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EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft
Heft 9
Zusammenfassungen
Elmar Flatschart Zur Kritik
der politischen Umsonstökonomie
Der
Text ist eine theoretische Aufarbeitung von praktischen
Ansätzen
und „Theorien der Praxis“ im Kontext
alternativökonomischer Versuche der Schaffung einer geldfreien
Ökonomie. Nach einem Prolog über das
Verhältnis von
Theorie und Praxis wird zuerst in einer Begriffsbestimmung der Gehalt
des Konzepts der „Umsonstökonomie“
untersucht.
Aufbauend darauf wird eine immanente Kritik der
Umsonstökonomie
entwickelt, die sich im Wesentlichen an die Kritik der Politischen
Ökonomie Marxens bzw. deren Rezeption durch neuere
wert-abspaltungs-kritische Debatten anlehnt. Hierbei werden zentrale
Schwachstellen bisheriger Praxen ebenso thematisiert wie die bereits
im Konzept angelegte Auslassungen und Vereinseitigungen. Wesentlich
erscheint dabei die Fixierung auf Reproduktion bzw.
„Ökonomie“
im weitesten Sinne, welche eine Unterberücksichtigung der
politischen Seite emanzipatorischer Praxis und ihrer Theorie
impliziert. Dem folgen einige Überlegungen zur
symbolisch-geschlechtlichen Aufladung umsonstökonomischer
Praxen. Abschließend wird die Ebene der meta-theoretischen
Kritik verlassen um mögliche Stärken und Perspektiven
der
Umsonstökonomie als emanzipatorischer Bewegungspraxis
darzulegen.
Robert Kurz Kulturindustrie
im 21. Jahrhundert Zur Aktualität des
Konzepts von Adorno und Horkheimer
Der
Text geht auf ein
Referat zurück, das Robert Kurz 2010 bei einem Kongress zu
diesem Thema in Brasilien gehalten hat. Die zum kritischen Essay
erweiterte Fassung versucht den immanenten Gegensatz von
bildungsbürgerlichem Kulturpessimismus und
postmodern-technologischem Kulturoptimismus als zwei Seiten derselben
Medaille kenntlich zu machen. Der Kult der Oberflächlichkeit
verhält sich komplementär zum Kult der Innerlichkeit.
Beide
Seiten verleugnen gleichermaßen ihre öde Affirmation
der
kapitalistischen Verfasstheit von Kultur. Für die Einsicht in
diesen Zusammenhang gibt die alte Analyse von Adorno und Horkheimer
trotz ihrer politökonomischen Defizite immer noch mehr her,
als
die inzwischen selber alt gewordene Pop-Linke wahrhaben will. Das
gilt sogar für die kulturindustrielle Mutation des Internet
zur
„hohnlachenden Erfüllung des Wagnerschen Traums vom
Gesamtkunstwerk“, gerade auch im technologisch
„interaktiven“
Charakter des Web 2.0. Über Adorno und Horkheimer hinaus kann
die Kritik der virtualisierten Ökonomie als Einsicht in die
innere Schranke des Kapitals auch die Grenzen der totalitären
digitalen Kulturindustrie im 21. Jahrhundert aufzeigen. Der Text
versteht sich als vorläufiger Beitrag zu einer noch
ausstehenden
umfassenden Kritik des postmodernen Kulturalismus, seiner Episteme
und seiner sozialökonomischen Bedingungen.
Georg Gangl Aufgeklärte
Differenzen Ein Rezensionsessay zum
Poststrukturalismus anhand seiner antideutschen Kritik
In
seinem
Rezensionsessay untersucht Georg Gangl die theoretischen Grundlagen
des Poststrukturalismus. Anlass und quasi Negativfolie dieser
theoretischen Analyse bietet der Sammelband
„Gegenaufklärung.
Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft“,
der vor kurzem im ça-ira-Verlag erschienen ist. Der
Sammelband
antideutscher Provenienz wird dem Autor zufolge
poststrukturalistischer Theoriebildung nicht gerecht, sondern
tendiert vielmehr dazu, sie identitätslogisch auf doppelte Art
und Weise zu verkürzen: Einerseits wird der
Poststrukturalismus
auf seine erkenntnistheoretische Problematik und schließlich
auf deutsche Ideologie und Apologie des Islamismus reduziert.
Andererseits figuriert erkenntnistheoretisch unter dem
Poststrukturalismus nur die Philosophie Jacques Derridas. Unter
diesen Vorzeichen lassen sich die Meriten poststrukturalistischer
Theoriebildung jedoch kaum mehr erfassen. Der Essay wählt
deshalb einen historisch-kontextualisierteren Zugang zu
poststrukturalistischer Theoriebildung und streicht in
Ansätzen
heraus, dass bestimmte theoretische Erkenntnisse des
Poststrukturalismus durchaus anerkannt werden können, auch
wenn
sie in einem kritisch-dialektischen Theorierahmen anders
konzeptualisiert werden müssten. Zu nennen wären hier
etwa
Aspekte des linguistic turn und der Focus auf die
performativen und semiotischen Momente sozialer Interaktion.
Schließlich argumentiert der Text, dass die
identitätslogischen
Verkürzungen des Bandes sich hauptsächlich aus einer
grundlegenden, aufklärungsideologischen Positionierung
ergeben,
die eine Art Ideal-Aufklärung und damit auch einen
Ideal-Kapitalismus vor sich selbst retten will.
Karina Korecky Wo die
Liebe zu den Gesetzen im Staate ruht Über den
Zusammenhang von Weiblichkeit und Nation
Die
linke Kritik an
Staat und Nation glaubt üblicherweise ohne jene des
Geschlechts
auszukommen, das Geschlechterverhältnis spielt keine Rolle
für
die Kritik am Nationalstaat. Auf der Seite der feministischen Theorie
verhält es sich nicht viel anders: Wo der Staat
überhaupt
zum Thema wird, sind Weiblichkeit und Nation so etwas wie
»Strukturkategorien« oder auch
»Diskurse«,
die qua analytischer Trennung nur noch äußerlich
aufeinander bezogen werden können. Der Artikel geht
demgegenüber
von der Betrachtung der bürgerlichen Gesellschaft als ganzer
aus. Die Gesellschaft der Freien und Gleichen brachte in ihrem
Werdegang ihr Widersprechendes hervor: die Frauen als Differente, die
Nationen als bestimmte. Durch die Dialektik der Aufklärung
hindurch reproduzieren sie sich permanent neu. In der politischen
Theorie Jean-Jacques Rousseaus und anderer sind es die Frauen, in
deren Händen „die Liebe zu den Gesetzen im
Staate“
ruht. Zur zweiten Natur gemacht, sollen Frauen zwischen dem
bürgerlichen Mensch-Mann und dem, was ihn dazu macht,
vermitteln. Sie lassen die Gesetze im Staate lieben, die Unterwerfung
unter den Zwang als lustvoll erscheinen und die Notwendigkeit als
Wunsch. Im Kontext der Nation ist Weiblichkeit das, woran deren
Einigkeit bewiesen wird.
