüre [la Nouvelle lecture de
Marx] », et quelques auteurs
« anti-allemands »
rassemblés
autour de la revue Prodomo.
L’enjeu
de cette confrontation, c’est le statut de la
théorie critique, entre mode de
connaissance formel et moment négatif-spéculatif.
Dans l’un comme dans l’autre
cas, on peut faire le lien avec l’Ecole de Francfort et ce
lien est
effectivement revendiqué par les protagonistes. On constate
cependant dans le
débat que cette prétention peut aboutir
à des résultats très
différents et à
maints égards contradictoires. Elmar Flatschard voudrait
montrer que chacune
des parties en présence, celle d’un
« chipotage universitaire » vide
de tout projet d’émancipation (qui
s’oppose à Elbe) et celle d’un
« marxisme mystique » aux traits
quasi-religieux (qui s’oppose au
groupe Prodomo) a d’une
certaine
manière une certaine pertinence, mais
qu’à d’autres égards, elle
est aussi dans
l’erreur. Entre ces deux positions, il faut en chercher une
troisième, et c’est
le projet de l’auteur, ce que l’on peut
considérer comme son second
objectif, celui de constituer, au
delà d’une intervention dans le débat
en question, une position qui soit
autonome. L’enjeu ici, ce n’est rien de moins que
l’(auto)légitimation de la
Théorie critique, et par là celle de la
théorie de la dissociation-valeur,
présentée comme une approche
négative-dialectique et comme position autonome
entre « science » et
« point de vue (historique) ».
Ainsi,
on développe dans cet article l’idée
que la Théorie critique est un accès à
la
méthode scientifique et aussi, sous maints aspects,
qu’elle est apparemment
limitée par ses modes formels de connaissance mais
qu’elle les dépasse, et
qu’elle incorpore le moment spéculatif
matérialiste. Celui-ci ne s’engage pas
dans la voie de la formalisation scientifique, mais prend en charge,
non
seulement le noyau dialectique de la théorie, mais aussi
celui des rapports
« abstraits-réels » du
patriarcat producteur de marchandises. Il
reste à observer qu’on ne peut pas
considérer qu’est close cette confrontation
dans une discussion qui concerne la théorie de la science
ainsi que la théorie
de la société. Et ceci, que ce soit au vu de la
position de l’auteur, comme de
la discussion qui continue dans le cadre de la revue Exit !
et qui voit se confronter des points de vue divergents
à maints égards.
Georg Gangl
Dans
la jungle
Une
critique des fondements théoriques d’une
biopolitique de gauche
Ce
texte
examine les théories de gauche de la biopolitique moderne.
Des concepts comme
celui de champ d’expérience, en tout cas dans sa
forme de gauche, sont issus
des théorisations de Michel Foucault. Ce texte tente de
montrer que ces
théorisations, et justement chez Foucault,
présentent un caractère
contradictoire, en particulier en ce qui concerne leurs
présupposés
fondamentaux en théorie sociale et en philosophie. Ce
caractère contradictoire,
qui renvoie à une conception fondamentale post-marxiste et
post-structuraliste
de la société et de la
réalité, est commun à nombre
d’auteurs dans le champ de
la biopolitique, et parmi eux à Giorgio Agamben,
à Roberto Esposito et au
tandem Michael Hardt / Antonio Negri, qui seront discutés de
manière
approfondie dans ce texte. Ceci dit, tous les auteurs cités
– à commencer par
Foucault qui a présenté une analyse complexe de
la biopolitique moderne à un
niveau que, de manière générale, les
autres auteuRes dans le même domaine
n’atteignent pas – ont analysé des
aspects particuliers de la biopolitique
spécifique à la modernité capitaliste,
qui restent intéressants d’un point de
vue phénoménologique. Mais ils n’ont
pas su saisir comme telle la dialectique
négative de la biopolitique du capitalisme, laquelle
présente une fusion
étroite entre l’administration humaine
généralisée et le racisme. Pour cela,
on
a besoin d’une approche plus générale
de la théorie de la société. Le texte
conclut par une brève réflexion sur ce que
suppose comme critique idéologique
une critique théorique.
