|
EXIT! Krise und Kritik der Warengesellschaft, Heft 13 (Januar 2016)
Zusammenfassungen – Resumos (⇓) – Resúmenes (⇓)
Daniel Cunha Das Anthropozän als Fetischismus
Im Wissenschaftsbetrieb wird das Anthropozän als diejenige Epoche der Erdgeschichte bezeichnet, welche durch den Menschen dominiert ist, in welcher der Mensch zunehmend die Kontrolle über die natürlichen Kreisläufe ausübt. Daniel Cunha zeigt in seinem Aufsatz Das Anthropozän als Fetischismus die Haltlosigkeit dieses Begriffes auf: Es ist nicht der Mensch schlechthin, sondern der Kapitalismus in seiner destruktiven Dynamik, der zur Zerstörung der Umwelt im planetarischen Maßstab führt. Von Kontrolle kann dabei keineswegs die Rede sein, denn die blinde kapitalistische Verwertungsdynamik ist das genaue Gegenteil einer bewussten gesellschaftlichen Kontrolle. Im „Geoengineering“ wird dabei besonders der Wahnsinn kapitalistischer „Rationalität“ bzw. moderner Naturbeherrschung deutlich, die die Natur immer nur als Substrat für die Kapitalverwertung kennt (jedenfalls im Sinne betriebswirtschaftlich angewandter Wissenschaft) und es fertig bringt, eine lebenswerte Umwelt von morgen gegen Profitinteressen von heute aufzurechnen. Der Autor zeichnet die Störungen globaler Kreisläufe durch den Kapitalismus nach und skizziert diverse angegangene „Gegenmaßnahmen“ (wie den Emissionshandel), die allerdings völlig im Sande verlaufen, da sie sich dem eigentlichen Problem und seiner Ursache nicht stellen. Gerade dieser Selbstzweck der Kapitalverwertung ist es, der zu sprengen ist, wenn die Menschheit eine hinsichtlich der natürlichen Umwelt lebenswerte Zukunft erleben will. In einem Nachwort setzt sich der Übersetzer mit dem Text und seinen problematischen Aspekten kritisch auseinander.
Roswitha Scholz CHRISTOPH KOLUMBUS FOREVER? Zur Kritik heutiger Landnahme-Theorien vor dem Hintergrund des „Kollaps der Modernisierung“
Roswitha Scholz setzt sich in ihrem Artikel Christoph Kolumbus forever? mit neueren Landnahme-Theorien im Kontext des „Kollaps der Modernisierung“ auseinander. Derartige Theorien haben spätestens seit dem Crash 2007/2008 in der linken Debatte an Fahrt gewonnen. Grundannahme ist bei aller Verschiedenheit der einzelnen Landnahme-Ansätze laut Klaus Dörre, dass der Kapitalismus ein Außen braucht, um weiter existieren zu können. Häufig wird dabei eine immer wiederkehrende „ursprüngliche Akkumulation“ vorausgesetzt. Diese wird nicht als auf die Anfänge des Kapitalismus beschränkt betrachtet, sondern zum immerwährenden zentralen Gesetz des Kapitalismus erklärt. Scholz setzt in ihrem Aufsatz dem Landnahme-Theorem und entsprechenden Annahmen einer permanenten „ursprünglichen Akkumulation“ die Kerndynamik des Kapitals als des „prozessierenden Widerspruchs“ entgegen. Um die Unterschiede zur Wert-Abspaltungs-Kritik herauszuarbeiten, konzentriert sich Scholz auf die nicht nur in Deutschland prominenten Landnahme-Konzepte von Klaus Dörre und Silvia Federici, wobei Dörre eher einer gewerkschaftlichen und Silvia Federici einer operaistisch-feministischen Richtung zuzuordnen ist. In diesem Zusammenhang geht der Artikel auch auf die von Dörre und Federici vernächlässigte Dimension der Weltbürgerkriege heute ein. Scholz zeigt aber auch auf, dass es nicht hinreicht den „prozessierenden Widerspruch“ ins Zentrum zu stellen, sondern die Wert-Abspaltung als dynamischer Basiszusammenhang aufgefasst werden muss. U.a. um unterschiedlichen sozialen Disparitäten (ökonomischen, rassistischen, antisemitischen usw.) in ihrer jeweiligen Eigenqualität Rechnung zu tragen, bringt sie die negative Dialektik Adornos in Anschlag, die sich zwanglos aus der nicht-identischen Logik der Wert-Abspaltungs-Kritik ergibt.
