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EXIT!
Krise und Kritik der Warengesellschaft, Heft 7
Robert Kurz
Es
rettet euch kein Leviathan
Thesen
zu einer kritischen Staatstheorie, Teil 1
In
der
neoliberalen Epoche der Finanzblasen-Ökonomie schien die
staatliche
Intervention keine Rolle mehr zu spielen. Die neue Qualität
der
kapitalistischen Krise hat jedoch den Staat wieder ins Zentrum der
Widersprüche
gerückt. Für radikale Gesellschaftskritik wird die
Staatstheorie zu einer
brennenden Frage. Schon in ihrem Titel enthält die Marxsche
Kritik der
politischen Ökonomie die Staatlichkeit und die darauf bezogene
politische
Sphäre als wesentlichen Bestandteil. Aber die Darstellung von
Marx im „Kapital“
blieb gerade in dieser Hinsicht unabgeschlossen. Der historisch obsolet
gewordene Arbeiterbewegungsmarxismus ist auch Erbe, Ausdruck und
Konsequenz
dieses Defizits. Andererseits bleibt die neue wert-abspaltungskritische
Theoriebildung hinter ihrem Anspruch zurück, die
Kapitalismuskritik auf die
Höhe der Zeit zu bringen, solange sich die theoretische
Transformation auf die
ökonomischen Kategorien von „abstrakter
Arbeit“ und Wertform fokussiert, ohne
deren Verhältnis zur Staatlichkeit grundsätzlich
einzubeziehen. Der vorliegende
Text unternimmt einen Durchgang durch alle wesentlichen Aspekte des
modernen
Staates und seiner theoretischen Reflexion. Um den Charakter einer
aktuellen
Intervention zu ermöglichen, die dennoch nicht auf
systematisches Argumentieren
verzichtet, wurde für den Text die Thesenform
gewählt. Auf das Notwendigste
beschränkte Zitate sind nur in essayistischer Weise durch
Nennung von Autor und
Titel ausgewiesen. Da der Umfang auch in der Thesenform den Rahmen
eines Heftes
gesprengt hätte, erscheint der Text in zwei Teilen. Der erste
Teil skizziert
zunächst die aktuelle Ausgangsproblematik und den Stellenwert
der
Staatstheorie. Im Kontext der historischen Entwicklung des
„abstrakten
Reichtums“ als Selbstzweck wird dann die Konstitution des
modernen Staates und
seiner philosophischen Reflexion bei Hobbes, Locke, Rousseau, Kant und
Hegel
einer grundsätzlichen Kritik unterzogen, die sich auch auf den
androzentrischen
Charakter der politisch-ökonomischen Kategorien sowie auf das
Problem der
Weltmacht bezieht. Es wird gezeigt, wie das bürgerliche Denken
hinter seinem
eigenen affirmativen Begriff des transzendentalen
„allgemeinen Willens“
zurückblieb und die Arbeiterbewegung im verkürzten
Emanzipationshorizont der
„Verstaatsbürgerlichung“ das
„Erbe“ der kapitalistischen
Aufklärungsvernunft
übernahm statt sich davon zu befreien. Den Abschluss des
ersten Teils bildet
eine Auseinandersetzung mit den mehrdeutigen staatstheoretischen
Fragmenten bei
Marx und Engels. Der zweite Teil, der in EXIT 8 erscheinen wird, setzt
den
kritischen Durchgang durch die linken Staatstheorien bis zum
Strukturalismus
und Postoperaismus fort, wobei eine sich anbahnende
„Resozialdemokratisierung“
der radikalen Linken konstatiert wird. Als entscheidend für
eine Reformulierung
der Kritik der politischen Ökonomie erweist sich das
Verhältnis von
Staatstheorie und Geldtheorie, dessen Reflexion zu den Problemen von
Krise und
kategorialer Kritik zurückführt.
Elmar Flatschart
Mit
Gramsci auf Abwegen
Eine
kontextualisierte Kritik „gramscianischer“ Marxismen
„Mit Gramsci auf
Abwegen“ befinden sich relevante Teile der
linken Theoriebildung, aber auch in diversen Praxisfeldern, etwa im
„zivilgesellschaftlichen Kampf um Hegemonie“,
werden seine Konzepte rezipiert.
Grund genug für kritisch-dialektische Theorie, diese
Entwicklung ins Auge zu
nehmen. Der vorliegende Artikel beansprucht eine erste
einführende Kritik
gramscianischer Marxismen zu leisten. Das Ziel der vergleichenden
Vorgehensweise sind einerseits die Aufführung der
theoretischen
Anknüpfungspunkte und Diskontinuitäten im Bezug zu
Gramscis eigenen Thesen,
andererseits eine darstellende Kritik zentraler Prämissen des
Denkens mit
Gramsci. Zuerst wird Gramsci selbst behandelt, wobei insbesondere die
strikt
historizistische und politizistische Seiten des Werks hervorgehoben
werden.
Diese Tendenzen sind auch Anknüpfungspunkt für die
gespaltene Weiterführung der
„Philosophie der Praxis“: Auf der einen Seite wird
mit dem „Neogramscianismus“
in der Internationalen Politischen Ökonomie eine mehr oder
minder
historisch-analytische und fest im wissenschaftlichen Betrieb verortete
Tradition
untersucht, die philosophisch dementsprechend platt ist. Dem
konträr gegenüber
steht die „postfoundationalistischhe“
Hegemonietheorie, welche v.a. von
Laclau/Mouffe geprägt wurde. Sie erhebt sich vermittels
poststrukturalistischer
Bezugnahmen in die Höhen der Gesellschaftsphilosophie und
versucht auf eigene
Weise eine politische Logik der Hegemonie auszumachen, wobei
über weite
Strecken der Bezug zu materialistisch-kritischen Grundannahmen verloren
geht.
Am Abschluss wird die aus wert-abspaltungskritischer Perspektive zu
leistende
Kritik resümiert.
JustIn Monday
Eine
innere Angelegenheit
Über
den Staat als unreflektierte Voraussetzung ökonomischer
Rationalität im 20.
Jahrhundert und seine Rolle in der neoliberalen Theorie
Der
Text widerspricht der weit
verbreiteten Annahme, der Neoliberalismus sei Propaganda für
einer möglichst
staatsfreie ökonomischen Sphäre ohne sozialpolitische
Rücksichtnahmen. Statt
dessen werden in ihm die staatsfixierten
Krisenlösungsphantasien, die während
der Finanzkrise schlagartig in den Mittelpunkt der Debatte traten, zum
Anlass
genommen nachzuweisen, dass der moderne Staat auch bei den sich selbst
als
liberal bezeichnenden Apologeten des Kapitalismus nicht nur die
monopolisierte
Gewalt zur Aufrechterhaltung der Verkehrsformen ist. Vielmehr ist er im
Verlauf
des 20. Jahrhunderts auch eine innere Angelegenheit der Subjekte als
auch der
fetischistischen ökonomischen Formen selbst geworden. Dieser
Sachverhalt wurde
in der Geschichte von Neo- und Ordoliberalismus teils offen propagiert
– was
die linke Neoliberalismuskritik weiträumig umgeht –
teils erscheint er als
Wiederkehr der verdrängten Voraussetzungen der idealisierten
gesellschaftlichen
Ordnung in diesen Formen selbst – was die Kritik gar nicht
erst wahrnimmt. Der
Nachweis wird dabei doppelt geführt, einmal an den nicht
spezifisch
neoliberalen, scheinbar rein sachlichen Kategorien der
Volkswirtschaftslehre
des 20. Jahrhunderts („Preisniveau“,
„Kaufkraft“, „Sozialprodukt“
und
„Konjunktur“), und zum anderen an der inneren,
begrifflichen Logik der
spezifisch neoliberalen Auffassung von „Gesetz“,
„Ordnung“, „Freiheit“ und
„Wettbewerb“. Der Text endet mit einem kurzen
Abriss der Entwicklung nach dem
im stillschweigenden Konsens beschlossenen Ende der Krise, als dessen
Resultat die
Sarrazin-Debatte beurteilt wird.
