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Gerd Bedszent: Marx von rechts? Über einen Versuch, rechte Krisenbewältigung mit linker Theorie zu unterfüttern


Eine stark gekürzte und geänderte Variante dieses Beitrages erschien am 13. Februar 2019 unter dem Titel „Hinter den Kapitalismus“ in der Antifa-Beilage der Tageszeitung „junge Welt“.

Gerd Bedszent

Marx von rechts?

Über einen Versuch, rechte Krisenbewältigung mit linker Theorie zu unterfüttern

Wenn radikale Rechte sich plötzlich als sozial oder gar als antikapitalistisch präsentieren, sollten bei jedem vernünftig denkenden Menschen die Alarmglocken schellen. Schließlich sind rechtslastige Politiker und militante Nazis für ihren barbarischen Umgang mit unerwünschten Bevölkerungsgruppen bekannt. Die Beraubung und Ermordung fast der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas während des 2. Weltkrieges ist das bekannteste, aber keineswegs einzige Beispiel dafür. Dass mit zunehmenden Erosionserscheinungen der warenproduzierenden Gesellschaft radikale Rechte Versuche einer gewaltsamen Krisenbewältigung propagieren, war folgerichtig und voraussehbar. Etwas anderes ist von Rechtsradikalen nicht zu erwarten; dazu sind sie da. Das aus einer ideologisch verzerrten Vergangenheit resultierende gesellschaftliche Ideal der neuen Rechten von einem ethnisch homogenen Volk läuft auf eine versuchte Bändigung der zerfallenen bürgerlichen Gesellschaft mit autoritären Mittel hinaus.

Die meisten Parteigänger der neuen Barbarei propagieren mit ermüdender Phantasielosigkeit eine Erneuerung der fordistischen Formierungsdiktatur der 1930er Jahre, ersetzen dabei die damals anachronistischen Rudimente des wilhelminischen Ständestaates durch das heute angeblich zu beseitigende „System Merkel“. Die intellektuellen und moralischen Verfallserscheinungen beim Personal der nationalstaatlichen Verwaltungsapparate sind zweifellos vorhanden und sollen hier keineswegs geleugnet werden. Dass dieser Verfall ein Krisenphänomen und keinesfalls die Ursache für den Niedergang der Marktwirtschaftsdemokratie ist, nehmen die Rechtsradikalen entweder nicht wahr, oder aber sie verschweigen es. Die Definition von Robert Kurz, dass „Politik am Ende doch bloß eine abgeleitete Sphäre ist und überhaupt keine selbständige Eingriffskompetenz besitzt“, (Kurz 1993, S. 63) ist bei den Rechten nie angekommen. Und erst recht nicht die Schlussfolgerung, dass die Verfallserscheinungen im Politikbetrieb aus dem Niedergang der Ökonomie resultieren, keineswegs umgekehrt.

Die deutsche Kanzlerin, deren Lob hier gewiss nicht gesungen werden soll, steht in der Vorstellungswelt wildgewordener Kleinstadtrassisten stellvertretend für die Integration der grünen Protestbewegung der 1980er und 1990er Jahre in das politische Establishment der ab 1990 größer gewordenen Bundesrepublik. Dass die von der Umweltschutzbewegung nur marginal und auch nur im lokalen Rahmen erreichte Zurückdrängung der schlimmsten Folgen fordistischer Massenproduktion aus einer eher simplen naturwissenschaftlichen Logik resultierte und die Grundlagen des Fordismus nie ernsthaft in Frage stellte, wird von den Rechten komplett ausgeblendet. Ebenfalls ausgeblendet wird, dass der als „Globalisierung“ bekannte Prozess der Durchsetzung des kapitalistischen Weltmarktes keineswegs das Produkt von Multikulti-Vorstellungen längst nicht mehr existenter grüner Fundamentalisten, sondern der inneren Logik des warenproduzierenden Systems geschuldet ist. Ein Zurückdrehen dieses Prozesses ist im Rahmen des Systems schlicht nicht möglich und wird, nebenbei gesagt, von den meisten Rechtsradikalen auch gar nicht ernsthaft angestrebt. Es sollen lediglich die sozialen Folgen dieses Prozesses aus dem Gebiet des jeweiligen Nationalstaates ausgelagert werden.