Roswitha Scholz
La
signification
aujourd’hui d’Adorno pour la constitution
d’une théorie féministe
Bilan
et
perspectives d’une réception contradictoire
On
montre
dans cet essai que jusque dans la seconde moitié des
années quatre-vingt, il a
été possible à la théorie
féministe d’aboutir à une critique des
formes du
patriarcat capitaliste. Au lieu de quoi, on
est passé à un modèle de
pensée attaché aux formes sociologiques. A ce
sujet, Roswitha Scholz montre clairement l’importance
qu’a Adorno pour la
critique de la dissociation-valeur, même si son point de
départ comme principe
social fondamental est l’échange, et non la
(sur-)valeur. Et ne parlons pas du
rapport hiérarchique des sexes sous la forme de la
dissociation-valeur, auquel
Adorno n’accorde pas le rang d’une puissance
de mise en forme conceptuelle fondamentale de la
société, mais qu’il
n’aborde que de manière descriptive et
qu’il ne critique que de cette manière.
Aussi Roswitha Scholz, pour constituer la critique de la
dissociation-valeur, emprunte-t-elle
à
Adorno son refus d’une pensée enfermée
dans une logique de l’identité, ce qui
signifie entre autres qu’elle doit reconnaître
diverses disparités sociales.
Alors que cela fait partie du cœur de la critique de la
dissociation-valeur, on
ne peut tirer des contradictions de la logique de
l’échange et de la valeur
qu’une critique de la logique de
l’identité, même si c’est au
prix d’un effort.
Ainsi, non seulement la critique de la dissociation-valeur tire Adorno
au-delà
de lui-même, mais elle va au-delà d’elle
même. Elle doit se mettre elle-même en
question, pour rendre justice à ce qu’elle est
essentiellement. Ainsi, elle
donne congé aux Lumières. Même si,
d’une certaine manière, la critique de la
dissociation-valeur s’appuie aussi sur celles-ci, elle
n’exclut pas leur critique
radicale. En effet, ce qui est exigé dans la critique de la
dissociation-valeur, c’est d’aller radicalement
au-delà de la pensée des
Lumières, et même au-delà
d’une dialectique négative d’Adorno,
pour laisser
ouverte la possibilité de formes non-capitalistes et
non-patriarcales de pensée
et d’existence– ce qui dans un premier temps
n’est qu’une idée abstraite.
Daniel
Späth
La misère des
Lumières : antisémitisme /
antisionisme, racisme et antitsiganisme chez Emmanuel Kant
Avec ce texte, Daniel Späth
achève son analyse de critique
idéologique de la philosophie de Kant. Le premier chapitre
tire le bilan
conceptuel de son passage du sexisme à
l’antisémitisme et au racisme, et des
différents niveaux de la transition qui l’ont
mené à la raison transcendantale.
Ainsi,
l’identification par
Kant du judaïsme avec la dimension abstraite (mal comprise) du
capital est le
résultat d’une contradiction immanente
à la raison. Que ce soit au niveau d’une
raison théorique ou au niveau du sujet pratique, celle-ci
aboutit à un
antisémitisme. Dans ce deuxième chapitre, on
analyse en outre la manière dont
la philosophie kantienne exprime une idéologie antisioniste,
en dépit du fait
que, comme on le sait, à la fin du XVIII°
siècle, l’Etat d’Israël
n’est
nullement à l’ordre du jour politiquement. Le
troisième chapitre examine le
racisme kantien. De même que dans la critique de
l’antisémitisme /
antisionisme, on met en évidence le lien entre philosophie
rationaliste et
idéologie. Le racisme kantien est essentiellement un produit
de la faculté de
juger et de sa conceptualisation paradoxale. Le quatrième
chapitre pour finir
est consacré à la question de
l’historicisation critique de Kant et à une
évaluation de la puissance de pensée subjective
qu’il incarne et qui est souvent
mise en valeur.
Riassunti
Robert
Kurz
Crisi e critica
Il limite interno del capitale
e l’indebolimento
progressivo del marxismo
Questo
testo costituisce la prima parte di un
frammento degli inediti di Robert Kurz, redatto
nella primavera del
2010. Robert Kurz aveva deciso di trasformare il suo progetto
originario di un
grande libro intitolato Il lavoro morto in una
serie di libri. Denaro
senza valore è l’unico libro che egli
ha effettivamente potuto portare a
termine. Crisi e
critica sarebbe
stato un altro libro di questa serie, ma esiste solo sotto forma di
frammenti.
