Krise und Kritik der Warengesellschaft |
Kannibalische SelbstbedienungAuf der Homepage der „Streifzüge“ vom 29. April 2015 wurde eine Hommage an Robert Kurz von den Nachdenkseiten übernommen: „Das Nirwana des Geldes. Zum Gedenken an Robert Kurz“ von Götz Eisenberg. Hier findet eine unredliche Vereinnahmung von Robert Kurz durch die Streifzüge gewissermaßen im Sinne einer kannibalischen Selbstbedienung statt. Robert Kurz ist seit der Krisis-Spaltung 2004 bis zu seinem Tod 2012 nicht müde geworden, eine verkürzte Wertkritik zu attackieren, die sich heruntergebrochen und vitalistisch aufgeladen in populistischer Manier um „Breitenwirkung“ bemüht. Das Selbstverständnis und die pluralistische Ausrichtung der „Streifzüge“ hat er vor allem in dem Text „Seelenverkäufer. Wie die Kritik der Warengesellschaft selbst zur Ware wird“ einer scharfen Kritik unterzogen, exemplarisch „für die innere Bewegung des Widerspruchs von Form und Inhalt kategorialer Kritik“. Diese Kritik wird von den „Streifzügen“ stillschweigend übergangen und es wird suggeriert, dass Robert Kurz schon immer einer der „ihren“ gewesen sei. Dies kommt auch in der Vorstellung von Robert Kurz nach dem Text zum Ausdruck, wenn er als „Mitherausgeber der Zeitschrift Krisis und Mitglied der gleichnamigen Gruppe“ dargestellt wird „bis diese an internen Streitigkeiten zerbrach“. Kein Wort von den „Streifzügen“, dass diese „internen Auseinandersetzungen“ nicht zuletzt eine problematische Popularisierung zum Inhalt hatten und dies zur Gründung der Theoriezeitschrift „EXIT!“ führte. Um sich ein Bild des Verhältnisses von Robert Kurz, der sich ja nicht mehr wehren kann, zu den Streifzügen zu machen und Alzheimer vorzubeugen, sei deshalb noch einmal nachdrücklich auf den Text „Seelenverkäufer“ von 2010 hingewiesen wie überhaupt auf die Rubrik „Zur Kritik der verkürzten Wertkritik“ auf der EXIT-Homepage, wo auch noch andere AutorInnen Beiträge zu diesem Thema liefern. Roswitha Scholz für die EXIT-Redaktion |