Neurechte Theoretiker meinen zwar seit den 1960er Jahren, man müsse nun von der Linken lernen. Übernommen haben sie aber keine sozialen Zielsetzungen und schon gar keine Grundsatzkritik der modernen Warenproduktion, sondern medienträchtige Schlagworte und Taktiken der Öffentlichkeitsarbeit. Anliegen der Rechten ist und war schließlich nicht die Organisation von Widerstand gegen die Zumutungen der warenproduzierenden Gesellschaft, sondern die Durchsetzung und Aufrechterhaltung eben dieser Gesellschaft – und sei es, mit den Mitteln brutaler Gewalt. Robert Kurz hat schon vor fast dreißig Jahren konstatiert, dass bei offenen Rechtsradikalen „Wirtschaftsprogramme entweder nicht vorhanden oder schlicht undurchführbar und in der Regel noch nebelhafter sind als diejenigen der offiziellen Parteien“. (Kurz 1993. S. 63) Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert.

Was ist aber nun der Unterschied zwischen der alten und der Neuen Rechten? In den 1930er Jahren war die Beseitigung von Rudimenten des wilhelminischen Ständestaates ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftspolitik des Naziregimes. Die rein militärisch angestrebte Beseitigung der fortgeschrittenen Konkurrenz scheiterte zwar; die fordistische Umformierung der deutschen Wirtschaft durch die Nazis bildete jedoch wenig später eine wesentliche Voraussetzung für die bundesdeutschen „Wirtschaftswunderjahre“. Wie Robert Kurz schrieb, besaßen intellektuelle Vordenker des Naziregimes, die sich später oft angewidert von dessen Realität distanzierten, „in ihrer scharfen Kritik westlicher Rationalität, marktwirtschaftsdemokratischer ‚Politik‘ und betriebswirtschaftlicher Logik sogar starke, irrational verpackte Wahrheitsmomente gegen die freilich unbegriffene gesellschaftliche Warenform, die in ihrer eigenen Sprache durchaus die Fetischkritik von Marx tangieren, sich allerdings nach rückwärts national-ontologische Legitimationen suchten“. (Kurz 1993, S. 44) Im Gegensatz dazu bezeichnet Kurz den Rassismus der Neuen Rechten als „schwächelndes Konstrukt“.

Knüpft die Neue Rechte nun an die Vordenker der alten Rechten an? Den Versuch gibt es ohne Zweifel. Vermutlich hat sich bei neurechten Theoretikern die Erkenntnis durchgesetzt, dass in Sachen Ökonomiekritik von den eigenen Leuten schlicht nichts zu holen ist. Ein kürzlich im Jungeuropa-Verlag erschienener Sammelband schmückt sich sogar mit dem Titel „Marx von rechts“.

Und es gibt durchaus Gründe, sich dieses rechtradikale Pamphlet genau anzusehen.