Il testo vuole essere una propedeutica alla teoria della crisi, e alla
critica
categoriale, che passa in rassegna lo stato attuale delle discussioni
nel
(post)marxismo contemporaneo di fronte all’irruzione
effettiva della crisi
economica mondiale. Le prime quattro sezioni trattano del ruolo della
teoria
della crisi nella storia del marxismo, del rifiuto del concetto di
crisi che
scaturiva dalla mancata presa in considerazione della dimensione
storica, del
tentativo di rifiutare la « teoria del
crollo » attraverso la sua
mitologizzazione, e della confusione tra fine del capitalismo e
apocalisse. Le
altre sezioni del frammento saranno pubblicate nel numero 11 di Exit !.
Elmar
Flatschart
Una lettera apostolica tra scientismo e
storicismo
Contributo
all’approfondimento critico del dibattito su
„marxismo e misticismo“ tra Ingo
Elbe e I „teologi marxisti“.
Questo
testo ha due obiettivi. In primo luogo si tratta di un intervento post
festum in un dibattito che si è svolto principalmente tra
Ingo Elbe, un
rappresentante della cosiddetta « nuova lettura di
Marx », e alcuni
autori « anti-tedeschi » raccolti
intorno alla rivista Prodomo.
L’oggetto di questa controversia è lo status della
teoria critica tra
l’epistemologia formale e il momento negativo-speculativo. Da
entrambi i punti
di vista, si può stabilire un nesso con la Scuola di
Francoforte, ed esso viene
esplicitamente rivendicato dai partecipanti alla discussione. Ma nel
dibattito
si vede che questo riferimento può condurre a risultati
molto diversi, o
addirittura opposti tra di loro. Elmar Flatschart vuole dimostrare che
le
diffamazioni pronunciate dalle due parti – Elbe si vede
accusato di
« pedanteria academica » senza
contenuto emancipatorio, e gli autori
di Prodomo di un « misticismo
marxista » che assume tratti
quasi-religiosi – sono parzialmente giustificate, ma
contengono anche delle
inesattezze. L’autore si propone di cercare una terza
posizione al di là di
questi due approcci. E questo può essere considerato il
secondo, autonomo
obiettivo dell’articolo : andare oltre il semplice
intervento nel
dibattito in questione. In gioco vi è niente di meno che la
(auto-)legittimazione della teoria critica, e dunque anche della
critica del valore
e della scissione intesa come approccio negativo-dialettico e come
posizione
autonoma tra « scienza » e
« punto di vista (storico) ». A
questo proposito, nell’articolo si sviluppa
la tesi secondo cui la teoria critica può
essere connessa al metodo scientifico
- e ha spesso
effettivamente bisogno,
in qualche modo, della sua epistemologia formale -, ma va anche al di
là di
questo incorporando un momento specificamente storico e
materialistico-speculativo che si oppone alla formalizzazione
scientifica,
costituendo il nucleo dialettico non solo della teoria, ma anche
dell’ « astrazione
reale »
del patriarcato produttore di merci. Bisogna comunque
sottolineare che
la discussione di questo tema, a metà strada tra teoria
della scienza e teoria
della società, non è in nessun modo conclusa -
né per quanto riguarda la
posizione dell’autore né rispetto al dibattito che
continua nel campo di Exit ! - e che essa rimane controversa su certi punti.
Georg Gangl
Nella
giungla
Una critica delle basi teoriche della
biopolitica di
sinistra
Questo
testo si occupa delle teorie sulla biopolitica moderna proposte a
sinistra. Il
concetto, così come il campo d’indagine, almeno
nella loro forma corrente a
sinistra, prendono le mosse dalle teorizzazioni di Michel Foucault. Il
testo si
propone di dimostrare che queste teorizzazioni hanno un carattere
contradditorio già nello stesso Foucault, soprattutto per
quanto riguarda i
presupposti di base nell’ambito della teoria sociale e della
filosofia. Queste
contraddizioni, che si possono ricondurre a un concetto di base
postmarxista e
post-strutturalista della società e della realtà
in generale, sono comuni a
molti autori che trattano della biopolitica. Tra questi Giorgio
Agamben,
Roberto Esposito e Michael Hardt / Antonio Negri, che vengono discussi
in
questo testo più dettagliatamente. Tutti questi autori
– ma soprattutto
Foucault, che ha presentato un’analisi complessa della
biopolitica moderna al
cui livello di riflessione gli altri teorici di questo campo
generalmente non arrivano
– hanno esaminato singoli momenti fenomenologicamente
interessanti della
biopolitica genuinamente moderna e capitalista. Ma a causa delle loro
basi
teoriche non potevano cogliere, come tale, il modo in cui la dialettica
negativa della biopolitica nel capitalismo la salda strettamente
all’amministrazione totale degli umani e al razzismo.