Roland Grimm
Eisenbahn
und Staat
Der Artikel verfolgt die Entwicklung
der Eisenbahn in
Deutschland von der Verstaatlichung im Kaiserreich bis zur angestrebten
Privatisierung. Nachdem sich ein privatkapitalistischer Betrieb als
schlicht
nicht praktikabel herausgestellt hatte, wurde die Bahn in ein
staatskapitalistisches Monopol überführt. Als solches
wurde sie einerseits dazu
verpflichtet, rentabel zu arbeiten, andererseits aber auch als Teil der
staatlichen Infrastruktur Aufgaben zu erfüllen, die aber
deswegen nicht
profitabel sein können. So waren es auch insbesondere
militärstrategische
Zielsetzungen, die zur Verstaatlichung der Bahn im Deutschen Reich
geführt
hatten. Während die Eisenbahn zunächst als
industrielles Fortbewegungsmittel
konkurrenzlos dastand, wurde seit der Weltwirtschaftskrise Mitte des
zwanzigsten Jahrhunderts der Autoverkehr gezielt vom Staat
gefördert. An diesem
Kurs wird, allen sozialen Problemen und ökologischen
Schäden zum Trotz,
unbeirrt festgehalten – wie die jüngsten
Konjunkturprogramme zeigen.
Hanns-Friedrich von Bosse
Mit
Ethik gegen die Krise
Der Beitrag nimmt die seit dem
Ausbruch der Finanzkrise im
Herbst 2008 besonders in Deutschland heftig aufgeflammte Ethik-Debatte
aufs
Korn. In einer Untersuchung der zentralen Argumentationsmuster der
modernen
Wirtschaftsethik wird
deren
konstitutioneller Konformismus nachgewiesen: zum einen setzt sie die
Basiskategorien kapitalistischer Vergesellschaftung stillschweigend
voraus, als
wären es Naturgegebenheiten, zum anderen leugnet sie, dass die
kapitalistische
Entwicklungs- und Krisendynamik als „subjektloser
Prozess“ eine Eigenlogik
aufweist, an der die guten Absichten irgendwelcher Subjekte zuschanden
werden.
Ein Blick auf die praktischen Vorschläge prominenter
Wirtschaftsethiker zeigt,
dass dieseVorschläge allemal auf Appelle an den Staat
hinauslaufen, der
kapitalistischen Ökonomie eine
„Gemeinwohlorientierung“ aufzuzwingen. Welcher
Art das „Gemeinwohl“ ist, das der kapitalistische
Staat mit Hilfe seiner
Zwangsmittel durchzusetzen in der Lage ist, wird abschließend
skizziert:
nämlich die gewaltsame Unterwerfung individueller
Ansprüche auf ein
menschenwürdiges Leben unter die Zwangsgesetze der Verwertung
des Werts.
(Insofern ist die Sarrazin-Debatte die logische Fortsetzung des
Ethik-Diskurses.)
Roswitha Scholz
Ohne
meinen Alltours sag ich
nichts
Postmodern(-männliche)
Identität zwischen Differenzierungswahn und
vulgärmarxistischer
Theorie-Versicherung. Eine Replik auf Kritiken der
Wert-Abspaltungstheorie
Roswitha Scholz setzt sich zehn Jahre
nach dem Erscheinen
ihres Buches „Das Geschlecht des Kapitalismus“, das
demnächst neu aufgelegt
wird, mit zentralen Einwänden gegen die Theorie der
geschlechtlichen Abspaltung
(Wert-Abspaltungskritik) auseinander, wie sie in den letzten Jahren von
verschiedenen Seiten formuliert wurden; so von dem Autor Fritjof
Bönold in der
Wiener Zeitschrift „Streifzüge“, der
exemplarisch für eine bestimmte negative
Herangehensweise an die Wert-Abspaltungstheorie steht. Unter dem
ironischen
Titel, der sich auf den Werbespruch eines Touristik-Konzerns bezieht,
werden
Kritikpunkte diskutiert und widerlegt, die immer wieder auftauchen: Der
Wert
kann scheinbar ohne die Abspaltung dargestellt werden, aber umgekehrt
die
Abspaltung, so das Räsonnement, nicht für sich ohne
den Wert. Auf diese Weise
wähnt sich der formallogisch-positivistische Verstand von
vornherein sicher
darin, dass der Wert als wahrer Ursprung den Sieg davon trägt
und die
Abspaltung sich doch als bloß Abgeleitetes erweist.
Ähnlich verfahren Fragen
wie die folgenden: Ist die Abspaltung nicht ein vorkapitalistischer
Rest, der
im Grunde für die Logik des Kapitals keine Rolle spielt? Ist
die
Wert-Abspaltung ein Grundprinzip, das sich durch alle Bereiche zieht,
oder
reduziert sie sich auf die moderne Trennung von Privatheit und
Öffentlichkeit?
Geht die Wert-Abspaltungstheorie nicht naiv von zwei
natürlichen Geschlechtern
aus? Was hat sie zur sogenannten Heteronormativität zu sagen?
Vernachlässigt
sie nicht die Differenzen zwischen Frauen ebenso wie die zwischen
Männern? Kann
sie überhaupt unterschiedliche Ebenen wie die
ökonomische, die
kulturell-symbolische und die sozialpsychologische historisch
zueinander in
Beziehung setzen? Die Autorin arbeitet diesen Katalog rhetorischer
Fragen ab
und zeigt, dass derartigen Kritiken ein
bürgerlich-positivistisches
Theorieverständnis zugrunde liegt, dem ein dialektisches
Denken, wie es die
Wert-Abspaltungstheorie für sich in Anspruch nimmt,
völlig fremd ist. Eine
philologisch beschränkte Marx- bzw. Adorno-Lektüre
und unreflektierte
postmoderne „Gewissheiten“ können dabei
eine eklektische Amalgamierung im
Rahmen des androzentrischen Universalismus eingehen. Wenn aber das
hierarchische Geschlechterverhältnis im Marxschen
Theoriekorpus ebenso wie in
bürgerlichen Gesellschaftstheorien keine
grundsätzliche Rolle spielt, muss eine
innovative Theoriebildung „über Marx
hinaus“ zu neuen Ufern aufbrechen;
durchaus in Kenntnis der Tradition und im Wissen um die eigene
historische
Bedingtheit.
Robert Kurz
No Leviathan to save you
Theses for a
critical theory
of the state, part 1
In the neoliberal era of the
financial-bubble economy, it looked as though government intervention
had no
role left to play. However, the new quality of the capitalist crisis
has put
the state right back into the centre of the contradictions: the theory
of the
state has become an urgent issue for radical social criticism. The very
title
of the Marxian “critique of political economy”
points to the political sphere
as an essential component, but it is precisely in this respect that
Marx´s
presentation in “Capital” remained incomplete.