Verlagsinhaber Philip Stein meint im Vorwort des Bandes, die zeitgenössische Linke habe das vielschichtige Erbe von Marx „vollends verraten“ und es sei daher an der Zeit, seine Analysen den „Klauen einer mit den Kapitalismus kooperierenden Linken zu entreißen“. Von Marx könne die Rechte lernen, „was den Kapitalismus im Innersten zusammenhält und welche Mechanismen diesem sich selbst steuernden Riesen zu seinem Siegeszug verholfen haben.“ (Kaiser, Benoist, Fusaro, S. 11) Das angestrebte Ziel, zu dem man mit Hilfe von Marx gelangen sollte, heißt bei Stein „Einheit“. Diese bedeute allerdings nicht eine „‘Versöhnung der Klassen‘ zu den Konditionen der herrschenden Elite“. Es gelte vielmehr, „neue, zeitgemäße Formen der ‚Teilhabe‘ des Arbeiters zu ermöglichen“. Stein vermeidet wörtliche Anleihen bei Hitler und Goebbels, zitiert in diesem Zusammenhang aber José Antonio Primo de Riveira, Gründer der spanischen Falange: „Teilung bedingt Hass. Hass und Teilung aber sind unvereinbar mit Brüderlichkeit. Und so erlischt in den Gliedern ein und desselben Volkes das Gefühl, Teil eines höheren Ganzen, einer hohen, allumfassenden, geschichtlichen Einheit zu sein.“ (Kaiser, Benoist, Fusaro, S. 12) Ein Narr, wer da nicht sofort an die von den Nazis unter dem Begriff „Volksgemeinschaft“ betriebene fordistische Zwangsformierung im Rahmen eines mit barbarischen Methoden vorangetriebenen Prozesses nachholender Modernisierung denkt.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob die intellektuellen Verfechter einer erneuerten Barbarei bei der von ihnen angestrebten Klärung von „grundlegenden ökonomischen Fragen“ (ebenda, S. 8) tatsächlich bei Marx fündig geworden sind.

Der Band enthält zwei kurze Beiträge des französische Philosophen Alain de Benoist, dem wichtigster Vordenker der Neuen Rechten. „Der auferstandene Adolf Hitler spricht hier französisch“, kommentierte Robert Kurz vor Jahren bitterböse Benoists „irrational-romantische, rassebiologische Scheinkritik an der Moderne“. (Kurz 1999, S. 766) Benoist unterscheidet in seinem ersten Beitrag durchaus zutreffend zwischen dem Theoriewerk von Marx und Engels und dem später von der Arbeiterbewegung propagierten „Marxismus“. Bei seiner Interpretation der Marxschen Geschichtsphilosophie als Fortsetzung biblischer Legenden bringt Benoist allerdings das Theoriewerk von Karl Marx mit dem Ernst Blochs durcheinander. Inwiefern bei Marx die Klassengesellschaft als „neue Form des Paradieses“ (Kaiser, Benoist, Fusaro, S. 66f) das Endstadium der Geschichte sein soll, erschließt sich nun schon gar nicht. Benoist geht zwar (recht oberflächlich) auf die von Marx theoretisierte Warenwirtschaft ein, vom Fetischcharakter des Kapitals als treibende Kraft dieser Warenwirtschaft scheint er aber keinen Begriff zu haben; seine Ausführungen zum Finanzsektor und zum Kreditwesen kann man bestenfalls als verkürzt bezeichnen. Ganz und gar dumm wird der Schluss des Beitrages, in dem er die Durchsetzung des kapitalistischen Weltmarktes in Gestalt der Globalisierung mit dem von Marx prognostizierten Absterben des Staates durcheinanderwürfelt.

In einem zweiten Artikel versucht sich Benoist dann tatsächlich an der Wertkritik – wobei er deren Herausbildung fälschlicherweise um das Jahr 2000 ansetzt. Immerhin scheint er das 1999 entstandene „Manifest gegen die Arbeit“ gelesen und in Teilen verstanden zu haben, zitiert an einigen Stellen Ausführungen von Robert Kurz, Claus Peter Ortlieb und Moishe Postone zur Arbeitskritik. Aus dem von Robert Kurz prognostizierten Kollaps des warenproduzierenden Systems wird bei ihm allerdings eine „Erschöpfung des Kapitalismus“ (Kaiser, Benoist, Fusaro, S. 90). Die von Robert Kurz herausgearbeiteten Ursprünge der Warenwirtschaft im Absolutismus kommen bei ihm nicht vor; dies verstößt wohl zu eklatant gegen sein eigenes Geschichtsverständnis. Benoists offensichtliches Anliegen, die Wertkritik als Steinbruch für obskure rechtsradikale Theorieansätze zu verwursten, geht jedenfalls nicht auf, was ihm wohl auch klar ist – die Radikalität der wertabspaltungskritischen Kapitalismuskritik scheint bei ihm im Wesentlichen Ratlosigkeit hinterlassen zu haben.