Gerd Bedszent NIGERIA – VOM ÖLPARADIES ZUM ZERBRECHENDEN STAAT
Gerd Bedszent setzt in seinem Beitrag über Nigeria seine schon mit dem Sammelband „Zusammenbruch der Peripherie“ begonnene Schilderung der grausigen Auflösungsszenarien in den Randzonen der kapitalistischen Moderne fort. Zwar sei das westafrikanische Land außerordentlich reich an Bodenschätzen, insbesondere an Erdöl. Die Erlöse des Rohstoffexportes kämen jedoch keinem nationalstaatlichen Modernisierungsprogramm zugute, sondern verschwänden ausschließlich in den Taschen einer sich bereichernden und kriminell agierenden Oberschicht. Die noch bestehenden Reste der in den 1970er Jahren aus dem Boden gestampften Modernisierungsprojekte würden unter dem Druck neoliberaler Strukturreformen zunehmend demontiert. Bedszent konstatiert als Folge dieser Entwicklung sowie des zeitgleich stattfindenden Niederganges der traditionellen Agrarproduktion einen immer größer werdenden und nie mehr abbaubaren Sockel an struktureller Armut und Massenarbeitslosigkeit. Als Folgen nennt er die blutig ausgetragenen Verteilungskämpfe zwischen den Eliten verschiedener Volksgruppen um einen möglichst großen Anteil an Exportgewinnen sowie den Aufstieg obskurer ideologischer Gruppen und Strömungen. Der derzeit in Nord-Nigeria und angrenzenden Regionen tobende Bürgerkrieg zwischen Militär und militanten Islamisten sei letztlich ein Kampf zwischen Banden bewaffneter Plünderer, die die Reste des gescheiterten Modernisierungsprojektes gewinnträchtig ausschlachten. Der Bevölkerung bleibe nur die Flucht aus der unbewohnbar gewordenen Region.
Robert Kurz Ausgrenzungsimperialismus und Ausnahmezustand
Nachdem sich die fundamentale Krise in Finanzcrashs, Staatsbankrotten, kriegerischen Auseinandersetzungen, Flüchtlingsbewegungen, Hunger und Not u. ä. immer mehr zuspitzt, wollen wir bestimmte Teile des vergriffenen Buches Weltordnungskrieg von Robert Kurz in dieser Ausgabe erneut publizieren. Angesichts des Flüchtlingselends vor dem Hintergrund eines allgemeinen Überflüssigseins im Zuge eines Obsolet-Werdens der abstrakten Arbeit, dem entsprechenden Ausgrenzungsterror und einer immer mehr sichtbar werdenden globalen Ausweitung des Ausnahmezustands, wollen wir auch einer (neuen) Begriffslosigkeit begegnen, die sich im Bau von Mauern und in rassistischen Gewalttaten wohl in ihrer offensten, rohesten, unmittelbarsten Form ausdrückt, aber durchaus auch subtilere und scheinheiligere Formen annehmen kann (z. B. in einer Verschärfung der Asylgesetzgebung) und in einer verdächtigen, allzu „freundlichen“ Willkommenskultur. Gezeigt werden soll dabei auch, dass der Ausnahmezustand eine lange Geschichte hat, ja für den Kapitalismus seit seiner Entstehung geradezu konstitutiv ist, und es eine radikale, kategoriale Kritik braucht, um entsprechende Strukturen abzuschaffen. In diesem Sinne haben wir aus dem Buch von Kurz folglich Kapitel und Passagen ausgewählt, die die Themen „Ausgrenzungsimperialismus“ und „Ausnahmezustand“ zum Gegenstand haben. An einer Neuauflage des ganzen Buches wird bereits gearbeitet.