Workers´ movement Marxism (long
since revealed to be historically obsolete) was simultaneously the
inheritance,
the expression and the consequence of this deficit. On the other hand,
as long
as the new value-scission critical theory formation remains focused
exclusively
on the economic categories of “abstract labour” and
the value-form, without
fundamentally incorporating their relationship to the state, it will
fall short
of its ambition of formulating a critique of capitalism that offers an
adequate
interpretation of the present. This essay systematically examines all
of the essential
aspects of the modern state and its theoretical reflection. The text
takes the
form of a series of theses in order to facilitate the character of a
topical
intervention while not abandoning systematic argument. Quotations -
limited to
the most essential - are cited merely by author and title. Since, even
in
thesis form, the text would have exceeded the space of an entire issue,
it will
be published in two parts. The first begins by sketching the starting
problematic and the status of state theory. Within the context of the
historical development of “abstract wealth” as an
end-in-itself, the
constitution of the modern state and its philosophical reflection in
Hobbes,
Locke, Rousseau, Kant and Hegel are then subject to a fundamental
critique
which also looks at the androcentric character of the
political-economic
categories as well as the problem of global power. It shows how
bourgeois
thought failed to realise its own affirmative concept of the
transcendental
“general will”, while the workers´
movement, trapped within the foreshortened
horizon of emancipation as “becoming full citizens of the
state”, embraced the
“inheritance” of capitalistic Enlightenment reason
instead of liberating itself
from the latter. The first part concludes with a critical examination
of the
ambiguous fragments on state theory to be found in the writings of Marx
and
Engels. The second part, to be published in EXIT 8, continues the
critical
review of leftist theories of state through structuralism and
post-operaismo,
and concludes that the radical left is currently undergoing a
“social-democratic recuperation“. Reflection on the
relationship between the
theory of state and the theory of money, which leads one back to the
problems
of crisis and categorical critique, proves essential for reformulating
the
critique of political economy.
Elmar Flatschart
On the wrong track with Gramsci
A
contextualised critique of
“Gramscian” Marxisms
Significant segments of left theory
formation
find themselves “on the
wrong track with Gramsci”, but his concepts are also being
adopted in various
fields of practice, e.g. in the “civil-societal struggle for
hegemony”. Reason
enough for critical-dialectical theory to take a close look at this
development. This article attempts a first, introductory critique of
Gramscian
Marxisms. A comparative approach is taken in order to highlight the
theoretical
links and discontinuities in relation to Gramsci´s own
theses, and then to
criticise central premises of thinking with Gramsci. Gramsci himself is
dealt with
in a first section that highlights the strictly historicist and
politicistic
aspects of his work. These tendencies are also the starting point for
the
bifurcated further development of the «philosophy of
practice“: firstly, with
«Neo-Gramscianism“ in International Political
Economy, we find a more or less
historical-analytical tradition that is now firmly embedded in the
academic
system (where it has suffered the corresponding philosophical
banalisation). In
sharp contrast to this is the "post-foundationalist" theory of
hegemony, formulated primarily by Laclau/Mouffe. With its
poststructuralist
referencing, this theory scales the heights of social philosophy and
attempts
to descry a political logic of hegemony, thus
largely severing the link
to fundamental assumptions of materialistic critique. The final section
summarises the critique to be made from a value-scission critical
perspective.
JustIn Monday
An internal affair
On the state as
a neglected
precondition of economic rationality in the 20th century and its role
in
neoliberal theory
The text challenges the widely-held
assumption
that neoliberalism is
propaganda for an economic sphere stripped of socio-political
considerations
and with as limited a state as possible. Instead, the state-fixated
solution
phantasies which quickly re-emerged in the debates on the financial
crisis are
taken to show that, even amongst apologists of capitalism who
characterise
themselves as “neoliberal”, the modern
state’s monopoly on violence isn´t
solely for the purpose of maintaining the forms of circulation. Rather,
over
the course of the 20th century, it also became an internal affair of
the
subjects as well as of the fetishistic economic forms themselves. In
the
history of both neo- and Ordoliberalism, this situation was in part
openly
propagated – a fact which the left critique of neoliberalism
goes out of its
way to avoid facing – while in part it appears as the return
of the repressed
prerequisites of the idealised social order in these forms themselves
–
something the critique fails to even notice. The argument is pursued on
two
levels: firstly with regard to the not-specifically neoliberal,
seemingly
purely objective categories of 20th century mainstream economics
("price
level", "purchasing power", "national product" and
"economic cyclicality"), and secondly the internal, conceptual logic
of the specifically neoliberal conception of "law",
"order", "freedom" and "competition". The text
concludes with a brief outline of the development after the (tacitly
agreed)
“end of the crisis”, which is seen as resulting
inter alia in the Sarrazin
debate.
Roland Grimm
Railway and
State
The article traces the development of the
railway in Germany from its
nationalisation under the Empire to its attempted privatisation. After
a private-capitalist
operation proved altogether unworkable, the railway was converted into
a
state-capitalist monopoly. As
such it
was on the one hand obliged to operate at a profit, while on the other
hand, as
part of the state infrastructure, it also had to perform tasks which
could not
of themselves generate profits. For example, specific strategic
military
objectives had also led to the nationalisation of the railway in the
Second
Reich. While the railway initially found itself without competition as
an industrial
means of locomotion, following the global economic crisis in the
mid-twentieth
century automotive transport was intentionally promoted by the state.
Despite
all of the social problems and ecological harm it has caused, this
government
policy has been firmly maintained – as illustrated by the
most recent economic
stimulus programmes.
Hanns-Friedrich
von Bosse
Ethics against
the crisis
The article looks at the intense ethical
debate
which has flared up,
particularly in Germany, since the financial crisis broke out in the
fall of
2008. An examination of the central argumentation pattern of modern
business
ethics reveals its constitutional conformism: firstly, it tacitly
presupposes
the basic categories of capitalist social structuration as though they
were
immutable facts of nature, and secondly it ignores that the dynamic of
capitalist development and crisis exhibits its own logic as a
“subjectless
process”, against which the “good
intentions” of any subject invariably come to
nought. A survey of the practical proposals of prominent business
ethicists
shows that all of them amount to calls on the state to impose a
“public
interest orientation” on the capitalist economy. However, the
kind of “public
interest” that the capitalist state is capable of achieving
with its means of
coercion is nothing but the violent subjugation of individual claims to
a
humanly dignified life to the compulsory laws of the valorisation of
value (in
this respect, the Sarrazin debate is a logical continuation of the
ethics discussion).
Roswitha Scholz
I won´t say a word without my
Alltours
Postmodern
(masculine)
identity between differentiation mania and a retreat to vulgar Marxism.
A reply
to criticisms of value-scission theory
Ten years after the appearance of her
book
“The Gender of Capitalism”
(soon to be republished), Roswitha Scholz responds to central
objections that
have been levelled against the theory of gender scission (value-gender
scission
critique), as formulated in recent years from a variety of quarters;
for example,
by the author Fritjof Bönold in the Vienna-based journal
“Streifzüge”, which
typifies one particular rejection of value-scission theory. Under the
ironic
title - alluding to the advertising slogan of a tourism company
– recurrent
points of criticism are discussed and refuted: value apparently can be
depicted
without scission, but scission - so the argument - cannot be depicted
without
value. Formal logical-positivist reasoning thus concludes that value,
as the
true origin, is the primary phenomenon and scission merely a
derivative.
Questions like the following proceed in a similar manner:
Isn´t scission a
pre-capitalist vestige which in essence plays no role for the logic of
capital?
Is value-scission a basic principle running through every social
domain, or is
it limited to the modern division of the private and public spheres?
Doesn´t
value-scission theory naively assume that there are two natural
genders? What
does it have to say about so-called heteronormativity?