Ciò necessita di un
approccio più ampio alla teoria sociale sociale. Il testo
termina con una breve
riflessione sul fatto che la critica della teoria mira a una critica
delle
ideologie.
Roswitha Scholz
L’importanza di Adorno per una teoria
femminista oggi
Retrospettiva
e prospettive di una ricezione
contradditoria
In
questo saggio si dimostra che nella teoria
femminista è esistita fino alla seconda metà
degli anni ottanta la possibilità
di giungere a una critica delle forme basilari del patriarcato. Invece
di
realizzarla, si è passati a schemi concettuali formali e
sociologistici. Scholz
mette in evidenza l’importanza di Adorno per la critica del
valore e della scissione,
benché egli parta solo dallo scambio e non dal (plus-)valore
come principio di
base sociale, e tanto meno innalzi il rapporto gerarchico dei sessi
sotto forma
di scissione-valore al rango di un concetto di base sociale.
Si limita
piuttosto a trattarlo e a criticarlo in termini solo descrittivi.
Ciò che
Scholz recepisce da Adorno per
integrarlo nella critica del valore e della scissione è il
rifiuto di un
pensiero ristretto alla logica dell’identità, il
che significa tra l’altro
dover far posto a diverse disparità sociali. Mentre questo
fa parte del nucleo
della critica del valore e della scissione, una critica della logica
dell’identità si può ottenere
tutt’al più forzatamente ricorrendo alle sole
contraddizioni della logica dello scambio e del valore. La critica del
valore e
della scissione non va dunque solo oltre Adorno, ma anche oltre se
stessa. Deve
mettere in discussione se stessa per restare fedele alla sua essenza.
Ciò
significa porre in questione anche l’Illuminismo.
Benché anche la critica del
valore e della scissione si basi in un certo senso
sull’Illuminismo, essa non
esclude una radicale critica nei suoi confronti. Nella critica del
valore e
della scissione c’è al contempo la decisione di
andare radicalmente al di là
del pensiero illuminista e addirittura al di là della
dialettica negativa di
Adorno, per tenere aperta la possibilità – in un
primo momento sul solo piano
del pensiero astratto – di future forme non-patriarcali di
pensiero e di
esistenza.
Daniel Späth
La
miseria dell’Illuminismo:
antisemtismo/antisionismo, razzismo e antitziganismo in Immanuel Kant
Con
questo
testo, in termini di critica delle ideologie, Daniel
Späth completa la
sua analisi della filosofia kantiana. Il primo capitolo esamina
concettualmente
il passaggio dal suo sessismo al suo antisemitismo e razzismo
nonché i loro
diversi piani di riferimento alla ragione trascendentale. Se Kant
identifica
l’ebraismo con la dimensione astratta (mal concepita) del
capitale, si tratta
del risultato di una contraddizione immamente alla ragione. Ciò produce
dell’antisemitismo tanto
a livello della ragione teorica quanto a quello del soggetto pratico. Nel secondo capitolo si analizza
criticamente come la filosofia kantiana ha dato espressione a
un’ideologia
antisionista, benché alla fine del Settecento, come si sa,
lo stato d’Israele
non si trovasse certo inscritto nell’agenda politica. Il terzo capitolo si occupa del
razzismo
kantiano. Come nel caso della critica
dell’antisemitismo/antisionismo, si
illustra qui il nesso tra filosofia della ragione e ideologia. Il
razzismo di
Kant è essenzialmente un prodotto della facoltà
di giudizio e della sua
concettualizzazione paradossale. Il quarto capitolo, quello conclusivo,
pone la
questione della storicizzazione critica di Kant e della valutazione
della sua
frequentemente elogiata capacità soggettiva di pensiero.