Richard Aabromeit Wert ohne Krise – Krise ohne Wert? Zur Absenz einer Krisentheorie bei Moishe Postone
Der Lesekreis zur Wert-Abspaltungs-Kritik in Dresden veranstaltete im Mai vergangenen Jahres ein Seminar zum Thema „Moishe Postone zwischen Wertkritik und Traditions-Marxismus“. Als Zusammenfassung der Ergebnisse sollen in EXIT! insgesamt drei Artikel erscheinen: Roswitha Scholz machte den Anfang in EXIT! 12 („Nach Postone“); im vorliegenden Heft setzt Richard Aabromeit diese Reihe fort mit dem Text Wert ohne Krise – Krise ohne Wert? und in der kommenden Ausgabe ist ein Beitrag von Bernd Czorny zum Zeitbegriff bei Postone geplant. Richard Aabromeit setzt sich mit der Frage auseinander, warum Postone sowohl in seinem Hauptwerk Zeit, Arbeit und gesellschaftliche Herrschaft, als auch in späteren Texten keinerlei Krisentheorie formuliert und nicht einmal Andeutungen in dieser Richtung macht. Aabromeit versucht eine Erklärung dafür anhand vier möglicher Ursachen zu finden. Erstens verweist er darauf, dass für Postone die Dialektik von Transformation (also die durch die Konkurrenz erzwungene Umgestaltung der Produktionsmittel zu immer höherer Produktivität) und Rekonstitution (also die im Anschluss daran sich wieder herstellende Wertförmigkeit) in unserer Gesellschaftsformation eine stetige, quasi unendlich wiederkehrende Bewegungsform darstellt, die als Grundlage für eine Krisentheorie aber untauglich ist. Zweitens ist nach Aabromeit der Begriff „Arbeit“ bei Postone nicht klar genug gefasst, sodass dieser auch Probleme beim Wertbegriff bekommt, ohne den wiederum eine Krisentheorie nicht auskommt. Drittens muss in dem fast vollständigen Verzicht Postones auf eine gesellschaftskritische Gegenwartsdiagnose und eine darauf fußende Vermittlung von Theorie und historischer Empirie ein weiteres Hindernis beim Zugang zu einer Krisentheorie gesehen werden. Ein viertes Problem ist Postones Standpunkt, der Wert sei ausschließlich ein gesellschaftliches Vermittlungsverhältnis und daher ohne Substanz. Trotz dieser kritischen Ausführungen sollen die Verdienste Postones in Bezug auf die Rekonstruktion des Wertbegriffes bei Marx nicht geleugnet werden; jedoch kann ihm der Vorwurf nicht erspart werden, dass er es nicht gewagt hat, seine Marx-Rekonstruktion bis zur Reformulierung einer radikalen Krisentheorie zu treiben.
Resumos
Daniel Cunha O ANTROPOCENO COMO FETICHISMO
Em ciência chama-se antropoceno ao período da história da Terra dominado pelo Homem, onde o Homem exerce um controle cada vez maior sobre os ciclos naturais. DANIEL CUNHA, no ensaio O antropoceno como fetichismo, mostra a insustentabilidade deste conceito: não é o Homem em si, mas o capitalismo, na sua dinâmica destrutiva, que leva à destruição do meio ambiente à escala planetária. De modo nenhum se pode falar aqui de controle, pois a dinâmica cega da valorização capitalista é exactamente o contrário de um controle social consciente. Na "geo-engenharia" torna-se particularmente clara a insanidade da "racionalidade" capitalista, ou dominação moderna da natureza, que conhece a natureza sempre apenas como substracto para a valorização do capital (pelo menos no sentido da ciência aplicada na economia empresarial) e consegue cobrar um ambiente habitável de amanhã aos interesses lucrativos de hoje. O autor mostra as perturbações dos ciclos globais pelo capitalismo e esboça diversas "contramedidas" já apodrecidas (como o regime de comércio de emissões) que, de facto, fracassaram completamente, porque não enfrentam o problema real nem as suas causas. É justamente este fim em si mesmo da valorização do capital que é preciso rebentar, se a humanidade quiser viver um futuro digno de ser vivido em termos de ambiente natural. O tradutor aborda criticamente o texto e os seus aspectos problemáticos num posfácio.