Doesn´t it neglect the
differences between women as well as those between men? Is it at all
capable of
establishing the historical relationships between different levels such
as the
economic, the cultural-symbolic and the socio-psychological? The author
addresses these questions in turn and shows that such critiques are
rooted in a
bourgeois-positivist understanding of theory which is wholly alien to
the kind
of dialectical thinking value-scission theory aspires to. A
philologically-constricted Marx or Adorno reading and unquestioned
postmodern
“certainties” can thus form an eclectic
amalgamation within the context of
androcentric universalism. However, if hierarchical gender relations do
not
play a fundamental role either in the body of Marxist theory or in
bourgeois
social theories, an innovative theory formation “beyond
Marx” has to break new
ground; naturally with a thorough knowledge of the tradition and an
acute
awareness of one´s own historical conditionality.
Robert Kurz
Il n’est pas de sauveur
suprême : n’attendez rien d’un
Léviathan
Thèses pour une théorie
critique de l’Etat, 1° partie
A
l’époque néolibérale de
l’économie des
bulles financières, l’intervention
étatique semblait ne plus jouer de rôle.
Cependant, la nouvelle qualité de la crise capitaliste a
ramené l’Etat au
centre des contradictions. Pour la critique sociale radicale, la
théorie de
l’Etat est devenue une question brûlante.
Dès son titre, la critique par Marx
de l’économie politique donne comme partie
essentielle la question de l’Etat et
la sphère politique qu’elle détermine.
Mais précisément sur ce point,
l’exposition par Marx dans Le
Capital resta inachevée. Le marxisme
du mouvement ouvrier, devenu historiquement obsolète, est
lui aussi l’héritier,
l’expression et la conséquence de ce
déficit. D’un autre côté, la
nouvelle
constitution théorique de la critique de la
dissociation-valeur reste en-deçà
des exigences de porter la critique du capitalisme à la
hauteur de l’époque
présente, tant qu’elle focalise la transformation
théorique sur les catégories
économiques du « travail
abstrait » et de la forme-valeur, sans y
intégrer de manière fondamentale leurs rapports
à la question de l’Etat. Le
texte qui suit entreprend de traverser tous les aspects essentiels de
l’Etat
moderne et de sa réflexion théorique. Afin de lui
donner le caractère d’une
intervention dans le feu de l’actualité, qui
pourtant ne néglige pas
d’argumenter de manière systématique,
on a choisi pour ce texte la forme d’une
série de thèses. Les citations
limitées à ce quelles ont de plus
nécessaire ne
sont indiquées que comme dans un essai, par le nom de
l’auteur et le titre du
texte cité. Etant donné que même sous
la forme de thèses, l’ampleur du texte
aurait débordé l’espace d’un
numéro de la revue, il paraîtra en deux parties.
La première partie esquisse d’abord la
problématique de départ donnée par
l’actualité, et l’importance de
définir une théorie de l’Etat. Dans le
contexte
qui voit la « richesse »
abstraite » se développer historiquement
comme une fin en soi, on soumettra alors à une critique
fondamentale la
question de la constitution de l’Etat moderne et la
manière dont elle est
pensée chez Hobbes, Rousseau, Kant et Hegel, une
constitution liée au caractère
androcentrique des catégories politiques et
économiques, et au problème du
pouvoir mondial. On montrera la manière dont la
pensée bourgeoise est restée
en-deçà de sa propre apologie d’une
« volonté
générale » transcendantale,
et que le mouvement ouvrier, dans une vision de
l’émancipation à courte vue
comprise comme « intégration
sociale », a repris
l’ « héritage »
de la raison capitaliste des Lumières au lieu de
s’en libérer. En conclusion de la
première partie, on analysera les fragments
ambigus qu’on trouve chez Marx et Engels sur la
théorie de l’Etat. La deuxième
partie, qui paraîtra dans le numéro 8 de
Exit !, continuera cet examen
critique en passant par les théories de gauche sur
l’Etat, et jusqu’au structuralisme
et au post-opéraïsme, ce qui permettra de constater
la mise en place d’une
« resocial-démocratisation »
de la gauche radicale. Ce qui apparaîtra
comme décisif pour une reformulation de la critique de
l’économie politique, ce
sera le rapport entre théorie de l’Etat et
théorie de la monnaie, dont la
réflexion ramène aux problèmes de la
crise et de la critique des catégories.
Elmar Flatschart
Avec Gramsci sur des chemins de traverse
Une critique
contextualisée des marxismes
« gramsciens »
Des
parties non négligeables des théorisations
de gauche se situent « avec Gramsci sur des chemins
de traverse »,
mais ses catégories sont reprises aussi dans
différents champs de la praxis
sociale, ainsi dans la « lutte pour
l’hégémonie dans la
société
civile ». C’est une raison suffisante pour
que la théorie
critique-dialectique aborde ce développement.
L’article qui suit a pour objet
d’établir une première introduction
critique aux marxismes gramsciens. Le but
du mode choisi, établir des comparaisons, c’est
d’une part de présenter les
points nodaux et les discontinuités théoriques
vis-à-vis des propres thèses de
Gramsci, et d’autre part de constituer une critique
déployée des prémisses
d’une pensée avec Gramsci. D’abord on
étudiera Gramsci lui-même, et on
relèvera
en particulier les aspects strictement historicistes et politistes de
son
œuvre. Ces tendances sont aussi les points
d’accès pour une continuation
divisée de la « philosophie de la
praxis » : d’un
côté, avec le
« néo-gramscianisme »
dans l’Economie Politique Internationale, on
analyse une tradition plus ou moins historique-analytique et solidement
enracinée dans les discours scientifiques, mais qui est en
revanche
philosophiquement faible. A l’opposé, on trouve la
théorie de l’hégémonie
« postfondationnaliste »,
due avant tout à Laclau/Mouffe. Cette théorie,
par le biais d’éléments
poststructuralistes, s’élève au niveau
d’une philosophie sociale et tente, par
des voies propres, de constituer une logique politique de
l’hégémonie, en quoi
sont perdus des pans importants des fondements d’une critique
matérialiste.
Pour conclure, on résume la critique que l’on peut
opérer dans une perspective
de la critique de la dissociation-valeur.
JustIn Monday
Une affaire interne
A
propos de l’Etat comme présupposé non
théorisé de la rationalité
économique du XX° siècle, et de son
rôle dans la
théorie néo-libérale
Ce texte
prend le contre-pied de l’opinion
largement répandue selon laquelle le
néolibéralisme serait de la propagande
pour une sphère économique aussi
dégagée que possible de l’Etat, sans
préoccupations social-politiques. Au contraire, les
phantasmes de résolution de
crise focalisés sur l’Etat, qui au cours de la
crise financière sont violemment
entrés au centre du débat, sont pris comme
l’occasion de prouver que l’Etat
moderne n’est pas seulement la violence
monopolisée visant à la régulation des
formes économiques, même chez les
apologètes du capitalisme qui se définissent
eux-mêmes comme libéraux. Au cours du XX°
siècle, il est même plutôt devenu une
affaire interne aux sujets, et interne aux formes
économiques fétichistes
elles-mêmes. Pour une part, cette
réalité objective a été
ouvertement propagée
dans l’histoire du néocapitalisme et de
l’ordocapitalisme1 -- ce à quoi la critique de
gauche du
néolibéralisme reste largement
aveugle. Et pour
une autre part, elle
est apparue comme un retour des présupposés
refoulés de l’ordre social
idéalisé
sous ces formes elles-mêmes – ce que la critique
perçoit encore moins. On en
donnera doublement la preuve, d’abord à partir des
catégories des sciences
économiques du XX° siècle qui ne sont pas
spécifiquement néolibérales, mais qui
se présentent comme purement objectives
(« niveau de prix »,
« pouvoir d’achat »,
« produit social » et
« conjoncture »),
et ensuite à partir de la logique conceptuelle interne de la
conception
spécifiquement néolibérale de ce qui
est « loi »,
« ordre »,
« liberté » et
« concurrence ». Le
texte s’achève sur un bref
résumé de ce qui se développe
après la fin de la
crise (qui fut décidée par un consensus
tacite) ; on jugera que le débat
autour de l’affaire Sarrazin2 en est un résultat.