Resúmenes
Robert Kurz
Crisis y crítica
El
límite interno
del capital y las etapas de desvanecimiento del marxismo
Este
texto es la
primera parte de un fragmento de la herencia de Robert
Kurz escrito en la primavera de 2010. Robert Kurz
había decidido hacer una
serie de libros a partir del proyecto original de la obra de gran
dimensión Trabajo Muerto.
Dinero Sin Valor fue el
único que realmente consiguió terminar. Crisis y Crítica
sería otro libro de
esta serie, pero solo están disponibles algunas partes. El
texto se presenta
como propedéutica a la teoría de la crisis y a la
crítica categorial, que
revisa el estado actual del debate sobre el tema en el marxismo
residual y en
el post-marxismo a la luz de la crisis económica mundial
real sobrevenida. Los
primeros cuatro capítulos se refieren a la importancia de la
teoría de la
crisis en la historia del marxismo, a la ignorancia de la crisis que
resulta de
la falta de dimensión temporal histórica, al
intento de rechazar la
"teoría del colapso" por la mitificación y a la
confusión del fin de
capitalismo con el apocalipsis. Los otros capítulos del
fragmento se publicarán
en EXIT! número 11.
Elmar Flatschart
Una epístola entre el cientificismo y
el historicismo
Evaluación
crítica del debate "marxismo-misticismo" entre Ingo Elbe y
los
"teólogos marxistas"
Este
artículo
tiene dos propósitos. En primer
lugar,
representa una intervención a
posteriori
en un debate existente, que se llevó a cabo principalmente
entre Ingo Elbe, un
representante de la "nueva lectura de Marx", y algunos autores
"anti-alemanes" del círculo de la revista "Prodomo". La
discusión se centra en el estatuto de la teoría
crítica entre el modo de
conocimiento formal y el momento especulativo negativo. En ambos puntos
de
vista es posible conectar con la Escuela de Frankfurt, lo que
está sostenido
por los proponentes, pero el debate muestra que esta referencia puede
conducir
a resultados muy diferentes y en muchos aspectos incluso
contradictorios. Elmar
Flatschart tiene la intención de mostrar que las acusaciones
formuladas por los
dos lados, tanto de "mezquindad académica"
emancipatoriamente vacía
(contra Elbe) como de "misticismo marxista" con connotaciones casi
religiosas
(contra el grupo Prodomo) tienen razón en cierto modo, pero
también están
equivocadas en varios aspectos. El autor se propone buscar una tercera
posición
entre las dos partes, que puede ser considerada como un segundo
objetivo independiente más allá de la simple
controversia
de la discusión. Es nada menos que la
(auto)legitimación de la teoría
crítica y
por lo tanto también de la elaboración
teórica de la teoría de la disociación
y
del valor, como enfoque de verdadera dialéctica negativa y
como posición
independiente entre "ciencia" y “punto de vista
(histórico)". En
este contexto, el artículo desarrolla la idea de que la
teoría crítica es
compatible con el método científico y de alguna
manera también a menudo depende
de sus modos de conocimiento formal, y no solo eso sino que va
más allá de
ellos y incorpora un momento especulativo específicamente
histórico y
materialista, que resiste a la formalización cientificista y
forma el núcleo
dialéctico no solamente de la teoría, sino
también de las relaciones de
"abstracción real" del patriarcado productor de
mercancías. Queda por
señalar que el debate sobre este tema, entre la
teoría científica y la teoría
social, no puede considerase de ninguna manera acabado, tanto en lo que
se
refiere a la posición del autor, como en lo referente a la
discusión sobre
algunos puntos muy controvertidos que continúa en el
círculo de EXIT.