Der Aufsatz des italienische Nachwuchsphilosophen Diego Fusaro setzte sich mit dem frühen (und lange Zeit unveröffentlichten) Werk „Die Deutsche Ideologie“ von Karl Marx sowie dessen Interpretation durch den französischen Philosophen Louis Althusser auseinander. Immerhin kann man bei Fusaro etwas über die von Marx konstatierte Geschichtslosigkeit der bürgerlichen Ökonomen lesen. Fusaro bezieht dies allerdings auf die 1992 von Francis Fukuyama aufgestellte und inzwischen längst erledigte These von einem „Ende der Geschichte“. Die Marxsche Kritik an den bürgerlichen Ideologen des 19. Jahrhunderts ist für Fusaro wohl nur der passende Aufhänger, die Durchsetzung des kapitalistischen Weltmarktes abzuwatschen – die aus dem „Manifest“ bekannte marxistische Losung sei zu einem „Völker aller Länder, globalisiert Euch!“ uminterpretiert worden. Die Globalisierung sei somit das Produkt eines fehlgelenkten ideologischen Überbaus. Als Folge dieser Fehllenkung würde die Konkurrenz des Weltmarktes „die Masse von bloßen Arbeitern“ von einer „gesicherten Lebensquelle abschneiden“. (Kaiser, Benoist, Fusaro, S. 100) Die wichtigen ökonomischen Schriften von Marx, in denen die ersten Schritte der Entwicklung hin zum Weltmarkt detailliert geschildert werden, spielen in Figaros Text bezeichnenderweise keine Rolle, eine Grundsatzkritik an Arbeitsgesellschaft und Warenproduktion gibt es nicht. Das Ende des global agierenden Kapitalismus kann sich Fusaro nur als eine Art Rückabwicklung vorstellen, hin zu einer Gesellschaft, wie sie in seiner Vorstellung vor dem Kapitalismus bestand. Wobei Fusaro – wie auch andere rechte Vordenker – die Entstehung des Kapitalismus mit dem ideologischen Durchmarsch des bürgerlichen Liberalismus im 19. Jahrhundert gleichsetzt.

Der deutsche Publizist Benedikt Kaiser, derzeit Lektor beim neurechten Antaios-Verlag, beruft sich in seinem Beitrag mehrfach auf Benoist und Fusaro. Der dynamische Nachwuchsrassist verortet die Ursprünge der Neuen Rechten im preußischen Konservatismus des 19. Jahrhunderts und betont, diese sei für „gerechte Löhne und Machtbeteiligung der Arbeiterschaft“ eingetreten. (Kaiser, Benoist, Fusaro, S. 17) An anderen Stellen bezieht er sich auf Splitterparteien, die aus Hitlers NSDAP hervorgingen. Auch in Kaisers Beitrag wurzelt alles Übel der Welt im ideologischen Siegeszug des Liberalismus im 19. Jahrhundert; er propagiert faktisch eine Rückabwicklung des Kapitalismus auf den Stand des frühen 19. Jahrhunderts. Die sozialen Grausamkeiten gerade dieser Zeit blendet er selbstverständlich komplett aus.

Ist nach dem Zusammenbruch einer auf den Grundlagen von Kapitalfetisch und schrankenlosem Wirtschaftswachstum basierenden Ökonomie tatsächlich, wie neurechte Theoretiker meinen, eine Rückkehr in die Verhältnisse einer frühkapitalistischen Gesellschaft möglich? Gewiss nicht. Rechte Vordenker, die die Durchsetzungsgeschichte des Kapitalismus auf im 19. Jahrhundert tobende Auseinandersetzungen zwischen Industriebürgertum und einer am Tropf der absolutistischen Staatsbürokratie hängenden Adelskaste reduzieren, huldigen einem arg verkürzten Geschichtsverständnis. Die Ursprünge kapitalistischer Warenwirtschaft sind wesentlich älter als der von den Neurechten aufgewärmte politische Gegensatz zwischen Liberalen und Nationalkonservativen. Marx und Engels haben damals bekanntlich auf die Krokodilstränen eines verlorenen Privilegien nachtrauernden und über die Grausamkeit der neuen Zeit lamentierenden Landadels mit beißendem Spott reagiert.