Daniel Späth Das Elend
der Aufklärung. Sexismus bei Immanuel Kant
Der
zweite Teil der
Arbeit „Das Elend der Aufklärung“
versucht, die
Weiblichkeitsimagines Kants kritisch zu rekonstruieren.
Während
das erste Kapitel mit der dritten „Kritik“ Kants,
der
„Kritik der Urteilskraft“, den Durchgang durch sein
transzendentalphilosophisches System komplettiert, zielen die
folgenden Kapitel darauf ab, dem genuinen Mechanismus der kantischen
Mysogynie auf die Spur zu kommen. Vermittelt über die
Kategorie
des „Schönen“ wird dabei eine doppelte,
sich
ergänzende Bewegung konstatiert: Der „Sexismus der
projektiven Differenz“ koinzidiert mit einem
„Sexismus
der vorenthaltenen Gleichheit“. Das bereits im ersten Teil
der
Arbeit angesprochene Verhältnis von Theorie und Praxis
erfährt
eine neuerliche kritische Darstellung, die mit der Frage der
Situiertheit von Weiblichkeit unter der Vorherrschaft der
„Wert-Abspaltung“ (Roswitha Scholz) in der
kantischen
Philosophie verbunden wird. Als verbindendes Glied dieser Reflexionen
stellt sich dabei die Naturkategorie heraus, deren Kohärenz,
wie
auch ihre Binnendifferenzierungen den Schlüssel zum
Verständnis
des kantischen Sexismus abgeben.
Carsten Weber Ihr kommt
hier nicht rein Die prekarisierte
Mittelschicht und ihre Subjekte als verängstigte Wachhunde
ihres
Humankapitals
Seit
Jahren erlebt die
soziale Klassifizierung anhand von Lebensstilen einen ungeheuren
Boom. Zum einen hat sich ein entleerter Begriff von
„Bürgerlichkeit“
neu etabliert, zum anderen entdeckte man die Unterschicht als ideale
Negativfolie zwecks eigenem Distinktionsgewinn und
verächtlicher
Abgrenzung zu „denen da unten“. In einem
scheinbaren
Gegensatz dazu befindet sich die Diskussion über die starke
Abhängigkeit individueller Bildungschancen von der sozialen
Herkunft, wie sie spätestens seit dem Scheitern der Hamburger
Schulreform von bürgerlichen JournalistInnen mit irritierender
kritischer Verve geführt wird. Freilich machten dieselben
Medien
vorher mit gleicher Verdammungslust bei der öffentlichen
Bloßstellung der Unterschicht mit. Diese Heuchelei ist der
thematische Kern des Textes. Damit schließt der Autor
insofern
an seinen Beitrag "Zwischen Hammer und Amboss" aus Heft 6
an, als er zeigt, wie die Behauptung einer qualitativen
Verschiedenheit der Menschen auch im beginnenden 21. Jahrhundert
aufrecht erhalten wird. Dabei handelt es sich um ein Krisenideologem,
mit dem die Angehörigen der prekarisierten Mittelschicht auf
ihre zunehmende ökonomische Gefährdung in der
Weltwirtschaftskrise reagieren.
Abstracts
Elmar
Flatschart A
Critique of Political Gratuitous Economy
This
text takes a theoretical look at practical approaches and
„theories
of practice“ within the context of alternative economic
attempts to create a money-free economy. After a prologue on the
relationship between theory and practice, a conceptual definition of
the „ gratuitous economy“ is offered, upon which an
immanent critique of that economy is developed based on Marx's
critique of political economy and its reception in the more recent
value-scission-critical debates. Central weaknesses as well as
intrinsic omissions and imbalances in the various practices that have
been tried out until now are highlighted. A fundamental problem
appears to be the fixation on reproduction or
„economy“
in the broadest sense, implying an underestimation of the political
aspect of emancipatory practice and its theory. The symbolic-sexual
tensions of gratuitous-economic practices are also considered.
Leaving the level of meta-theoretical critique in conclusion the potential strengths and prospects of the gratuitous
economy as a practical emancipatory movement are assessed.
Robert
Kurz The
culture industry in the 21st century On
the contemporary relevance of a concept of Adorno and Horkheimer
This
critical essay is an expanded version of a lecture given by Robert
Kurz in 2010 at a congress held in Brazil on this theme. It seeks to
interpret the immanent opposition of the cultural pessimism of the
cultivated bourgeoisie and postmodern technological
cultural optimism as two sides of the same coin. The cult of
superficiality functions in a way that is complementary to the cult
of inwardness. The two parties are identical in denying their dreary
affirmation of the capitalist character of culture. To better
understand this connection the old analysis of Adorno and Horkheimer - despite its political and
economic shortcomings - remains more fertile than the pop left - in
the meantime rather long in the tooth itself – would like to
admit. This holds even for the culture-industrial mutation of the
Internet into the „mocking fulfilment of Wagner’s
dream
of the total work of art“, precisely also in the
technologically „interactive“ character of the Web
2.0.
Going beyond Adorno and Horkheimer, the critique of the virtualised
economy as insight into the inner limit of capital can also
demonstrate the limits of the totalitarian digital culture industry
in the 21st century. The text is a provisional contribution to a (yet
to be completed) comprehensive critique of postmodern culturalism,
its episteme and socioeconomic conditions.
Georg
Gangl Enlightened
differences A
review-essay on post-structuralism as critiqued by the anti-Germans
Gangl’s
essay explores the theoretical foundations of post-structuralism. The
occasion (and negative foil) for this theoretical analysis is offered
by the anthology „Gegenaufklärung.
Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft“
[Anti-Enlightenment: the postmodern contribution to the barbarisation
of society] recently published by ça ira Verlag. The author
finds that this volume, issuing from the anti-German milieu, fails to
do justice to post-structuralist theory. Instead it tends to be explained in a reductive, identity-logic
manner that has two results: firstly, post-structuralism is reduced
to its epistemological problematic and ultimately to German ideology
and Islamist apologia. And secondly, with regard to epistemology,
post-structuralism is represented solely by the philosophy of Jacques
Derrida. This is no way to grasp the merits of post-structuralist
theory. The essay therefore opts for a historically more
contextualised approach to post-structuralist theory and insists that
some of post-structuralism’s theoretical advances certainly
warrant acknowledgement, even if they would need to be conceptualised
differently within the framework of a critical-dialectical theory. These include
aspects of the linguistic
turn and the focus on performative and semiotic moments of social
interaction. Finally, the text argues that the volume’s
identity-logic shortcomings stem primarily from a fundamental
Enlightenment-ideological positioning, a desire to save a sort of “ideal” Enlightenment -
and
thus also an “ideal” capitalism - from itself.