Georg Gangl
En la selva
Crítica
a los
fundamentos teóricos de la biopolítica de
izquierda
El
texto trata de
las teorías de izquierda de la biopolítica
moderna. Conceptos tales como campo
de investigación, por lo menos en su forma de izquierda,
tienen su origen en
las teorizaciones de Michel Foucault. El texto trata de probar que esas
teorías
ya en Foucault asumían un carácter
contradictorio, sobre todo en lo que
respecta a los presupuestos fundamentales de la
teoría social y de la
filosofía. Esta contradicción, la cual puede ser
atribuida a una comprensión
básica posmarxista/posestructuralista de la sociedad y de la
realidad en
general, es propia de muchos autores y autoras en el campo de la
biopolítica,
como Giorgio Agamben, Roberto Esposito y Michael Hardt / Antonio Negri,
que
también se discuten en detalle en este texto. Todos estos
autores – sobre todo
Foucault, quien presentó un análisis complejo de
la biopolítica moderna, al que
el resto de los teóricos y teóricas en el campo
no suelen acercarse –
analizaron momentos individuales fenomenológicamente
interesantes de la
biopolítica verdaderamente moderna, capitalista; pero debido
a esta base
teórica no han podido reconocer como tal una
dialéctica negativa de la
biopolítica en el capitalismo, que está
estrechamente conectada con un sistema
de gestión total de las personas y con el racismo. Esto
requiere un
acercamiento más amplio a la teoría social. El
texto concluye con una breve
reflexión sobre la audacia de la teoría
crítica en la crítica de la ideología.
Roswitha Scholz
La importancia de Adorno para la teoría
feminista hoy
Retrospectiva
y
perspectiva de una recepción contradictoria
En
este texto se
muestra que en la teoría feminista se mantuvo la capacidad
de llegar a una
crítica de la forma del patriarcado capitalista hasta la
segunda mitad de los
años ochenta. En vez de eso se pasó a patrones de
pensamiento formales y
sociologistas. Scholz explica la importancia que tiene Adorno para la
crítica
de la disociación y del valor, a pesar de que él
parte solo del intercambio y
no del (sobre)valor como principio social fundamental, y mucho menos
eleva la
relación jerárquica de género en la
figura de la disociación-valor a la
posición de conceptualidad basilar
de
la sociedad, pero la trata de modo meramente descriptivo y la critica
como tal.
Scholz también toma de Adorno para la crítica de
la disociación y del valor el
rechazo a un pensamiento limitado a la lógica de la
identidad, lo que significa
además que esa crítica debe tener en cuenta diferentes desigualdades sociales.
Mientras esto pertenece al cerne de la crítica de la
disociación y del valor, a
partir de las contradicciones de la lógica del intercambio o
del valor solo se
puede obtener una crítica de la lógica de la
identidad como mucho de modo
forzado. Así, la crítica de la
disociación y del valor impele más
allá de sí
mismo no solo a Adorno, sino también a ella propia. Se tiene
que cuestionar a
sí misma para que haga justicia a su esencia interior. Por
lo tanto, se pone en
tela de juicio la Ilustración. Si bien la crítica
de la disociación y del valor
en un cierto sentido se basa en la Ilustración, no excluye
una crítica radical
de la misma. En la crítica de la disociación y
del valor al mismo tiempo se
decide ir radicalmente más allá del pensamiento
de la Ilustración, incluso más
allá de la dialéctica negativa de Adorno, para
mantener abierta la posibilidad
– en primer lugar solo de manera conceptual y abstracta
– de futuras formas de
pensar y de vivir no capitalistas ni patriarcales.
Daniel Späth
La miseria de la Ilustración:
anti-semitismo/anti-sionismo, racismo y
antigitanismo en Immanuel Kant
Con
este texto
concluye Daniel Späth su
análisis
crítico de la ideología de la
filosofía de Kant. El primer capítulo considera
en términos conceptuales la transición del
sexismo kantiano hacia su
antisemitismo y racismo, así como sus diferentes niveles de
relación con la
razón trascendental. Por lo tanto, resulta de una
contradicción inmanente a la
razón que Kant haga la identificación del
judaísmo con una dimensión abstracta
(mal entendida) del capital. Lo que desemboca en el antisemitismo,
tanto en
términos de la razón teórica como en
términos del sujeto práctico. En este
segundo capítulo también se analiza
críticamente como la filosofía kantiana es
la expresión de una ideología anti-sionista,
aunque a finales del siglo XVIII,
como sabemos, el Estado de Israel no estaba de modo alguno en la agenda
política. El tercer capítulo está
dedicado al racismo kantiano. En él se
expone, de la misma forma que en la crítica del
anti-semitismo/anti-sionismo,
la conexión entre filosofía de la
razón e ideología. El racismo kantiano es
esencialmente un producto de la facultad de juzgar y de su
conceptualización
paradójica. El cuarto capítulo se dedica a la
cuestión final de la
historicización crítica de Kant, así
como a una evaluación del desempeño
subjetivo a menudo elogiado de su pensamiento.