Roland Grimm
Le chemin de fer et
l’Etat
Cet
article suit le développement du chemin de fer en Allemagne,
depuis
l’étatisation sous l’Empire,
jusqu’à la mise en oeuvre de sa privatisation.
Après qu’il se fut
révélé qu’il
était irréalisable pratiquement de constituer
une entreprise strictement capitaliste privée, le chemin de
fer fut transformé
en un monopole capitaliste d’Etat. A ce titre, il lui a
été imposé de
travailler de manière rentable, mais aussi, d’un
autre côté, d’effectuer, en
tant qu’élément de
l’infrastructure d’Etat, des tâches qui
cependant, pour
cette raison, ne pouvaient être sources de profits. Ainsi en
allait-il en particulier
des objectifs militaires stratégiques, qui avaient conduit
à l’étatisation du
chemin de fer dans l’Empire Allemand. Tandis que le chemin de
fer, en tant que
moyen de transport industriel, était tout d’abord
sans concurrence, le trafic
automobile, depuis la crise économique mondiale au milieu du
XX° siècle, était
délibérément encouragé par
l’Etat. Et l’on s’en tient fermement
à ce cours, en
dépit de tous les problèmes sociaux et dommages
écologiques – comme le montrent
les plus récents programmes de conjoncture.
Hanns-Friedrich von Bosse
De
l’éthique contre la crise
Cette
contribution a pour objet le débat éthique qui
s’est violemment engagé depuis
le début de la crise financière à
l’automne 2008, en particulier en Allemagne.
Dans le cadre d’un examen de l’argumentation
centrale de l’éthique économique
moderne, on montrera son conformisme. D’abord, elle
présuppose sans le dire les
catégories de base de la socialisation capitaliste comme si
elles étaient des
données naturelles. Ensuite, elle nie que la dynamique
capitaliste du
développement et des crises montre une logique propre, comme
« procès sans
sujet », une logique dont pâtissent les
bonnes volontés de n’importe quel
sujet. Un regard sur les propositions pratiques de
célèbres théoriciens de
l’éthique économique montre que toutes
ces propositions reviennent à des appels
à l’Etat, pour qu’il impose à
l’économie capitaliste de s’orienter
vers un
« bien commun ». Pour conclure,
on esquisse ce « bien
commun » que l’Etat capitaliste est en
mesure d’imposer grâce à ses moyens
de coercition : la soumission
des exigences de mener une
vie humaine digne aux contraintes de la valorisation de la valeur. (En
cela, le
débat autour de l’affaire Sarrazin est la
continuation logique du discours tenu
sur l’éthique.)
Roswitha Scholz
« Le grand jeu, sinon
rien »
L’identité
postmoderne(-mâle) entre
obsession différentialiste et repli sur la
théorie marxiste-vulgaire. Une
réplique aux critiques de la théorie de la
dissociation-valeur
Dix ans après la publication
de son
livre Das Geschlecht des Kapitalismus
[Le sexe du capitalisme], qui va
être prochainement réédité,
Roswitha Scholz revient sur des objections centrales qui ont
été formulées à la
théorie de la dissociation sexuelle (critique de la
dissociation-valeur). C’est
le cas pour Fritjof Bönold, un auteur du magazine de Vienne Streifzüge,
présenté comme exemple d’une
attitude négative affirmée vis-à-vis
de la théorie de la dissociation-valeur.
Sous un titre ironique qui fait référence au
slogan publicitaire d’un grand
organisme touristique, on discutera et on réfutera des
points de cette critique
qui resurgissent constamment : apparemment, on peut
présenter la valeur
sans la dissociation, mais inversement (prétend le
raisonnement), on ne peut
pas présenter la dissociation sans la valeur. De cette
manière, l’entendement
logique-positiviste se convainc d’entrée de jeu
que la valeur, en tant que
véritable origine, remporte la victoire, et que la
dissociation se révèle
n’être qu’un processus
dérivé. On pose d’autres questions
comme
celles-ci : la dissociation n’est-elle pas un reste
précapitaliste qui au
fond, ne joue aucun rôle dans la formation du
capital ? La
dissociation-valeur est-elle un principe fondamental qui traverse tous
les
domaines, ou se réduit-elle à la
séparation moderne entre sphère privée
et
sphère publique ? Est-ce que la théorie
de la dissociation-valeur ne part
pas naïvement de l’idée qu’il y
a deux sexes naturels ? Qu’a-t-elle à
dire
sur ce qu’on appelle
l’hétéronormativité ?
Est-ce qu’elle ne néglige pas
les différences entre les femmes, et la
différence entre les hommes ?
Est-elle seulement en mesure d’établir des
rapports historiques entre ces
niveaux différents que sont le niveau économique,
le niveau culturel-symbolique
et le niveau socialpsychologique ? L’auteur examine
à fond ce catalogue de
questions rhétoriques, et montre qu’au fondement
de ces critiques, il y a une
interprétation bourgeoise-positiviste de la
théorie à laquelle la pensée
dialectique, que pour sa part la théorie de la
dissociation-valeur prend en
compte, est complètement étrangère.
Une lecture uniquement philologique de Marx
ou d’Adorno, et des
« évidences »
postmodernes non théorisées peuvent
alors avoir pour résultat un amalgame éclectique
dans le cadre de l’universalisme
androcentrique. Mais si le rapport hiérarchique entre les
sexes ne joue aucun
rôle fondamental, ni dans le corpus théorique de
Marx, ni dans les théories
sociales bourgeoises, il faut qu’une théorisation
innovante « au-delà de
Marx » parte vers de nouveaux rivages ;
toujours en connaissant la
tradition et en
sachant quelles sont
ses conditions historiques.
1 Il
s’agit de ce
qu’on appelle l’ordo-libéralisme
allemand (Wilhelm Röpke), né dans les
années
1930 en réaction au planisme et au libéralisme
classique. Aux yeux des
ordo-libéraux, le maintien de l’ordre
concurrentiel n’est pas naturel et doit
constituer un objectif de politique économique parce que le
marché est une
construction historique qui ne fonctionne que grâce
à des règles.
2 Il
s’agit de
l’ « affaire »
du livre de
Thilo Sarrazin, qui a publié un ouvrage, devenu rapidement
un best-seller, dans
lequel il dénonce les dangers de l’immigration
musulmane.
Robert Kurz
Non
c’è Leviatano che vi salverà
Tesi per una
teoria critica
dello Stato. Parte I
Nell’epoca
neoliberale, in cui l’economia si basava sulle bolle
finanziarie, l’intervento
statale non sembrava più svolgere alcun ruolo. Ma la
crisi capitalistica
qualitativamente nuova ha ricollocato lo Stato al centro delle
contraddizioni.