Karina
Korecky Where
love of the laws in the state resides On
the connection between femininity and nation
The
left critique of state and nation usually thinks that it can do
without the critique of gender, convinced that gender relations
don´t
play a role for the critique of the nation state. Things are pretty
much the same in the feminist theory camp: when the state is
addressed at all, femininity and nation are something like
»structural categories« or
»discourses«
which, analytically isolated, can only be externally related to one another. By contrast, this
article proceeds from a consideration of bourgeois society as a
whole. In the course of its evolution, the society of free and equal
beings generated its own contradiction: women as different, nations
as particular entities, constantly reproducing themselves all through
the dialectic of Enlightenment. In the political theory of
Jean-Jacques Rousseau and others, it is women in whose hands resides
„the love of the laws in the state“. Turned into
second
nature, women are to mediate between the male, i.e. the bourgeois
human being, and that which constitutes him as such. Women make it
possible for the laws in the state to be loved, for submission to
force to appear pleasurable and necessity desirable. Within the
context of the nation, femininity is that on which its unity is
proven.
Daniel
Späth The
Misery of Enlightenment. Sexism in Immanuel Kant
This
second part of the essay „The Misery of
Enlightenment“
attempts to critically reconstitute Kant´s images of
femininity. While the first chapter completes the walkthrough of
Kant´s philosophical transcendental system by examining his
third "critique" (the "critique of judgment"),
the next chapter seeks to identify the real mechanism of the Kantian
misogyny. Mediated via the category of the
„Beautiful“,
one finds a double, complementary movement: the „sexism of
projective difference“ coincides with a „sexism of
withheld equality“. The relationship between theory and
practice (already addressed in the first part of this essay) receives
a further critical presentation which is linked to the question of
the situatedness of femininity in Kantian philosophy, under the predominance of „value-scission“
(Roswitha
Scholz). These reflections are tied together by the category of
nature, whose coherence and internal differentiations provide the key
for understanding Kantian sexism.
Carsten
Weber No
entry! The
precarious middle class and its subjects as the frightened guard dogs
of its human capital
For
years now, lifestyle-based social classification has been enjoying a
boom. First a hollowed-out concept of the „bourgeois way of
life“ was re-established, then came the discovery of the
underclass as the ideal negative foil to heighten one´s own
sense of distinction while contemptuously distancing oneself from the
„ rabble below“. In seeming contrast to this is the
debate concerning the high dependency of individual educational
opportunities on social origin that has been conducted, with irritating critical verve, by mainstream journalists ever since the failure of the Hamburg
school reform. Naturally, the same media had earlier taken part in
the public exposure of the underclass with equally enthusiastic
condemnation. This hypocrisy is the thematic core of the essay. With
this the author adds to his contribution "Between Hammer and
Anvil" (published in issue 6) by showing how the existence of
qualitative differences between people is being asserted even at the
start of the 21st century. In fact this is an ideological crisis meme
with which members of the increasingly threatened middle class are
reacting to their growing precarity in the world economic crisis.
Résumés
Elmar
Flatschart Contribution
à la critique de l’économie politique
de la
gratuité
Ce texte
est une reprise théorique des points de départ
pratiques, et des „théories de la
pratique“, tels
qu’on les trouve dans les tentatives de créer une
économie sans argent menées dans
l’esprit d’une
économie aternative. Après un prologue
où il
sera question du rapport de la théorie à la
pratique,
on examinera d’abord la consistance conceptuelle de la notion
d’“économie de la
gratuité“. A partir
de là, on développera une critique immanente de
l’économie de la gratuité telle
qu’elle
s’appuie sur la critique de l’économie
politique
par Marx, et sa réception dans les derniers
débats
menés au sein de la critique de la dissociation-valeur. Dans
ce cadre, on thématisera les faiblesses centrales des
pratiques qui ont eu lieu jusqu’ici, de même que
les
éléments qui y ont été
conceptuellement
négligés, et envisagés de
manière
unilatérale. Ce qui apparaîtra alors comme
essentiel, ce
sera la fixation sur la reproduction et sur
l’“économie“
au sens le plus large du terme, qui implique une sous-estimation du
côté politique de la pratique
d’émancipation,
et de sa théorie. Suivront alors quelques
réflexions
sur ce que les pratiques d’une économie de la
gratuité
présentent comme élements symboliques-sexuels (la
question du genre). En conclusion, on abandonnera le plan de la
critique méta-théorique pour exposer de possibles
potentialités et perspectives de
l’économie de la
gratuité comme mouvement pratique
d’émancipation.
Robert Kurz L’industrie
culturelle au XXI° siècle Sur l’actualité
du concept forgé par Adorno et Horkheimer
Ce
texte reprend une
conférence prononcée par Robert Kurz à
un
congrès qui a eu lieu au Brésil sur ce sujet. Le
texte, augmenté pour cet essai, essaie de mettre en
évidence
que la contradiction immanente, entre le pessimisme culturel de la
bourgeoisie cultivée et l’optimisme culturel
postmoderne-technologique, constitue en réalité
les
deux faces de la même médaille. Le culte de la
superficialité et le culte du sentiment intime sont
complémentaires. Des deux côtés, on
dénie
l’approbation, dépourvue de tout contenu, de la
condition capitaliste de la culture. Pour comprendre ce qui les lie,
la vieille analyse d’Adorno et d’Horkheimer, en
dépit
de son déficit politique et économique, procure
toujours davantage d’éléments que ne le
prétend
la gauche pop, qui elle-même, entre temps, a bien vieilli. Et
même, elle est valable pour comprendre la mutation de
l’Intenet
devenu „réalisation grinçante du
rêve
wagnérien d’une oeuvre d’art
totale“,
surtout depuis
l’„interactivité“
technologique du web 2.0. La critique de
l’économie
virtuelle peut prolonger l’analyse d’Adormo et
Horkheimer, et montrer la limite interne du capital mais aussi les
limites de l’industrie culturelle numérique,
totalitaire, du XXI° siècle. Ce texte se
présente
comme une contribution provisoire à la critique exhaustive,
qui reste à faire, du culturalisme moderne, de ses épistémés,
et de ses conditions social-économiques.
Georg
Gangl Des
différences éclairées Un essai
critique sur poststructuralisme tel que le critiquent les
„antiallemands“
Dans
cet essai critique, Georg Gangl examine les fondements
théoriques
du poststructuralisme. Ce qui en procure l’occasion, et qui
constitue aussi quasiment le négatif de cette analyse
théorique, c’est le volume L’Anti-Aufklärung.