Roswitha Scholz CRISTÓVÃO COLOMBO FOREVER? Para uma crítica das actuais teorias da colonização no contexto do "Colapso da modernização"
ROSWITHA SCHOLZ no artigo Cristóvão Colombo forever? discute as recentes teorias da colonização no contexto do "Colapso da modernização". Tais teorias ganharam ímpeto no debate da esquerda, pelo menos desde o crash de 2007/2008. Segundo Klaus Dörre, o pressuposto básico, apesar de todas as diferenças em cada abordagem, é que o capitalismo precisa de um exterior para continuar a existir. Frequentemente pressupõe-se uma "acumulação primitiva" sucessivamente repetida. Esta não é considerada limitada aos primórdios do capitalismo, mas é declarada a lei central eterna do capitalismo. Scholz, neste ensaio, contrapõe ao teorema da colonização e correspondentes hipóteses de uma permanente "acumulação primitiva" a dinâmica nuclear do capital como “contradição em processo". Para evidenciar as diferenças relativamente à crítica da dissociação-valor, Scholz foca-se nas concepções de colonização de Klaus Dörre e Silvia Federici, proeminentes não só na Alemanha, sendo que se pode atribuir Dörre uma orientação mais sindical e a Silvia Federici uma orientação mais feminista-operaista. Neste contexto, o artigo prossegue também com a dimensão negligenciada por Dörre e Federici das guerras civis mundiais hoje. Mas Scholz também mostra que não é suficiente colocar no centro a "contradição em processo", pelo contrário, a dissociação-valor tem de ser ser entendida como contexto dinâmico de base. Para, entre outras coisas, fazer justiça às diferentes disparidades sociais (económicas, racistas, anti-semitas, etc.) com as suas qualidades próprias, ela tem em conta a dialéctica negativa de Adorno, que sem formalismos está em conformidade com a lógica do não idêntico da crítica da dissociação-valor.
Gerd Bedszent NIGÉRIA - DE PARAÍSO DO PETRÓLEO A ESTADO QUE SE DESFAZ
GERD BEDSZENT, com o artigo sobre a Nigéria, continua a descrição, já iniciada com a antologia Zusammenbruch der Peripherie [O colapso da periferia], dos horríveis cenários de dissolução nas zonas periféricas da modernidade capitalista. Este país da África Ocidental é de facto extremamente rico em recursos naturais, especialmente petróleo. No entanto, as receitas das exportações de matérias-primas não beneficiaram qualquer programa de modernização do Estado-nação, mas desapareceram completamente nos bolsos de uma elite que se enriquece agindo criminosamente. O que ainda restava dos projectos de modernização surgidos do dia para a noite na década de 1970 seria cada vez mais desmantelado sob a pressão das reformas estruturais neoliberais. Bedszent constata, em resultado deste desenvolvimento e do simultâneo declínio da produção agrícola tradicional, uma base crescente e já não redutível de pobreza estrutural e de desemprego em massa. Como consequências, ele menciona os sangrentos conflitos entre as elites de diferentes grupos étnicos pela distribuição da maior parte possível dos lucros de exportação, bem como a ascensão de grupos e movimentos ideológicos obscuros. A furiosa guerra civil actual no norte da Nigéria e nas regiões vizinhas entre o exército e militantes islâmicos será em última análise uma luta entre gangues de saqueadores armados que esquartejam com proveito os restos do projeto de modernização falhado. À população resta apenas a fuga da região tornada inabitável.