Per la critica sociale radicale, la teoria dello Stato diventa una
questione
urgente. La critica marxiana dell’economia politica contiene
già nel suo
titolo, come elemento essenziale, la statalità e la sfera
politica che vi si
riferisce. Ma l’esposizione di Marx nel Capitale
è rimasta incompiuta
proprio a questo riguardo. Il marxismo del movimento operaio, diventato
storicamente obsoleto, è anche
l’eredità, l’espressione e la
conseguenza di
questo deficit. D’altra parte, la nuova
« critica del valore e della
scissione sessuale » non riesce a elaborare una
critica del capitalismo
all’altezza dei nostri tempi, finché la
trasformazione teorica si concentra
solo sulle categorie economiche di « lavoro
astratto » e di
forma-valore, senza includere in modo sostanziale il loro rapporto con
la sfera
statale. Il testo qui presentato esamina per grandi linee tutti gli
aspetti
essenziali dello Stato moderno e della riflessione teorica su di esso.
Per
dargli il carattere di un intervento attuale, ma senza rinunciare a
un’argomentazione sistematica, per questo testo è
stata scelta la forma di una
serie di tesi. Le
citazioni, limitate
allo stretto necessario, sono indicate solo in modo
saggistico : per
autore e titolo. Perfino sotto forma di tesi, il testo avrebbe superato
i
limiti di un numero della rivista ; perciò
apparirà in due parti. La prima
parte comincia con un abbozzo della problematica di partenza e del
ruolo della
teoria dello Stato. La costituzione dello Stato moderno e della sua
riflessione
filosofica in Hobbes, Locke, Kant e Hegel nel contesto dello sviluppo
storico
della « ricchezza astratta » come
fine in sé viene poi sottoposta a
una critica fondamentale, che si riferisce ugualmente al carattere
androcentrico delle categorie politico-economiche e al problema del
potere
mondiale. Si dimostra che il pensiero borghese è rimasto al
di sotto del suo
proprio concetto affermativo della
« volontà generale »
trascendentale
e che il movimento operaio, il cui progetto di emancipazione si
è limitato alla
trasformazione degli operai in cittadini, ha assunto
l’eredità della ragione
illuministica e capitalistica, invece di liberarsene. La fine della
prima parte
consiste in una discussione dei frammenti di una teoria dello Stato in
Marx e
Engels, suscettibili di varie interpretazioni. La seconda parte, che
sarà
pubblicata in Exit ! n. 8,
continuerà l’esame critico delle teorie
dello Stato proposte dalla sinistra, fino allo strutturalismo e al
postoperaismo, e constaterà una incipiente
« ri-socialdemocratizzazione »
della sinistra radicale. Il
rapporto tra la teoria dello Stato e la
teoria del denaro, la cui riflessione riconduce ai problemi della crisi
e della
critica categoriale, si rivela dunque decisivo per una riformulazione
della
critica dell’economia politica.
Elmar Flatschart
« Con
Gramsci su vie traverse »
Una critica
contestualizzata dei marxismi
« gramsciani »
Una parte rilevante delle teorie di
sinistra si
trova « con
Gramsci su vie traverse » ; ma si adottano
i suoi concetti anche in
diversi campi della prassi, per esempio nella
« lotta per
l’egemonia nella società civile
». Questo è un motivo sufficiente
perchè
la teoria critica e dialettica analizzi questo sviluppo.
L’articolo intende
fornire una prima introduzione critica ai marxismi gramsciani.
L’approccio
comparativo ha da un lato
lo scopo di
presentare le continuità e le discontinuità
rispetto alle tesi di Gramsci stesso,
dall’altro di fare una descrizione critica di alcune premesse
centrali del
pensiero « con Gramsci ».
Dapprima si esaminerà l’opera di Gramsci
stesso, sottolineandone soprattutto gli aspetti strettamente
storicistici e
politicistici. Queste tendenze sono anche il punto di partenza per le
diverse
continuazioni della « filosofia della
prassi ». Da una parte, si
indaga il « neogramscismo »
nell’Economia politica
internazionale : una tradizione più o meno
storico-analitica e fortemente
legata alle istituzioni scientifiche, ma proprio per questo
filosoficamente
piatta. Sul versante opposto si trova la teoria dell’egemonia
« post-fondazionalista », coniata
tra l’altro da Laclau/Motte.
Utilizzando riferimenti poststrutturalisti, essa aspira al rango di una
filosofia sociale e tenta di indicare a modo suo una logica politica
dell’egemonia, perdendo però spesso il riferimento
ai presupposti fondamentali
della critica materialistica. Come conclusione, si riassume la critica
necessaria dal punto di vista della critica del valore e della
scissione.
JustIn Monday
Un affare interno
Lo Stato come
presupposto tacito della razionalità economica nel Novecento
e il suo ruolo
nella teoria neoliberale
Questo
testo si oppone alla
visione, largamente diffusa, secondo cui il neoliberismo sarebbe una
propaganda
a favore di una sfera economica con meno ingerenze statali e meno
politica
sociale possibili. Le fantasie sulle soluzioni della crisi tramite lo
Stato,
che durante la crisi finanziaria sono apparse improvvisamente al centro
del
dibattito, costituiscono qui l’occasione per dimostrare, al
contrario, che
perfino per gli apologeti del capitalismo che si autodefiniscono
liberali, lo
Stato moderno non consiste solo nel monopolio della violenza per
conservare i
rapporti sociali. Nel corso del Novecento, lo Stato è
piuttosto diventato un
affare interno tanto dei soggetti quanto delle forme economiche
feticistiche.
Questo fatto è stato talvolta apertamente proclamato nella
storia del
neoliberismo e dell’ordoliberismo - cosa che la critica di
sinistra del
neoliberismo trascura ampiamente. Ma esso appare anche come il ritorno
dei
presupposti rimossi dell’ordine sociale idealizzato in queste
forme stesse –
cosa che la critica nemmeno percepisce. La dimostrazione procede per
due
vie : prima nei confronti delle categorie della scienza
economica
novecentesca, non specificamente neoliberali e di apparenza puramente
oggettive
(« livello dei prezzi »,
« potere d’aquisto »,
« prodotto sociale » e
« congiuntura »), e poi nei
confronti della logica concettuale interna della concezione
specificamente
neoliberale di « legge »,
« ordine »,
« libertà »
e « concorrenza ». Il testo
finisce con un breve riassunto degli
sviluppi dopo la fine della crisi, decisa per consenso
tacito ; il
dibattito su Sarrazin è considerato il suo risultato.
Roland Grimm
Le ferrovie e lo
Stato
Questo articolo
descrive lo
sviluppo delle ferrovie in Germania dalla nazionalizazione durante
l’Impero
fino alla privatizzazione attualmente progettata. Poiché una
gestione delle
ferrovie come impresa capitalistica privata si era rivelata
semplicemente
impraticabile, esse furono trasformate in monopolio capitalistico
statale. In
quanto tale erano obbligate, da una parte, a essere redditizie, mentre
dall’altra dovevano svolgere, in quanto parte
dell’infrastruttura statale, dei
compiti che non
possono dare profitti.
Infatti, furono soprattutto obbiettivi militari che condussero alla
nazionalizzazione delle ferrovie nell’Impero tedesco.
Inizialmente, le ferrovie
non avevano concorrenza come mezzo industriale di locomozione; ma a
partire
dalla crisi economica mondiale, a metà Novecento, lo Stato
ha sostenuto
sistematicamente il traffico automobilistico. Nonostante tutti i
problemi
sociali e tutti i danni ecologici che comporta, si continua senza
esitazioni
questa politica, come lo dimostrano i recenti programmi di rilancio.