La contribution postmoderne à la barbarisation de la
société
paru récemment aux éditions ça-ira. Ce
volume,
issu de la mouvance anti-allemande1,
ne rend pas justice, selon l’auteur [de l’essai],
à
la théorisation poststructuraliste, mais
l’éclaire
selon la logique de l’identité, et a tendance
à
en donner une image restrictive, et ce de deux manières.
D’abord, le poststructuralisme est réduit
à sa
problématique épistémologique et
finalement à
l’idéologie allemande2
et à l’apologie de l’islamisme. Ensuite,
ce qui
est présenté
épistémologiquement comme
poststructuralisme, c’est seulement la philosophie de Jacques
Derrida. Mais après ces présupposés,
c’est
à peine si on peut encore saisir les mérites de
la
théorisation poststructuraliste. C’est pourquoi
cet
essai choisit d’envisager la théorisation
poststructuraliste d’un point de vue qui en respecte le
contexte historique. Il souligne ainsi d’entrée
que
certains points théoriques du poststructuralisme peuvent
être
tout-à-fait validés, même
s’ils doivent
être conceptualisés différemment,
c’est-à-dire
dans le cadre d’une théorie critique-dialectique.
Il
faudrait mentionner ici, par exemple, certains aspects du linguistic
turn et
l’attention particulière
accordée aux aspects performatifs et sémiotiques
de
l’interaction sociale. Finalement, le texte affirme que les
raccourcis du volume, conséquences d’un
éclairage
emprunté à la logique de
l’identité, sont
surtout le résultat de ce qui est un ralliement fondamental
sur les positions de l’idéologie de l’Aufklärung,
qui veut sauver d’elle-même une sorte d’Aufklärung
idéale, et par là aussi un capitalisme
idéal.
Karina Korecky L’amour
des lois dans l’Etat
Sur les relations entre
féminité et Etat
La
critique de gauche
de l’Etat et de la nation croit
généralement
pouvoir se dispenser de la critique de la question du sexe (de la
question du genre), et croit que le rapport des sexes ne joue aucun
rôle dans la critique de l’Etat-nation. Il
n’en va
guère autrement du côté de la
théorie
féministe : même dans le cas où il est
question
de l’Etat, la féminité et la nation ne
sont guère
que des „catégories de structure“ ou
même
des „discours“, qui, parce que’on ne les
analyse
que de manière séparée, ne peuvent
plus être
mis en rapport que de manière externe. Au
contraire, cet article part de la conception de la
société
bourgeoise comme un tout. Au cours de son évolution, la
société d’êtres libres et
égaux a
abouti à ce qui est sa contradiction même : les
femmes
comme différentes, les nations comme définies par
des
lois. Ce qui, dans le mouvement de la dialectique de l’Aufklärung3,
ne cesses de se reproduire. Dans la théorie politique de
Jean-Jacques Rousseau et d’autres, ce sont les femmes qui
„maintiennent l’amour des lois dans
l’Etat“4.
Constituées en seconde nature, les femmes doivent faire la
médiation entre le mâle,
c’est-à-dire
l’homme bourgeois, et ce qui le constitue comme tel. Elles
font
aimer les lois de l’Etat, elles font que la soumission aux
contraintes soit joie et que la nécessité soit
désir.
Dans le contexte de la nation, la féminité a pour
tâche
de faire la preuve qu’elle constitue une unité.
Daniel Späth Misère
de l’Aufklärung. Le sexisme chez
Emmanuel Kant
Cette
deuxième
partie de l’essai „La misère de
l’Aufklärung“
tente de reconstruire la figure de la féminité
chez
Kant. Alors que le premier chapitre,
traitant de
la troisième „Critique“ de Kant, la
„Critique
de la faculté de juger“, achève la
traveresée
de son système de philosophie transcendantal, les chapitres
suivants ont pour but de retracer le mécanisme
spécifique
de la misogynie kantienne. En passant par la catégorie du
„beau“, on constate un double mouvement
complémentaire.
Le „sexisme de la différence projective“
coïncide
avec un „sexisme de l’égalité
niée“.
La relation entre théorie et pratique,
déjà
envisagée dans la première partie de cet essai,
fait
l’objet d’une nouvelle exposition critique
qu’on
liera à la question de la situation de la
féminité
dans la philosophie kantienne, à la lumière de la
„dissociation-valeur“ (Roswitha Scholz). Ce qui
permettra
d’introduire cette réflexion, c’est la
catégorie
de nature : sa cohérence et ses différenciations
internes donnent la clé pour comprendre le sexisme kantien.
Carsten
Weber Vous
n’entrerez pas
Les
couches moyennes précarisées et ses sujets comme
chiens
de garde tremblants de leur capital humain
Depuis
plusieurs années, il y a un boom extraordinaire sur la
classification sociale opérée à partir
des
styles de vie. D’abord, on a constitué une
nouvelle
conception de la „vie bourgeoise“, vidée
de tout
contenu, et ensuite on a découvert que la couche sociale
inférieure en était le négatif
idéal. En
effet, celle-ci marquait sa propre distinction en soulignant, avec
mépris, tout ce qui la séparait de
„ceux du
dessous“5.
On discutera, en opposition apparente avec cette situation, le fait
que les chances de réussite scolaire dépendent
fortement de l’origine sociale. Ce fut manifeste, au plus
tard,
avec l’échec de la réforme scolaire de
Hambourg,
qui fut stigmatisée par des journalistes bourgeois avec une
ardeur critique agaçante. Il est vrai que ces
médias
ont pris le même plaisir à dénigrer
quand ils
ont participé à clouer au pilori cette couche
sociale
inférieure. Cette hypocrisie constitue le noyau
thématique
de cet essai. L’auteur reprend ainsi sa contribution au
numéro
6 de la revue, „Entre le marteau et
l’enclume“6,
en montrant que l’on affirme toujours, en ce début
du
XXI° siècle, qu’il existe une
différence
qualitative entre les hommes. En effet, il s’agit
d’un
idéologème de crise, qui manifeste la
réaction
des membres de la couche moyenne précarisée face
à
la menace croissante que constitue pour elle la crise
économique
mondiale.
Riassunti
Elmar
Flatschart Per
la critica dell’economia politica della gratuità
Questo
testo contiene l’analisi teorica di approcci pratici e di
« teorie della
gratuità » proposte nel
contesto dei tentativi di creare un’economia senza denaro
come
parte di un’economia alternativa. Dopo un prologo sul
rapporto
tra teoria e pratica, si esamina dapprima la consistenza concettuale
della nozione di « economia della
gratuità ».