Robert Kurz IMPERIALISMO DE EXCLUSÃO E ESTADO DE EXCEPÇÃO
Uma vez que a crise fundamental se tem agudizado cada vez mais, em crashes financeiros, bancarrotas nacionais, conflitos armados, movimentos de refugiados, fome e miséria e não só, vamos publicar de novo nesta edição certas partes do livro esgotado Weltordnungskrieg [A guerra de ordenamento mundial] de ROBERT KURZ. Dada a miséria dos refugiados, no contexto de um ser supérfluo generalizado no decurso do tornar-se obsoleto do trabalho abstrato, a que corresponde o terror da exclusão e uma expansão global cada vez mais visível do estado de excepção, queremos combater também uma (nova) ausência de ideias, que se exprime bem, na sua forma mais aberta, mais brutal e mais imediata, na construção de muros e em actos de violência racista, mas pode assumir formas muito mais subtis e mais hipócritas (por exemplo, na restrição do direito de asilo) e exprimir-se numa suspeita e demasiado "amigável" cultura de boas-vindas. É preciso mostrar aqui que o estado de excepção tem uma longa história, que é mesmo decididamente constitutivo para o capitalismo desde o seu surgimento, e que é necessária uma crítica radical e categorial para abolir as respectivas estruturas. Neste sentido, selecionámos do livro de Kurz capítulos e passagens que têm por temas "imperialismo de exclusão" e "estado de excepção". Já está em andamento uma reedição do livro.
Richard Aabromeit VALOR SEM CRISE – CRISE SEM VALOR? Sobre a ausência de uma teoria da crise em Moishe Postone
O círculo de leitura da crítica da dissociação-valor de Dresden organizou em Maio de 2014 um seminário sobre o tema "Moishe Postone entre a crítica do valor e o marxismo tradicional". Como síntese dos resultados devem aparecer na EXIT! ao todo três artigos: Roswitha Scholz começou na EXIT! 12 (Após Postone); na edição actual RICHARD AABROMEIT continua esta série com o texto Valor sem crise - crise sem valor? e no próximo número está previsto um artigo de Bernd Czorny sobre o conceito de tempo em Postone. Richard Aabromeit debate-se com a questão de saber porque não formula Postone nenhuma teoria da crise nem apresenta qualquer esboço dela, nem sua obra principal Tempo, trabalho e dominação social nem em textos posteriores. Aabromeit tenta encontrar uma explicação na base de quatro causas possíveis. Primeiro, faz notar que para Postone a dialética de transformação (isto é, a transformação dos meios de produção, forçada pela concorrência, para uma cada vez maior produtividade) e reconstituição (ou seja, a forma de valor reconstruída em conclusão disso), na nossa formação social, representa uma forma de movimento contínuo, retornando quase sem fim, o que é de facto inadequado como fundamento para uma teoria da crise. Em segundo lugar, de acordo com Aabromeit, o conceito de "trabalho" em Postone não é percebido com suficiente clareza, o que também traz problemas ao conceito de valor, sem o qual, por sua vez, não pode funcionar uma teoria da crise. Em terceiro lugar, é preciso ver no facto de Postone abandonar quase completamente o diagnóstico socialmente crítico do presente e a mediação entre teoria e empiria histórica bem assente nesse diagnóstico outro obstáculo para o acesso a uma teoria da crise. Um quarto problema é a posição de Postone de que o valor é apenas uma relação de mediação social e, portanto, sem substância. Apesar dessas observações críticas, os méritos de Postone em relação à reconstrução do conceito de valor em Marx não devem ser negados; no entanto, ele não pode ser poupado à crítica por não ter ousado levar a sua reconstrução de Marx até à reformulação de uma teoria radical da crise.