Hanns-Friedrich von Bosse
Con
l’etica contro la crisi
Questo contributo
esamina il
dibattito sull’etica che dopo lo scoppio della crisi
finanziaria nell’autunno
2008 ha fatto furore, soprattutto in Germania. Analizzando le strutture
argomentative centrali della moderna etica economica, si dimostra il
conformismo costitutivo di questa: da una parte, essa presuppone
tacitamente le
categorie di base della socializzazione capitalistica, come se fossero
fatti naturali,
dall’altra nega che la dinamica capitalistica dello sviluppo
e della crisi
possegga, in quanto « processo senza
soggetto », una logica propria,
contro cui sono impotenti le buone intenzioni dei soggetti. Uno sguardo
sulle
proposte pratiche di noti teorici dell’etica economica mostra
che queste
finiscono sempre per fare appello allo Stato perché imponga
al capitalismo un
« orientamento verso il bene
comune ». Per concludere, si indica di
quale natura è il « bene
comune » che lo Stato capitalistico è in
grado di far valere tramite i suoi mezzi di costrizione : la
subordinazione violenta delle rivendicazioni individuali di una vita
degna alle
leggi della valorizzazione del valore. (Da quel punto di vista, il
dibattito su
Sarrazin è la continuazione logica del dibattito
sull’etica).
Roswitha Scholz
Non dico niente
senza il mio Alltours
L’identità
(maschile) postmoderna tra mania della
differenziazione e dogmatismo
marxista
volgare. Una risposta alle critiche rivolte alla teoria del valore e
della scissione.
Dieci anni dopo
l’uscita del suo libro Il sesso del capitale,
di prossima
ripubblicazione, Roswitha Scholz discute alcune delle obiezioni alla
teoria
della scissione sessuale (critica del valore e della scissione) che
sono state
formulate negli ultimi anni da diversi lati, tra l’altro da
Fritjof Bönold,
autore della rivista viennese Streifzüge,
e che viene qui preso come
esempio di un certo approccio negativo alla teoria del valore e della
scissione. Sotto il titolo ironico, che si riferisce allo slogan
pubblicitario
di un’impresa di turismo, vengono discusse e confutate delle
critiche espresse
frequentemente: apparentemente, il valore può essere
descritto senza la
scissione, mentre la scissione, secondo questo ragionamento, non
può essere
descritta senza il valore. In questo modo, la ragione positivistica,
improntata
alla logica formale, è convinta, fin dall’inizio,
che il valore risulterà
essere la vera origine, mentre la scissione dimostrerà di
essere un semplice
derivato. Procedono in modo simile questioni come queste : la
scissione
non è forse un resto precapitalistico che in fondo non
svolge nessun ruolo per
la logica del capitale ? Il valore-scissione è un
principio di base che
attraversa tutte le sfere, o esso si riduce alla separazione moderna
tra
privato e pubblico ? La teoria del valore-scissione non
presuppone
ingenumente che esistano due sessi naturali ? Che cosa ha da
dire sulla
cosiddetta eteronormatività ? Non trascura le
differenze tra donne così
come quelle tra uomini ? È in grado di stabilire un
rapporto storico tra
piani differenti come quello economico, quello culturale e simbolico e
quello
socialpsicologico ? L’autrice esamina questo
catalogo di domande retoriche
e dimostra che tali critiche si basano su una concezione borghese e
positivistica della teoria, totalmente estranea a un pensiero
dialettico come
quello cui si richiama la teoria del valore-scissione. Una lettura
puramente
filologica di Marx o di Adorno può allora formare con delle
« certezze » postmoderne non
teorizzate un amalgama eclettico
nell’ambito dell’universalismo androcentrico. Ma se
il rapporto gerarchico tra
i sessi non svolge alcun ruolo fondamentale né nel corpo
della teoria marxiana,
né nelle teorie sociali borghese, la formazione di una
teoria innovativa deve
aprire nuovi orizzonti « al di là di
Marx », conoscendo
tuttavia la tradizione e sapendo
quale è la propria condizione storica.
Robert Kurz
Não
há Leviatã que vos salve
Teses para uma
teoria crítica do Estado, Parte 1
Na era neoliberal da economia das
bolhas financeiras, a intervenção do
Estado parecia ter deixado de desempenhar qualquer papel. A crise
capitalista
qualitativamente nova, no entanto, colocou outra vez o Estado no centro
das
contradições. A teoria do Estado tornou-se uma
questão candente para a crítica
social radical. A crítica da economia política de
Marx inclui como componente
essencial, logo no título, a estatalidade e a esfera
política com ela
relacionada. Mas a exposição de Marx em O
Capital ficou inacabada
precisamente a este respeito. O marxismo do movimento
operário historicamente
tornado obsoleto é também herança,
expressão e consequência desse deficit. Por
outro lado, a nova elaboração teórica
da crítica do valor e da dissociação
continua aquém da pretensão de actualizar a
crítica do capitalismo, enquanto a
transformação teórica se centrar nas
categorias económicas do "trabalho
abstracto” e da forma do valor, sem incluir a
relação destas com a estatalidade
nos seus traços fundamentais. Este texto faz um
périplo por todos os aspectos
essenciais do Estado moderno e da sua reflexão
teórica. Optou-se por um texto
em forma de teses para possibilitar o carácter de uma
intervenção actual, sem
no entanto abandonar a argumentação
sistemática. As citações,
circunscritas ao
indispensável, são indicadas em estilo
ensaístico, referindo apenas o autor e o
título. O texto é editado em duas partes, uma vez
que a sua extensão, mesmo na
forma de teses, teria excedido o âmbito de um
número da revista. A primeira
parte começa por esboçar a real
problemática de partida e a importância da
teoria do Estado. Em seguida, no contexto do desenvolvimento
histórico da
"riqueza abstracta" como fim em si, submete-se a uma crítica
fundamental a constituição do Estado moderno e a
sua reflexão filosófica em
Hobbes, Locke, Rousseau, Kant e Hegel, crítica que
também se estende ao carácter
androcêntrico das categorias
político-económicas, assim como ao problema do
poder mundial. Demonstra-se como o pensamento burguês ficou
aquém do seu
próprio conceito afirmativo de "vontade geral"
transcendental e como
o movimento operário assumiu a "herança" da
razão iluminista
capitalista no redutor horizonte de emancipação
da "transformação em
cidadãos do Estado", em vez de se libertar dessa
herança. A primeira parte
conclui com a análise de fragmentos ambíguos da
teoria do Estado em Marx e
Engels. A segunda parte, a publicar na EXIT! nº 8, prossegue
com o périplo
crítico através das teorias do Estado da
esquerda, até ao estruturalismo e ao
pós-operaismo, onde se constata a
"ressocialdemocratização" em curso
da esquerda radical. A relação entre teoria do
Estado e teoria monetária, cuja
reflexão reconduz ao problema da crise e da
crítica categorial, revela-se
decisiva para a reformulação da
crítica da economia política.
Elmar Flatschart
Extraviados com
Gramsci
Uma
crítica contextualizada dos marxismos "gramscianos"
Partes relevantes da
elaboração teórica da esquerda
estão "extraviadas
com Gramsci", cujos conceitos também são
adoptados em vários campos da
práxis, por exemplo na "luta pela hegemonia na sociedade
civil".