Su questa base viene sviluppata una critica immanente
dell’economia
della gratuità che si appoggia essenzialmente sulla critica
marxiana dell’economia politica e sulla sua ricezione nei
recenti dibattiti svoltisi nell’ambito della critica del
valore
e della scissione. In questo contesto si indicano le principali
debolezze delle pratiche viste finora, così come le
omissioni
e unilateralità già contenute nel concetto
stesso. Si
mette in evidenza il ruolo centrale della fissazione sulla
riproduzione e sull’« economia »
nel senso più
largo, che implica una sottovalutazione del lato politico della
prassi emancipatrice e della sua teoria. Seguono alcune
considerazioni su ciò che le pratiche
dell’economia
della gratuità possono significare in termini simbolici e di
gender. Nella conclusione si abbandona il livello
della
critica meta-teorica per indicare le prospettive e le
potenzialità
dell’economia della gratuità come movimento
pratico di
emancipazione.
Robert
Kurz L’industria
culturale nel XXI secolo Sull’attualità
del concetto di Adorno e Horkheimer
Questo
testo si basa su una conferenza pronunciata nel 2010 da Robert Kurz a
un convegno su questo tema tenutosi in Brasile. Questa versione
allargata e trasformata in saggio critico cerca di mettere in rilievo
che l’opposizione immanente tra il pessimismo culturale della
borghesia colta e l’ottimismo culturale post-moderno e
tecnologico costituisce due lati della stessa medaglia. Il culto
della superficialità e il culto
dell’interiorità
sono complementari. Ambedue i lati nascondono in ugual misura la loro
adesione – vuota di contenuto - alla condizione capitalista
della cultura. Per comprendere questo nesso, la vecchia analisi di
Adorno e Horkheimer è molto più utile, nonostante
i
suoi deficit in termini di economia politica, di quanto non voglia
ammettere una sinistra pop ormai diventata vecchia essa stessa.
Ciò
vale perfino per la mutazione di Internet in una
« realizzazione
beffarda del sogno wagneriano dell’opera d’arte
totale »,
anche e soprattutto con il carattere tecnologicamente
« interattivo »
del web 2.0. Andando oltre Adorno e Horkheimer, la critica
dell’economia virtualizzata in quanto teoria del limite
interno
del capitale è anche in grado di indicare i limiti della
totalitaria industria culturale digitale nel XXI secolo. Questo testo
vuole essere un primo contributo a una critica ampia – ancora
da elaborare - del culturalismo postmoderno, dei suoi epistemi e
delle sue condizioni socio-economiche.
Georg
Gangl Differenze
illuminate Un
saggio-recensione sul post-strutturalismo in occasione delle critiche
avanzate dagli « anti-tedeschi »
Nella sua
recensione, Georg Gangl esamina le basi teoriche del
post-strutturalismo. L’occasione, e quasi il punto di
contrasto, di questa analisi teorica è costituita dal volume
collettivo Contro-illuminismo. Il contributo post-moderno
alla
barbarizzazione della società, pubblicato
recentemente
dalle edizioni ça-ira. Secondo l’autore della
recensione, questo libro, espressione della corrente
« anti-tedesca », non rende
giustizia alle
teorie post-moderne, applicando invece nei loro confronti un
riduzionismo ispirato dalla logica d’identità. Lo
fa in
un modo duplice: da un lato, il post-strutturalismo viene ridotto
alla sua problematica epistemologica, e in fin dei conti
all’« ideologia
tedesca » e all’apologia
dell’islamismo. Dall’altro lato,
l’epistemologia
del post-strutturalismo viene identificata esclusivamente con la
filosofia di Jacques Derrida. Ma con tali presupposti diventa quasi
impossibile cogliere i meriti delle teorie post-strutturaliste.
Perciò il saggio opta per un approccio storico e
contestualizzante alle teorie post-strutturaliste e sottolinea che
certi risultati teorici del post-strutturalismo meritano
effettivamente di essere apprezzati, pur dovendo venir
concettualizzati diversamente, cioè in un quadro
teoricocritico e dialettico. Si potrebbero citare a questo proposito
il linguistic turn e la focalizzazione sui momenti
performativi e semiotici dell’interazione sociale. In
conclusione, il testo afferma che il riduzionismo improntato alla
logica dell’identità che contraddistingue il
volume in
questione nasce in prima linea da un’adesione di fondo
all’ideologia dell’illuminismo, che vuole salvare
una
specie di illuminismo ideale, e con esso anche un capitalismo ideale,
da se stessi.
Karina
Korecky L’amore
delle leggi nello Stato Sul
rapporto tra femminilità e nazione
La critica
dello Stato e della nazione avanzata a sinistra crede generalmente
poter fare a meno della critica del gender. Il
rapporto di
gender non svolge allora nessun ruolo nella critica
dello
Stato-nazione. Dal lato della teoria femminista le cose non stanno
molto diversamente : anche quando lo Stato viene tematizzato,
si
concepiscono femminilità e nazione come
« categorie
strutturali » oppure
« discorsi »
che, dopo la loro separazione analitica, possono essere messe in
rapporto solo esteriormente. L’articolo parte invece dalla
considerazione della società borghese come un tutto. La
società dei liberi e uguali ha prodotto nella sua formazione
la propria controparte : le donne come differente, le nazioni
come determinate. Attraverso la dialettica dell’illuminismo
loro si riproducono permanentemente. Nella teoria politica di
Jean-Jacques Rousseau e di altri, sono le donne che mantengono
« l’amore delle leggi nello
Stato ».
Trasformate in seconda natura, le donne debbono mediare tra
l’uomo
borghese – il maschio - e ciò che lo rende tale.
Esse
fanno amare le leggi nello Stato e fanno sì che la
sottomissione alla coercizione appaia come gioiosa e la
necessità
come desiderio. Nel contesto della nazione, la femminilità
è
cio che ne dimostra il carattere unitario.
Daniel
Späth La
miseria dell’illuminismo. Il sessismo in Immanuel Kant
Questa
seconda parte del saggio „La miseria
dell’illuminismo“
tenta di ricostruire criticamente le immagini della
femminilità
in Kant. Il primo capitolo tratta la terza
« critica »
di Kant, la Critica del giudizio, completando
così il
percorso attraverso il suo sistema di filosofia trascendentale. I
capitoli seguenti mirano a esplorare il meccanismo genuino della
misoginia kantiana. Mediato dalla categoria del
« bello »,
si constata un movimento doppio e complementare : il
« sessismo
della differenza proiettiva » coincide con un
« sessismo
dell’uguaglianza negata ». Il rapporto tra
teoria e
prassi, già discusso nella prima parte del saggio, diventa
oggetto di un nuovo esame critico legato alla determinazione della
situazione della femminilità nella filosofia kantiana sotto
il
segno del « valore-scissione »
(Roswitha
Scholz). L’elemento che connette queste riflessioni
è la
categoria di natura, la cui coerenza così come le sue
differenziazioni interne costituiscono la chiave per comprendere il
sessismo kantiano.