Resúmenes
Daniel Cunha EL ANTROPOCENO COMO FETICHISMO
En la ciencia se llama Antropoceno al período de la historia de la Tierra dominado por el hombre, donde el hombre tiene más y más control sobre los ciclos naturales. DANIEL CUNHA, en el ensayo El antropoceno como fetichismo, muestra la insostenibilidad de este concepto: no es el hombre en sí, sino el capitalismo en su dinámica destructiva que lleva a la destrucción del medio ambiente a escala planetaria. Así que nadie puede hablar aquí de control porque la dinámica ciega de la valorización capitalista es exactamente lo contrario de un control social consciente. En la "geoingeniería" se hace particularmente clara la locura de la "racionalidad" capitalista, o dominación moderna de la naturaleza, que conoce la naturaleza únicamente como sustrato para la valorización del capital (al menos en el sentido de la ciencia aplicada en la economía empresarial) y consigue cobrar un entorno habitable del mañana a los intereses lucrativos de hoy. El autor muestra la interrupción de los ciclos globales por el capitalismo y esboza varias "contramedidas" ya podridas (como el régimen de comercio de emisiones) que, de hecho, fracasaron por completo, debido a que no se enfrentan al problema real ni a sus causas. Es precisamente este fin en sí mismo de la valorización del capital que tenemos que reventar, si la humanidad quiere vivir un futuro digno de ser vivido en lo que respecta al medio ambiente natural. El traductor analiza críticamente el texto y sus aspectos problemáticos en un epílogo.
Roswitha Scholz CRISTÓBAL COLÓN FOREVER? Para una crítica de las teorías actuales de la colonización en el contexto del "Colapso de la modernización"
ROSWITHA SCHOLZ en el artículo Cristóbal Colón forever? discute las recientes teorías de la colonización en el contexto del "Colapso de la modernización." Tales teorías cobraron impulso en el debate de izquierda por lo menos desde la crisis de 2007/2008. Según Klaus Dörre, el presupuesto básico, a pesar de todas las diferencias en cada enfoque, es que el capitalismo necesita un exterior para continuar existiendo. Frecuentemente se supone que una "acumulación primitiva" se repitió sucesivamente. Esta no se considera limitada a los primeros tiempos del capitalismo, pero se la declara la ley eterna central del capitalismo. Scholz, en este ensayo, en contraposición con el teorema de la colonización y las posibilidades de una "acumulación primitiva" permanente, presenta la dinámica nuclear del capital como "contradicción en proceso". Para destacar las diferencias con la crítica de la disociación-valor, Scholz se centra en los conceptos de colonización de Klaus Dörre y Silvia Federici, prominentes no sólo en Alemania; se puede atribuir a Dörre una orientación más sindical y a Silvia Federici una orientación más feminista operaista. En este contexto, el artículo prosigue también con la dimensión, pasada por alto por Dörre y Federici, de las guerras civiles mundiales hoy. Pero Scholz también muestra que no es suficiente establecer en el centro la „contradicción en proceso", por el contrario, la disociación-valor tiene que ser entendida como contexto dinámico básico. Para, entre otras cosas, hacer justicia a las diferentes desigualdades sociales (económicas, racistas, antisemitas, etc.) con sus cualidades propias, ella tiene en cuenta la dialéctica negativa de Adorno, que sin formalidades ajusta con la lógica del no idéntico de la crítica de la disociación-valor.
Gerd Bedszent NIGERIA - DE PARAÍSO DEL PETRÓLEO A ESTADO QUE SE DISUELVE
GERD BEDSZENT, con el artículo sobre Nigeria, continúa la descripción, ya iniciada con la antología Zusammenbruch der Peripherie [El colapso de la periferia], de los escenarios de ruptura horribles en las zonas periféricas de la modernidad capitalista. Este país de África occidental es muy rico, de hecho, en recursos naturales, especialmente petróleo. Sin embargo, los ingresos de las exportaciones de materias primas no beneficiaron ningún programa de modernización del Estado nación, pero desaparecieron por completo en los bolsillos de una élite que enriqueció actuando criminalmente. Lo que quedaba de los proyectos de modernización, que surgieron de la noche al día en la década de 1970, fue siendo cada vez más desmantelado bajo la presión de las reformas estructurales neoliberales. Bedszent nota, como resultado de este desarrollo y de la disminución simultánea de la producción agrícola tradicional, una base creciente y ya no reducible de pobreza estructural y de desempleo masivo. Como consecuencia de ello, menciona los sangrientos conflictos entre las elites de los diferentes grupos étnicos en la disputa por la mayor parte posible de los ingresos de exportación, así como el crecimiento de grupos y movimientos ideológicos oscuros. La furiosa guerra civil actual en el norte de Nigeria y en las regiones vecinas entre el ejército y los militantes islamistas es en última instancia una pelea entre bandas de saqueadores armados que canibalizan los restos del proyecto de modernización fallido. Para la población la fuga de la región convertida en un lugar inhabitable sigue siendo la única salida.