Resumos
Robert Kurz
Crise e
crítica
O limite interno do capital e as
fases do
definhamento do marxismo
Este texto é a primeira parte de um
fragmento do
espólio de Robert Kurz
escrito já na
primavera de 2010. Robert Kurz tinha decidido fazer uma
série de livros a partir
do projecto original do livro de grande dimensão Trabalho Morto. Dinheiro
Sem
Valor foi o único que ele ainda pôde
realmente terminar. Crise e Crítica
teria sido outro livro
desta série, mas ele está disponível
apenas em partes. O texto apresenta-se
como propedêutica à teoria da crise e à
crítica categorial, que revê o estado
actual da discussão do tema no marxismo residual e no
pós-marxismo à luz da
crise económica mundial real sobrevinda. Os primeiros quatro
capítulos tratam
da importância da teoria da crise na história do
marxismo, da ignorância da
crise resultante da falta de dimensão temporal
histórica, da tentativa de
rejeitar a "teoria do colapso" através da
mitologização e da confusão
do fim do capitalismo com o apocalipse. Os outros capítulos
do fragmento serão
publicados na EXIT! número 11.
Elmar Flatschart
Uma
epístola entre cientificismo e
historicismo
Avaliação
crítica do debate
"marxismo-misticismo" entre Ingo Elbe e os "teólogos
marxistas"
Este texto tem dois objetivos. Primeiro, uma
intervenção a posteriori
num debate existente,
havido principalmente entre Ingo Elbe, um representante da chamada
"nova
leitura de Marx", e alguns autores "anti-alemães" do
círculo da
revista "Prodomo". A discussão é sobre o estatuto
da teoria crítica
entre o modo de conhecimento formal e o momento especulativo negativo.
De ambos
os pontos de vista é possível uma
ligação com a Escola de Frankfurt, que
é
mantida pelos proponentes, mas no debate verifica-se que esta
referência pode
conduzir a resultados muito diferentes e em muitos aspectos mesmo
contraditórios. Elmar Flatschart pretende mostrar que as
acusações levantadas
pelos dois lados, tanto a de "mesquinhez académica"
emancipatoriamente vazia (contra Elbe) como a de "misticismo marxista"
com conotações quase religiosas (contra o grupo
Prodomo) têm razão de certa
maneira, mas também estão erradas em diversos
aspectos. O autor propõe-se
procurar uma terceira posição entre os dois
lados, que pode ser considerada
como um segundo objectivo
independente, para lá da simples polémica com o
debate havido. Trata-se de nada
menos que da (auto)legitimação da teoria
crítica e, portanto, também da
elaboração teórica da teoria da
dissociação e do valor, como abordagem de
genuína dialéctica negativa e como
posição independente entre
"ciência" e "ponto de vista (histórico)". Neste
contexto,
no artigo desenvolve-se a opinião de que a teoria
crítica é compatível com o
método científico e de certa maneira muitas vezes
também elaborada com base nos
seus modos de conhecimento formais, indo contudo para lá
deles e incorporando
um momento especulativo especificamente histórico e
materialista, que se opõe à
formalização cientificista e constitui o
núcleo dialéctico não só da
teoria,
mas também das relações "de
abstracção real" do patriarcado produtor
de mercadorias. Resta fazer notar que o debate deste tema por assim
dizer entre
a teoria científica e a teoria social de modo nenhum pode
ser considerado
concluído, quer no que respeita à
posição do autor, quer no que respeita
à
discussão em alguns pontos bastante controversa que continua
no círculo da
EXIT.