Carsten Weber Voi
qui
non entrate I ceti
medi precarizzati e i loro soggetti come cani da guardia impauriti
del proprio capitale umano
Da diversi
anni, la classificazione sociale attraverso gli stili di vita conosce
un boom enorme. Da un lato, un nuovo concetto - vuoto di contenuto -
di « vita borghese » ha fatto la
sua
apparizione, dall’altro i ceti inferiori sono stati scoperti
come un ideale contrasto negativo che permette di aumentare la
propria distinzione, differenziandosi sdegnosamente da
« quelli
in basso ». Di segno apparentemente opposto
è la
discussione sul forte nesso tra riuscita individuale a scuola e
origine sociale, condotta, al più tardi dopo il fallimento
della riforma scolastica di Amburgo, da giornalisti borghesi con un
impegno critico irritante. Tuttavia, gli stessi media avevano prima
contribuito, con un uguale desiderio di condannare, a mettere alla
gogna i ceti inferiori. Questa ipocrisia costituisce il nucleo
tematico del testo. In questo modo, l’autore si riallaccia al
suo saggio “Tra il martello e l’incudine”
apparso
in Exit! n. 6, dimostrando che anche
all’inizio del XXI
secolo si continua a supporre una differenza qualitativa tra gli
uomini. Si tratta di un’ideologia della crisi, con cui i
membri
dei ceti medi precarizzati reagiscono alla loro situazione sempre
più
pericolosa nella crisi economica mondiale.
Resumos
Elmar
Flatschart Para
a crítica da economia política gratuita
O texto é
uma revisão teórica de abordagens
práticas e de
“teorias da práxis” no contexto das
tentativas da
economia alternativa para criar uma economia sem dinheiro. Depois de
um prólogo sobre a relação entre
teoria e práxis
examina-se primeiramente uma definição conceptual
do
conteúdo da ideia de “economia
gratuita”. Com base
nisso desenvolve-se uma crítica imanente da economia
gratuita,
que no essencial se apoia na crítica da economia
política
de Marx e na sua recepção pelos debates mais
recentes
da crítica da dissociação e do valor.
Aqui são
objecto de discussão os pontos fracos centrais das
práticas
existentes, bem como as omissões e unilateralidades que
já
são inerentes à ideia. Essencial parece ser a
fixação
na reprodução ou na
“economia” em sentido
lato, o que implica uma menor consideração do
aspecto
político da práxis emancipatória e da
sua
teoria. Seguem-se algumas reflexões sobre a carga sexual
simbólica das práticas da economia gratuita.
Finalmente
abandona-se o plano da crítica metateórica para
expor
possíveis pontos fortes e perspectivas da economia gratuita
como práxis do movimento emancipatório.
Robert
Kurz A
indústria cultural no século XXI
Sobre a
actualidade da concepção de Adorno e Horkheimer
O texto
baseia-se numa apresentação feita por Robert Kurz
em
2010 num congresso sobre o tema no Brasil. A versão alargada
para ensaio crítico procura caracterizar a
oposição
imanente entre o pessimismo cultural da burguesia intelectual e o
optimismo cultural tecnológico pós-moderno como
as duas
faces da mesma moeda. O culto da superficialidade é
complementar ao culto da interioridade. Ambos os lados negam
igualmente que fazem a afirmação
monótona da
constituição capitalista da cultura. Para
compreender
este contexto, a velha análise de Adorno e Horkheimer,
apesar
de suas deficiências
político-económicas, ainda
continua a servir melhor do que está disposta a admitir a
esquerda pop, ela própria entretanto envelhecida. Isso se
aplica mesmo à transformação da
indústria
cultural da Internet na “realização
escarninha do
sonho wagneriano da obra de arte total”, justamente na
natureza
tecnologicamente “interactiva” da Web 2.0. Para
lá
de Adorno e Horkheimer, a crítica da economia virtualizada
como exame do limite interno do capital consegue mostrar
também
os limites da indústria cultural digital
totalitária do
século XXI. O texto pretende ser um contributo preliminar
para
uma crítica abrangente ainda por realizar do culturalismo
pós-moderno, da sua episteme e das suas
condições
socioeconómicas.
Georg
Gangl Diferenças
iluminadas Um
ensaio-recensão sobre o pós-estruturalismo
através
da sua crítica anti-alemã
Em
seu ensaio-recensão George Gangl examina os fundamentos
teóricos do pós-estruturalismo. A
colectânea “ Gegenaufklärung. Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung
der
Gesellschaft [Contra-iluminismo. A
contribuição
pós-moderna para a barbarização da
sociedade]”,
que apareceu recentemente na editora ça-ira, oferece a
ocasião
e quase o filme negativo dessa análise teórica. A
antologia, de proveniência anti-alemã,
não faz
justiça à teoria pós-estruturalista,
como diz o
autor, pelo contrário, tende a truncá-la de duas
maneiras na lógica da identidade: por um lado, o
pós-estruturalismo é reduzido à sua
problemática
epistemológica e, em última instância,
à
ideologia alemã e à apologia do islamismo. Por
outro
lado, apenas a filosofia de Jacques Derrida figura
epistemologicamente no pós-estruturalismo. Nestas
circunstâncias, no entanto, já não se
conseguem
perceber os méritos da teoria pós-estruturalista.
Por
isso o ensaio opta por uma abordagem historicamente contextualizada
da teoria pós-estruturalista e enfatiza elementarmente que
certos conhecimentos teóricos do
pós-estruturalismo
podem perfeitamente ser reconhecidos, mesmo que tivessem de ser
conceptualizados de forma diferente num quadro de teoria
crítica
dialéctica. Poderiam mencionar-se aqui aspectos do linguistic
turn e a focagem
nos momentos
performativos e semióticos da
interacção social.
Finalmente, o texto argumenta que as truncagens da colectânea
na lógica da identidade resultam principalmente de um
posicionamento fundamental da ideologia do iluminismo, que pretende
salvar de si mesmo uma espécie de iluminismo ideal e,
portanto, também uma espécie de capitalismo ideal.