Robert Kurz IMPERIALISMO DE EXCLUSIÓN Y ESTADO DE EXCEPCIÓN
En vista de que la crisis fundamental se ha agudizado cada vez más, en choques financieros, quiebras nacionales, conflictos armados, movimientos de refugiados, hambre y miseria etc., vamos a publicar de nuevo en esta edición algunas partes del libro agotado Weltordnungskrieg [La Guerra de ordenamiento mundial] de ROBERT KURZ. Dada la miseria de los refugiados, en el contexto de un volverse superfluo generalizado en el curso del hacerse obsoleto del trabajo abstracto, al que corresponde el terror de la exclusión y la expansión global cada vez más visible del estado de excepción, queremos combatir también la (nueva) falta de ideas, que se expresa bien en su forma más abierta, más brutal y más inmediata en la construcción de muros y en la violencia racista, pero puede adoptar formas mucho más sutiles y más hipócritas (por ejemplo, en un endurecimiento de la legislación de asilo) y expresarse en una cultura sospechosa y demasiado "amistosa" de bienvenida. Debe mostrarse aquí que el estado de excepción tiene una larga historia, que es incluso decididamente constitutivo del capitalismo desde sus inicios, y que se requiere una crítica radical y categorial para abolir sus estructuras. En este sentido, se seleccionaron del libro de Kurz capítulos y pasajes com los temas "imperialismo de exclusión" y "estado de excepción". Ya está en marcha una reimpresión del libro.
Richard Aabromeit VALOR SIN CRISIS - CRISIS SIN VALOR? Sobre la ausencia de una teoría de la crisis en Moishe Postone
El círculo de lectura de la crítica de la disociación-valor de Dresden organizó en Mayo de 2014 un seminario sobre "Moishe Postone entre la crítica del valor y el marxismo tradicional". Como resumen de los resultados deben aparecer en la EXIT! tres artículos: Roswitha Scholz comenzó en la EXIT! 12 („Después de Postone“ ); RICHARD AABROMEIT en la edición actual continúa esta serie con el texto Valor sin crisis - crisis sin valor? y en el próximo número está previsto un artículo de Bernd Czorny sobre el concepto de tiempo en Postone. Richard Aabromeit se enfrenta a la pregunta de por qué no formula Postone una teoría de la crisis ni tiene un boceto de ella en su obra principal Tiempo, trabajo y dominación social o en textos posteriores. Aabromeit trata de encontrar una explicación en base a cuatro posibles causas. En primer lugar, cabe señalar que para Postone la dialéctica de transformación (es decir, la transformación de los medios de producción, obligada por la competencia, para aumentar la productividad) y reconstrucción (es decir, la forma del valor reconstruida en conclusión), en nuestra formación social, es una forma de movimiento continuo, volviendo de modo casi interminable, lo que no es apropiado como base para una teoría de la crisis. En segundo lugar, de acuerdo con Aabromeit, el concepto de "trabajo" en Postone no se percibe con claridad suficiente, lo que también trae problemas al concepto de valor, sin el cual, a su vez, no puede funcionar una teoría de la crisis. En tercer lugar, tenemos que ver en el hecho de Postone abandonar casi por completo el diagnóstico de crítica social del presente y la mediación entre la teoría y la empiria histórica com base en ese diagnóstico otro obstáculo para el acceso a una teoría de la crisis. Un cuarto problema es la posición de Postone de que el valor es sólo una relación de mediación social y por lo tanto sin sustancia. A pesar de estas observaciones críticas, los méritos de Postone en relación con la reconstrucción del concepto de valor de Marx no deben ser negados; sin embargo, no se puede ahorrar las críticas de que no se ha atrevido a conducir su reconstrucción de Marx a la reformulación de una teoría radical de la crisis.
| |