Motivo suficiente para que uma teoria
crítico-dialéctica se debruce sobre esta
evolução. O artigo pretende fazer uma primeira
crítica introdutória aos
marxismos gramscianos. A abordagem comparativa tem por objectivo, por
um lado,
apresentar os pontos de contacto teóricos e as
descontinuidades em relação às
teses do próprio Gramsci e, por outro lado, uma
exposição crítica das premissas
centrais do pensamento com Gramsci. Em primeiro lugar é
abordado o próprio
Gramsci, destacando-se em especial as vertentes estritamente
historicistas e
politicistas da sua obra. Essas tendências são
também o ponto de partida para a
continuação cindida da "filosofia da
práxis": De um lado,
investiga-se o "neogramscianismo" na economia política
internacional,
uma tradição mais ou menos
histórico-analítica e solidamente localizada na
empresa científica, que em conformidade é
filosoficamente desinteressante. Em
posição contrária está a
teoria da hegemonia "pós-fundacionalista",
que foi cunhada essencialmente por Laclau/Mouffe. Esta eleva-se
às alturas de
filosofia social, por meio de referências
pós-estruturalistas, e tenta
construir à sua maneira uma lógica
política da hegemonia, situação em que
se
perde frequentemente a referência aos pressupostos
fundamentais da crítica
materialista. A concluir resume-se a crítica
necessária na perspectiva da
crítica da dissociação e do valor.
JustIn Monday
Uma
questão interna
Sobre o Estado
como pressuposto irreflectido da
racionalidade económica no século XX e o seu
papel na teoria neoliberal
O texto contradiz a
suposição generalizada de que o neoliberalismo
seria
propaganda a favor de uma esfera económica o mais
possível livre do Estado, sem
considerações político-sociais. Em vez
disso, as suas fantasias de solução da
crise fixadas no Estado, que durante a crise financeira ocuparam
abruptamente o
centro do debate, servem de pretexto para provar que o Estado moderno,
mesmo
para os apologistas do capitalismo que a si próprios se
designam como liberais,
constitui bem mais do que o mero monopólio da
violência para manter as formas
de relacionamento. No decurso do século XX, o Estado
também se tornou uma
questão interna tanto dos sujeitos como das
próprias formas económicas
fetichistas. Na história de neoliberalismo e do
ordoliberalismo, esta
factualidade foi em parte abertamente propagandeada – o que a
crítica de
esquerda do neoliberalismo ignora amplamente – e em parte
surge como retorno
dos pressupostos recalcados da ordem social idealizada naquelas mesmas
formas –
o que a crítica nem sequer percebe. A prova é
feita a dobrar: primeiro nas
categorias da economia política do século XX
não especificamente neo-liberais e
na aparência puramente objectivas ("Nível de
preço", "poder de
compra", "produto social" e "conjuntura") e depois na
lógica conceptual interna da concepção
especificamente neo-liberal de
"lei", "ordem", "liberdade" e
"concorrência". O texto termina com uma breve
descrição da evolução
após o fim da crise decretado por consenso
tácito, sendo o debate Sarrazin
considerado daí resultante.
Roland Grimm
Ferrovias e Estado
O artigo traça o
desenvolvimento das ferrovias na Alemanha, desde a
nacionalização no império
até à privatização agora
pretendida. Depois de se ter
simplesmente demonstrado que uma empresa privada capitalista
não era viável, a
ferrovia foi transformada num monopólio capitalista de
Estado. Como tal, por um
lado, era obrigada a ser rentável, por outro lado,
porém, como parte da
infra-estrutura pública, tinha de satisfazer tarefas que
não podiam ser
rentáveis. Assim, foram sobretudo objectivos de
estratégia militar que levaram
à nacionalização das ferrovias no
império alemão. De início, a
via-férrea era o
meio de locomoção industrial sem
concorrência; mas a partir da crise económica
mundial, em meados do século XX o Estado promoveu
sistematicamente a circulação
automóvel. Apesar de todos os problemas sociais e danos
ecológicos, esta
orientação tem sido mantida sem
hesitações, como mostram os recentes programas
de estímulo económico.
Hanns-Friedrich von Bosse
Com a
ética contra a crise
O texto visa o debate sobre a
ética que tem feito furor desde a eclosão da
crise financeira no Outono de 2008, especialmente na Alemanha.
Analisando o
padrão argumentativo central da ética
económica moderna, comprova-se o seu
conformismo constitucional: por um lado, ela pressupõe
tacitamente as
categorias de base da socialização capitalista,
como se fossem dados naturais;
por outro lado, ela nega que a dinâmica capitalista de
desenvolvimento e de
crise, como "processo sem sujeito", apresenta uma lógica
própria, na
qual esbarram as boas intenções de qualquer
sujeito. Um olhar sobre as
propostas concretas de proeminentes éticos da economia
mostra que essas
propostas vão dar sempre no apelo ao Estado para impor
à economia capitalista
uma "orientação para o bem comum". A natureza do
"bem
comum" que o Estado capitalista está em
posição de impor, através de seus
meios coercivos, é o que se mostra a concluir: ou seja, as
pretensões dos
indivíduos a uma vida digna são violentamente
subjugadas às leis coercivas da
valorização do valor. (Nessa medida, o debate
Sarrazin é a continuação
lógica
do discurso da ética.)
Roswitha Scholz
Não
digo nada sem a minha Alltours
A identidade
(masculina) pós-moderna entre a mania
da diferenciação e a segurança da
teoria marxista vulgar. Réplica a críticas
à
teoria da dissociação e do valor
Dez anos após a
publicação do seu livro O sexo do
capitalismo, que
será em breve reeditado, Roswitha Scholz lida com as
principais objecções à
teoria da dissociação sexual (crítica
de dissociação e do valor) formuladas nos
últimos anos de vários quadrantes; é o
caso de Fritjof Bönold, autor da revista
vienense Streifzüge, que pode ser
tomado
como exemplo de uma determinada
abordagem negativa da teoria da dissociação e do
valor. Sob o título irónico,
que se refere ao slogan publicitário de uma
agência de viagens, são discutidos
e refutados pontos críticos que surgem repetidamente: o
valor parece poder ser
explicado sem a dissociação, mas a
dissociação, pelo contrário, segundo
este
raciocínio, não pode ser explicada por si, sem o
valor. Desta maneira, o
entendimento positivista da lógica formal julga-se certo
desde o início de que
o valor, como verdadeira origem, sai vitorioso nesta
questão, e que a
dissociação acaba por se revelar um mero
derivado. Analogamente são tratadas
questões como as seguintes: não será a
dissociação um resquício
pré-capitalista, que no fundo não desempenha
qualquer papel para a lógica do
capital? A dissociação-valor será um
princípio fundamental que atravessa todos
os domínios, ou reduzir-se-á ela à
separação moderna entre público e
privado? A
teoria da dissociação e do valor não
procederá ingenuamente dos dois sexos
naturais? O que terá ela a dizer sobre a chamada
heteronormatividade? Não
negligenciará ela as diferenças entre as
mulheres, bem como as diferenças entre
os homens? Conseguirá ela de todo relacionar historicamente
os diversos planos
entre si, como o económico, o dos símbolos
culturais e o psicossocial? A autora
examina este catálogo de perguntas retóricas e
demonstra que subjaz a tais
críticas um entendimento positivista burguês da
teoria, ao qual é completamente
estranho um pensamento dialéctico, como aquele de que se
reclama a teoria da
dissociação e do valor. Uma leitura de Marx e/ou
de Adorno limitada à filologia
e "certezas" pós-modernas irreflectidas podem, assim, acabar
numa
amálgama eclética, no quadro do universalismo
androcêntrico. Mas, se as
relações hierárquicas de
género não desempenham qualquer papel fundamental
no
corpus da teoria de Marx nem nas teorias sociais burguesas, uma
elaboração teórica
inovadora tem de abrir novos horizontes "para além de Marx";
com
pleno conhecimento da tradição e sabendo do seu
próprio condicionamento
histórico.
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