Karina
Korecky Cabe-vos
manter sempre o amor às leis no Estado Sobre a
relação entre feminilidade e
nação
A crítica
de esquerda do Estado e da nação pensa geralmente
poder
passar sem a crítica do género, sem que a
relação
de género desempenhe qualquer papel na crítica do
Estado-nação. Do lado da teoria feminista as
coisas não
se passam de maneira muito diferente: Onde o Estado em geral
é
o assunto, feminilidade e nação são
algo como
“categorias estruturais” ou
“discursos”, que
já só exteriormente poderiam ser relacionadas uma
com a
outra, em análise separada. Contra isso, o artigo parte da
consideração da sociedade civil como um todo. A
sociedade de livres e iguais produziu ao desenvolver-se o seu
contraditório: as mulheres como diferentes, as
nações
como determinadas. Através da dialéctica do
iluminismo
elas reproduzem-se constantemente de novo. Na teoria
política
de Jean-Jacques Rousseau e outros, cabe às mulheres
“manter
sempre o amor às leis no Estado”. Transformadas em
segunda natureza, as mulheres devem mediar entre o homem-ser humano
burguês e aquilo que o faz assim. Elas mandam amar as leis no
Estado, fazem a submissão forçada parecer um
prazer e a
necessidade parecer um desejo. No contexto da
nação é
na feminilidade que a sua união dá provas.
Daniel
Späth A
miséria do iluminismo. Sexismo em Immanuel Kant
A segunda
parte do trabalho “A miséria do
iluminismo” tenta
reconstruir criticamente a imagem da feminilidade em Kant. Enquanto o
primeiro capítulo, com a terceira
“crítica”
de Kant, a “Crítica da faculdade do
juízo”,
completa a passagem através do seu sistema de filosofia
transcendental, os capítulos seguintes têm em
vista
entrar na pista do mecanismo genuíno da misoginia kantiana.
Mediado pela categoria do “belo”, constata-se
aí
um movimento duplo que se completa: O “sexismo da
diferença
projectiva” coincide com o “sexismo da igualdade
sonegada”. A relação entre teoria e
práxis,
já mencionada na primeira parte do trabalho, é
objecto
de uma apresentação crítica renovada,
que se
prende com a questão da
contextualização da
feminilidade sob o predomínio da
“dissociação-valor”
(Roswitha Scholz) na filosofia de Kant. Como elemento unificador
destas reflexões evidencia-se a categoria natureza, cuja
coerência, bem como suas diferenciações
internas,
dão a chave para a compreensão do sexismo
kantiano.
Carsten
Weber Vocês
não podem entrar aqui A classe
média precarizada e os respectivos sujeitos como
cães
de guarda receosos do seu capital humano
Há
anos que a classificação social com base nos
estilos de
vida vem experimentando um crescimento enorme. Por um lado,
estabeleceu-se recentemente uma noção esvaziada
de
“condição burguesa”, por
outro,
descobriu-se a classe inferior como filme negativo ideal para efeitos
de conseguir a própria distinção e a
demarcação
desdenhosa para com “os lá de baixo”. Em
contradição aparente com isto está a
discussão
sobre a forte dependência das oportunidades individuais de
educação relativamente à origem
social, como vem
sendo feita por jornalistas burgueses com verve crítica
irritante pelo menos desde o fracasso da reforma escolar de Hamburgo.
Claro que os mesmos média acompanhavam antes com igual sanha
persecutória o desmascaramento público da classe
mais
baixa. Essa hipocrisia constitui o núcleo
temático do
texto. O autor conclui referindo o seu artigo “Entre o
martelo
e a bigorna” da EXIT nº 6, na medida em que mostra
como
também no início do século XXI a
afirmação
de uma diferença qualitativa entre as pessoas se
mantém.
Trata-se de um ideologema de crise, com o qual os membros da classe
média precarizada reagem à ameaça
económica
crescente na crise da economia mundial.
Resúmenes
Elmar
Flatschart Para
una crítica de la economía política
gratuita
El texto
es una revisión teórica de los enfoques
prácticos
y de “teorías de la praxis” en el
contexto de los
intentos de la economía alternativa de crear una
economía
sin dinero. Después de un prólogo sobre la
relación
entre la teoría y la praxis se examina principalmente una
definición conceptual del contenido de la idea de
“economía
gratuita”. Sobre esta base se desarrolla una
crítica
inmanente de la economía gratuita, que se basa esencialmente
en una crítica de la economía política
de Marx y
su recepción por el reciente debate de la crítica
de la
disociación y del valor. Aquí se analizan las
debilidades centrales de las prácticas existentes,
así
como de las omisiones y unilateralidades que ya son inherentes a la
idea. La fijación en la reproducción o en la
“economía”
en el sentido amplio parece ser esencial, lo que implica una
consideración menor del aspecto político de la
praxis
emancipadora y de su teoría. Hay después algunas
reflexiones sobre la carga sexual simbólica de las
prácticas
de la economía gratuita. Por último, se abandona
el
plan de la crítica metateórica para exponer los
posibles puntos fuertes y las perspectivas de la economía
gratuita como praxis del movimiento emancipador.
Robert
Kurz La
industria cultural en el siglo XXI La
actualidad de la concepción de Adorno y Horkheimer
El
texto se basa en una presentación de Robert Kurz en 2010 en
un congreso sobre el tema en Brasil. La versión ampliada
como
ensayo crítico busca caracterizar la oposición
inmanente entre el pesimismo cultural de la burguesía
intelectual y el optimismo cultural tecnológico posmoderno
como las dos caras de una misma moneda. El culto de la
superficialidad es complementario con el culto de la interioridad.
Ambas partes niegan hacer la afirmación monótona
de la
constitución capitalista de la cultura. Para comprender este
contexto, el viejo análisis de Adorno y Horkheimer, a pesar
de
sus deficiencias políticas y económicas,
continúa
siendo más válido de lo que está
dispuesta a
admitir la izquierda pop, que a su vez ha envejecido. Esto se aplica
incluso a la transformación de la industria cultural de
Internet “como sarcástica realización
del sueño
wagneriano de la obra de arte total”, sobre todo en la
naturaleza tecnológicamente
“interactiva” de la
Web 2.0. Más allá de Adorno y Horkheimer, el
examen
crítico de la economía virtualizada como un
límite
interno del capital también puede mostrar los
límites
de la industria cultural digital totalitaria del siglo XXI. El texto
pretende ser una contribución preliminar a una
crítica
exhaustiva que queda por hacer del culturalismo postmoderno, de su
episteme y de sus condiciones socio-económicas.
Georg
Gangl Diferencias
ilustradas Un
ensayo-recensión crítico sobre el
post-estructuralismo
a través de su crítica anti-alemana
En su
ensayo-recensión George Gangl examina los fundamentos
teóricos
del post-estructuralismo. La antología
“Gegenaufklärung.
Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft
[Contra-Ilustración. La contribución posmoderna a
la
barbarización de la sociedad]”, que
apareció
recientemente en la publicación de la editorial
ça-ira,
ofrece la oportunidad y casi el negativo de este análisis
teórico. La antología, de origen
anti-alemán, no
hace justicia a la teoría post-estructuralista, como dice el
autor, por el contrario, tiende a truncarla en dos formas en la
lógica de la identidad: por un lado, el post-estructuralismo
se reduce a sus problemas epistemológicos y, en
última
instancia, a la ideología alemana y a la apología
del
islamismo. Por otro lado, sólo la filosofía de
Jacques
Derrida figura epistemológicamente en el
post-estructuralismo.
En estas circunstancias, sin embargo, ya no es posible entender los
méritos de la teoría post-estructuralista. El
ensayo
por lo tanto opta por un enfoque históricamente
contextualizado de la teoría post-estructuralista y hace
hincapié básicamente en que ciertos conocimientos
teóricos del post-estructuralismo pueden ser perfectamente
reconocidos, incluso si tenían que concebirse de manera
diferente en el marco de la teoría crítica
dialéctica.
Cabría mencionar aquí los aspectos del linguistic
turn y la focalización en los momentos
semióticos y
performativos de la interacción social. Por
último, el
texto afirma que los truncamientos de la antología en la
lógica de la identidad derivan principalmente de una
posición
fundamental de la ideología de la Ilustración,
que
quiere rescatar una especie de Ilustración ideal y, por lo
tanto, también una especie de capitalismo ideal.
Karina
Korecky A
vosotras corresponde mantener vivo siempre el amor de las leyes en el
Estado Sobre la
relación entre la feminidad y la nación
La crítica
de la izquierda del Estado y de la nación en general piensa
que podría pasar sin la crítica del
género, sin
que la relación de género desempeñe
ningún
papel en la crítica del Estado-nación. La
teoría
feminista por su parte no se comporta de manera muy diferente: cuando
el Estado es por lo general el tema, la feminidad y la
nación
son algo así como “categorías
estructurales”
o “discursos” que sólo en lo externo
podrían
relacionarse entre sí en análisis separados.
Contra
esto, el artículo comienza considerando a la sociedad civil
como un todo. La sociedad de libres e iguales produce en su
desarrollo su opuesto: la mujer como diferente, las naciones como
determinadas. A través de la dialéctica de la
Ilustración éstas se reproducen constantemente de
nuevo. En la teoría política de Jean-Jacques
Rousseau y
otros, corresponde a las mujeres “mantener vivo siempre el
amor
de las leyes en el Estado”. Convertidas en una segunda
naturaleza, las mujeres deben mediar entre el hombre-ser humano
burgués y lo que lo hace así. Ellas mandan amar
las
leyes en el Estado, presentan la sumisión forzada como un
placer y la necesidad como un deseo. En el contexto de la
nación
es en la feminidad que su unión se prueba.
Daniel
Späth La
miseria de la Ilustración. El sexismo en Immanuel Kant
La segunda
parte de “Miseria de la Ilustración”
intenta
reconstruir críticamente la imagen de la feminidad en Kant.
Mientras que el primer capítulo, con la tercera
“crítica”
de Kant, la “Crítica del juicio”,
completa el
pasaje a través de su sistema de filosofía
trascendental, los siguientes capítulos pretenden entrar en
la
pista del verdadero mecanismo de la misoginia kantiana. Mediado por
la categoría de lo “bello”, hay un doble
movimiento aquí que se completa: el “sexismo de la
diferencia proyectiva” coincide con el “sexismo de
la
igualdad ocultada”. La relación entre
teoría y
praxis, ya mencionada en la primera parte de este trabajo, es el tema
de una presentación crítica renovada, que
está
conectada con la cuestión de la contextualización
de la
feminidad bajo el predominio de la
“disociación-valor”
(Roswitha Scholz) en la filosofía de Kant. Como elemento
unificador de estas reflexiones se evidencia la categoría
naturaleza, cuya coherencia, así como sus diferenciaciones
internas, dan la clave para entender el sexismo de Kant.
Carsten
Weber Ustedes
no pueden entrar aquí La clase
media precarizada y sus sujetos como perros guardianes temerosos de
su capital humano
Hace años
que la clasificación social basada en los estilos de vida
está
sufriendo un crecimiento tremendo. Por un lado, se
estableció
recientemente una noción vacía de
“condición
burguesa”, por el otro, se descubrió la clase baja
como
negativo ideal, con el propósito de obtener la propia
distinción y la demarcación de desprecio hacia
“los
de ahí abajo”. En aparente
contradicción a esto
aparece la discusión de la fuerte dependencia de las
oportunidades de educación individuales del origen social,
como lo han hecho los periodistas burgueses con entusiasmo
crítico
molesto al menos desde el fracaso de la reforma escolar en Hamburgo.
Por supuesto, los mismos medios de comunicación
acompañaban
antes con el mismo deseo de condena el desenmascaramiento
público
de la clase más baja. Esta hipocresía es el tema
central del texto. Así, el autor concluye con su
artículo
“Entre el martillo y el yunque”, de EXIT 6, que
muestra
que también en el comienzo de siglo XXI la
afirmación
de una diferencia cualitativa entre la gente se mantiene. Esto es un
ideologema de crisis con el cual los miembros de la clase media
precarizada reaccionan ante la creciente amenaza económica
en
la crisis de la economía mundial.
1 La mouvance „anti-allemande“ désigne un
ensemble très hétérogène
issu de l’extrême-gauche allemande – avec
laquelle elle a bien sûr rompu, et qui se
caractérise par un bellicisme pro-américain et
anti-islamique. L’éditeur ça-ira et le
magazine Bahamas en sont des
éléments notoires. Cette sensibilité
pourrait être rapprochée en France de
personnalités telles que André Glucksmann ou
Bernard-Henry Lévy (NdT).
2 Il est question ici d’idéologie allemande
telle que la mouvance anti-allemande la
définit, c’est-à-dire d’une
manière qui est sans rapport avec un quelconque
nationalisme, et qui prétend caractériser sous ce
terme tout ce qui met en péril l’existence
d’un peuple juif et en particulier Israël (NdT).
3 Theodor Adorno & Max Horkheimer, Dialektik der
Aufklärung [1947] (tr. fr. Eliane Kaufholz : Dialectique de la Raison, éditions Gallimard, 1974).
4 Jean-Jacques
Rousseau, Discours
sur l’origine de l’inégalité
entre les hommes
(adresse) [1754] in Du
Contrat social et autres oeuvres politiques, éditions Garnier, 1975, page 32.
5 Voir l’essai de Pierre Bourdieu, La distinction,
Minuit, 1979, traduit en allemand sous le titre Les
différences subtiles [Die feinen
Unterschiede, Suhrkamp, 1982] (NdT).
6 Exit ! n°6, 2009.
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