Robert Kurz, den Benoist und seine Jünger nun für sich zu entdecken suchen, hat unter anderem in seinem 1993 erschienenen Text „Die Demokratie frisst ihre Kinder“ die Neue Rechte als Bestandteil der „Verfalls und Krisengeschichte“ der Marktwirtschaftsdemokratie charakterisiert und sie gleichzeitig einer vernichtenden Kritik unterzogen. Tatsächlich, so Kurz, stünden die Rechtsradikalen überhaupt nicht im Gegensatz zur von ihr angeblich bekämpften bürgerlichen Gesellschaft. Die von den Rechten unverhohlen propagierte sozialdarwinistische Gewalt gegen Schwächere sei nur die depravierte Fortsetzung kapitalistischen Konkurrenzkampfes mit den Mitteln primitivsten Straßenterrors. Der neuen Rechtsradikalismus war für Kurz das „Zersetzungs- und Verwesungsprodukt“ westlich-demokratischer Politik; den von ihr propagierten „irrationalistischen Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus“ charakterisierte er als „Krisenfunktion des marktwirtschaftsdemokratischen Rationalismus“. (Kurz 1993, Seite 45). Man dürfe den Rechten in ihrer „faschistoiden Pseudokritik des Liberalismus“ (Kurz 1999, S. 765) nicht nach dem Munde reden, stattdessen müsse die Nation als „kapitalistische Formebene der Gesellschaft (…) dem Grunde nach verworfen werden“. (ebenda, Seite 767)

Anliegen der Rechten ist aber nun gerade Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der im Zuge der ökonomischen Prozesse zunehmend zerfallenden Formebene der Nation. Der von den Rechten idealisierte Nationalstaat des 18. bis 20. Jahrhunderts war ein Produkt der Entwicklung hin zum Kapitalismus, zugleich ein Werkzeug zu dessen repressiver Durchsetzung. Mit dem Verschwinden der Nationalökonomie, ihrer Auflösung in eine Summe transnational zerstreuter Betriebswirtschaften wurde, so Kurz, der Staat „ökonomisch entleert“, zu einer „schlaffen und sozialökonomisch in sich zusammenfallenden politischen Hülle“. (Kurz 2005, S. 103) Es handelt sich bei der neurechten Theorie also um das verzweifelte Klammern an einem Werkzeug, dem die Grundlage seiner Funktionsweise abhandengekommen ist. Die Ansätze der Neuen Rechten können daher nicht anders, als sich permanent in den eigenen Schwanz zu beißen – der hier besprochene Band belegt dies.

Die Politik der Neuen Rechten kann selbstverständlich nicht zur Stabilisierung nationalstaatlicher Institutionen beitragen, viel eher deren Zerfall beschleunigen. Insofern dient das von neurechten Denkern entwickelte Theoriewerk tatsächlich der Legitimation des Durchmarsches barbarisierter Straßenbanden, die auf den Trümmern der spätkapitalistischen Gesellschaft ihre Gewaltphantasien ausleben. In diesem Sinne ist das hier besprochene Buch durchaus zeitgemäß – allerdings auf eine ganz andere Weise, als von den Autoren dargestellt.

Literaturhinweise

Kaiser, Benoist, Fusario: Marx von rechts, Jungeuropa Verlag, Dresden 2018.

Robert Kurz: Die Demokratie frisst ihre Kinder, in: Krisis: Rosemaries Babies. Die Demokratie und ihre Rechtsradikalen, Horlemann Verlag, Bad Honnef 1993.

Robert Kurz: Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft, Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 1999.

Robert Kurz „Das Weltkapital. Globalisierung und innere Schranken des modernen warenproduzierenden Systems“, Edition Tiamat, Berlin 2005.




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