Georg Gangl
Na
selva
Crítica
das bases teóricas da biopolítica de esquerda
O texto trata das teorias de
esquerda da
biopolítica moderna. Conceitos como campo de pesquisa, pelo
menos na sua forma
de esquerda, partem de teorizações de Michel
Foucault. O texto tenta provar que
tais teorizações já em Foucault
assumiam um carácter contraditório,
especialmente no que concerne às hipóteses
fundamentais da teoria social e da
filosofia. Tal contraditoriedade, que pode ser atribuída a
um entendimento de
fundo pós-marxista/pós-estruturalista da
sociedade e da realidade em geral, é
própria de muitos autores e autoras no campo da
biopolítica, incluindo Giorgio
Agamben, Roberto Esposito e Michael Hardt / Antonio Negri, os quais
também são
discutidos detalhadamente no presente texto. Todos os referidos autores
–
especialmente Foucault, que apresentou uma análise complexa
da moderna
biopolítica a que os restantes teóricos e
teóricas neste campo não costumam
chegar – analisaram momentos individuais fenomenologicamente
interessantes da
biopolítica genuinamente moderna-capitalista; mas, devido
à referida base
teórica, não conseguiram reconhecer como tal a
dialética negativa da
biopolítica no capitalismo, que está intimamente
ligada com uma administração
total das pessoas e com o racismo. Isso requer uma abordagem mais
extensiva da
teoria social. O texto conclui com uma breve reflexão sobre
a ousadia da teoria
crítica na crítica da ideologia.
Roswitha Scholz
A
importância de Adorno para a teoria
feminista hoje
Retrospectiva e
perspectiva de uma
recepção contraditória
Neste artigo mostra-se que na
teoria
feminista se manteve a capacidade de chegar a uma crítica da
forma do
patriarcado capitalista até à segunda metade da
década de oitenta. Em vez disso
passou-se para padrões de pensamento formais e
sociologistas. Scholz esclarece
que importância tem Adorno para a crítica da
dissociação e do valor, ainda que
ele parta apenas da troca e não do valor (mais-valia) como
princípio social
fundamental, e muito menos eleve a relação
hierárquica de género na
configuração da
dissociação-de valor à
posição de conceptualidade
basilar da sociedade, tratando-a de modo meramente
descritivo e como tal a criticando. Scholz também assume de
Adorno para a
crítica da dissociação e do valor a
rejeição de um pensamento restringido
à
lógica da identidade, o que significa além do
mais que esta crítica tem de ter
em conta as diferentes disparidades sociais. Enquanto isto pertence ao
cerne da
crítica da dissociação e do valor, a
partir das contradições da lógica da
troca
ou do valor só se consegue obter uma crítica da
lógica da identidade quando
muito à força. Assim, a crítica da
dissociação e do valor impulsiona para
lá de
si mesmo não só a Adorno, mas também a
ela própria. Ela tem de pôr-se a si
mesma em questão para fazer jus à sua
essência íntima. Assim se põe em causa
o
iluminismo. Embora também a crítica da
dissociação e do valor em certo sentido
assente ela própria no iluminismo, ela não exclui
uma crítica radical do mesmo.
Na crítica da dissociação e do valor
decide-se designadamente ir ao mesmo tempo
radicalmente para lá do pensamento iluminista, mesmo
até para lá da dialéctica
negativa de Adorno, para manter em aberto a possibilidade –
em primeiro lugar
de modo apenas conceptual e abstracto – de futuras formas de
pensar e de viver
não capitalistas nem patriarcais.
Daniel Späth
A
miséria do iluminismo:
anti-semitismo/anti-sionismo, racismo e anticiganismo em Immanuel Kant
Com este texto conclui Daniel Späth a sua
análise crítica da
ideologia da filosofia de Kant. O primeiro capítulo
considera em termos
conceptuais a passagem do sexismo ao anti-semitismo e ao racismo
kantianos,
assim como os seus diferentes níveis de referência
à razão transcendental.
Assim, resulta de uma contraditoriedade imanente à
razão que Kant faça a
identificação do judaísmo com uma (mal
compreendida) dimensão abstracta do
capital. O que desemboca no anti-semitismo tanto no plano da
razão teórica como
no plano do sujeito prático. Neste segundo
capítulo também se analisa
criticamente como a filosofia kantiana dá
expressão a uma ideologia
anti-sionista, embora no final do século XVIII, como
é sabido, o Estado de
Israel não estivesse de modo algum na agenda
política. O terceiro capítulo é
dedicado ao racismo kantiano. Nele se expõe, tal como na
crítica do
anti-semitismo/anti-sionismo, a conexão entre filosofia da
razão e ideologia. O
racismo kantiano é essencialmente um produto da faculdade do
juízo e da sua conceptualização
paradoxal. O quarto capítulo, para concluir, é
dedicado à questão da
historicização crítica de Kant, bem
como à avaliação do desempenho
subjectivo
muitas vezes elogiado do seu pensamento.